Das Rad der Zeit - Erbe der Zwerge 4

Von blauen Flecken übersäht und mit Muskelkater in allen Gliedern bin ich heute morgen aufgewacht und habe als erstes unter mein Kopfkissen gegriffen und mich gewundert, dass kein Dolch drunter lag…
…irgendwie also ein typischer “Tag danach”.

“Das Rad der Zeit” war ein Ostlande-Con von der Donnerbach-Orga, das ich diesmal mit einem Spielercharakter besucht habe. Mit drei weiteren Spielern war ich unterwegs, um die diplomatischen Beziehungen zwischen Pallyndina und Donnerbach zu pflegen. Zu diesem Zweck und auch, um am Fest zum Jahrestag einer Schlacht teilzunehmen, waren wir nach Waldenhof gereist, was die zweitgrößte Stadt Donnerbachs ist.
Zum Fest hatten sich verschiedene wichtige Persönlichkeiten angekündigt, unter anderem Altheron, Freiherr von Bergeshöh und ein Großmeister des Inneren Zirkels, der Kirche Donnerbachs.
Mit uns hatten sich noch etwa dreissig andere Personen im gleichen Gasthaus eingefunden, die zum Teil wohl weitgereiste Abenteurer waren, bei einigen konnte ich mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich um Spione handelte.

So brachten wir einen Großteil des ersten Abends damit zu, uns gegenseitig auf den Zahn zu fühlen, wobei wir versuchten, dem anderen möglichst viele Informationen zu entlocken, ohne allzu viel von unseren eigenen Interessen preiszugeben. Das Kennenlernen wurde von der guten Bewirtung mit reichlich lecker Essen und gutem (!!) Bier unterstützt, so dass das allgemeine Misstrauen sich gegen Ende des Tages in einigen Fällen in vorsichtige Sympathie, in anderen aber in ganz besondere Vorsicht ausdifferenziert hatte.

Nach Mitternacht begann sich die Taverne plötzlich mit Nebel zu füllen und Geister aufzutauchen, die dort nach etwas zu suchen schienen und etwas von einer “Nacht vor dem Rad” flüsterten. Die Situation war nicht ganz eindeutig bedrohlich, so schienen die Geister wohl niemanden verletzen zu wollen, aber ein wenig beunruhigend war diese Sache schon. Zumal ich ja gedachte, in dem Gasthaus die Nacht zu verbringen.
Der Spuk endete so plötzlich, wie er begonnen hatte. Auf den Schreck wurde im, mit reichlich Jagdtrophäen dekorierten Schankraum noch das ein oder andere Bier getrunken und der Abend endete dann doch recht beschaulich.

Der nächste Tag begann grau und regnerisch. Also dehnten wir das Frühstück ein wenig aus. Am Abend zuvor hatten wir bereits die Bekanntschaft von Erik, Flink und Tappak, dem Ork gemacht, sowie einer elfischen Frau, deren Namen ich nicht behalten habe. Sie baten uns, sie bei einer Erkundung des waldigen Geländes, das hinter dem Gasthof begann, zu begleiten.
Da das Fest erst am Abend beginnen sollte und wir die Gelegenheit nutzen wollten, die zum Teil aus Mehir stammenden Reisenden näher kennenzulernen (und im Auge zu behalten), rüsteten wir uns und folgten ihnen.

Der Weg hinter der Taverne führte über einen Weinberg und hunderte schmale, steile Stufen zu einer Burgruine, von der nur noch die Grundmauern zu sehen waren.
Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen, deshalb folgt nur eine ungeordnete, unkommentierte Aufzählung der zahlreichen Begegnungen und Fundstücke: die Schreine einiger Götter des Inneren Zirkels, einige inaktive zwergische Konstrukte, eins davon in Symbiose mit elfischer Magie, ein Stein, in dem durch elfische Magie jemand/etwas seit Jahrhunderten gefangengehalten wurde, verlassene Zelte im Wald, eine menschengrosse Ratte, ein paar Untote.

Von diesen Dingen war für uns nichts von größerem Interesse, waren wir doch mehr oder weniger als Diplomaten unterwegs. Nur die Ratte und die Zelte warfen wieder unangenehme Fragen nach den Verhältnissen in Donnerbach auf, das nach dem zwei Jahre zurückliegenden Krieg mit Mehir ein Bündniss mit Ytras eingegangen war. Von Ytras war uns bekannt, dass es von Werratten regiert wird, was es nicht wirklich sympathisch macht.

Von uns wurden also munter Verschwörungstheorien entwickelt, während eine andere Spielergruppe sich damit beschäftigte, die zwergischen Konstrukte zu aktiveren (was nicht gelang) und eine Gruppe um eine Dämonenbeschwörerin den zweifelhaften Entschluss fasste, das Elfengefängnis zu zerstören, um die darin gefangene Wesenheit zu befreien.

Das war etwas, dass uns ganz eindeutig gegen den Strich ging, obwohl unsere Motivationen nicht immer moralisch einwandfrei sind und wir selbst alles andere als Lichtgestalten, kamen wir zu dem Schluss, dass wir das verhinderten wollten. Die Gruppe um Erik stand uns dabei zur Seite. Als die beiden Gruppen schliesslich unvermeidlicherweise aufeinandertrafen, sorgte wohl unser gut gerüsteter Anblick dafür, dass von dem Vorhaben abgesehen wurde.

Inzwischen war es auch Zeit geworden zum Gasthaus zurückzukehren, wenn wir das Bankett nicht versäumen wollten. Das taten wir dann auch und kleideten uns dem Anlass entsprechend, was mir einige Sorgen machte, bot doch mein Kleid keine Möglichkeit, eine Waffe zu verstecken.
Das Festmahl bestand aus mehreren reichhaltigen Gängen und war ausgesprochen lecker. Die angekündigten Würdenträger waren auch erschienen, so dass sich für uns zu vorgerückter Stunde noch reichlich Gelegenheit ergab, unseren eigentlichen Aufgaben nachzugehen.

Mit dem Freiherrn von Bergeshöh hatten wir ein vertrauliches Gespräch mit erschreckendem Neuigkeiten, die uns dazu bewogen, gemeinsam mit ihm vorzeitig abzureisen.

Für unsere Charaktere endete also in den Morgenstunden der Aufenthalt in Waldenhof. Mit dem Ergebnis sind wir recht zufrieden, ergab sich doch für uns eine einmalige Chance, die zu nutzen sich vielleicht als recht gefährlich herausstellen kann, aber die den Einsatz sicher lohnt.

Insgesamt war das wieder ein sehr schönes Con mit alten und neuen Gesichtern, viel gutem Rollenspiel, den üblichen ostländischen Ränkespielchen und der daraus resultierenden dichten Atmosphäre. Ich bin schon sehr gespannt auf den Fortgang der Ereignisse, die hier ihren Anfang genommen haben.

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AW: Das Rad der Zeit - Erbe der Zwerge 4

bevor ichs vergesse: Hier gibt’s wie immer die Nachbereitung: http://www.pallyndina.de/forum/viewtopic.php?t=395&highlight=

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