Zu Beginn des Spieles werden die Spielfiguren auf die für sie vorgesehenen Plätze auf dem Spielbrett gestellt. Weiter erhält jeder Spieler einen Stift, wenn vorhanden einen Sichtschutz und einen Einflussbogen. Damit kann das Spiel auch schon beginnen.
Als erstes besteht die Möglichkeit, beliebig viele Einflusspunkte auf die Spielfiguren zu verteilen.
In diesem Spiel hat kein Spieler eine feste Spielfigur oder Orden, alle Spieler können alle Figuren versetzen. Jeder Spieler hat in seinem Zug die Wahl, ob er mit einer Spielfigur einen Schritt gehen möchte, oder ob er Einfluss setzen möchte. Der Einfluss spielt hier in dem Spiel eine wichtige Rolle, denn nur der Spieler der den größten Einfluss auf die Spielfigur, die den Gral nach Hause bringen soll, hat, kann das Spiel gewinnen. Dafür muss er die Figur nicht selber führen.
Auf dem Einflussbogen den jeder hat, sind einmal die einzelnen Figuren eingezeichnet. Von jedem Orden gibt es zwei Spielfiguren. Daneben sind zwei Leisten mit unterschiedlichen Punktzahlen. Diese Punkte kann man auf die Ordensmitglieder im Laufe des Spiels verteilen. Wie man die Punkte verteilt, bleibt jedem selbst überlassen und bleibt geheim.
Möchte ein Spieler eine der Figuren bewegen, muss er dies zunächst ankündigen. Legt keiner ein Veto ein, darf er die Figur dort hinstellen. Hat jedoch einer der Mitspieler Einwände, dann darf der Spieler die Figur nur an den gewünschten Ort stellen, wenn er für die Figur mehr Einflusspunkte besitzt, als sein Mitspieler. Dafür müssen dann die Einflusspunkte allerdings auch offenbart werden, oder zumindest soviel davon, bis einer der beiden Spieler nicht weiterbieten kann. Die Bögen bleiben dabei verdeckt. Kann die Figur dadurch nicht weiter gezogen werden, muss der Spieler auf ein anderes Feld ziehen, oder Punkte nachsetzen.
Das Spiel endet, wenn einer der Spieler den Heiligen Gral in das Hauptquartier bringt. Dort werden dann die Einflussbögen verglichen, der Spieler der für die Figur die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Bei diesem Spiel muss man ganz stark umdenken. Normalerweise ist man es ja gewohnt, eine Spielfigur zu besitzen, das ist hier ganz anders. Man hat keine spezielle Figur, jeder hat alle und darf sie bewegen, sofern keiner ein Veto einlegt oder der Einfluss groß genug ist.
Wie man die Punkte verteilt oder mit welcher Figur man zieht, sollte man taktisch gut überlegen, denn wenn man zu offensichtlich zeigt, was man vorhat, können einem die Gegenspieler ganz schnell einen Strich durch die Rechnung machen.
Noch eine kleine Besonderheit an diesem Spiel ist das Endtarnen anderer Spielfiguren. Auf einem Spielfeld können ohne weiteres mehrere Spielfiguren stehen. Doch stehen dort mindestens zwei Figuren auf einem solchem Feld, dann hat der Spieler die Möglichkeit die andere Figur zu enttarnen. Möchte ein Spieler mit der gezogenen Figur dies tun, muss er es ankündigen. Nun entscheidet wieder der Einfluss der aktiven Spielfigur. Hat der Spieler der enttarnen möchte mehr Einflusspunkte auf diese Figur, dann ist sie die andere Figur, die mit auf dem Feld steht enttarnt und wird vom Spielfeld genommen. Sollte man sich für diese Aktion entscheiden, muss man der aktiven Spielfigur dafür zehn Einflusspunkte abziehen.
Eine tolle Idee vom Argentum Verlag ist, dass sie weitere Einflussbögen zum Download anbieten. Ist der Block also aufgebraucht, muss kann neuen kaufen, sondern kann sich die bequem ausdrucken. Ebenso bieten sie ein passendes Motiv an, um sich einen Sichtschutz für das Spiel zu basteln.
Dieses Spiel sollte man nur mit Leuten spielen, denen man vertrauen kann, denn schummeln kann hier wirklich zum Verlust des Spielspasses führen. Sicher gibt es auch eine Menge Anregungen wie man kontrollieren kann, ob geschummelt wird oder nicht, aber auch das macht keinen Spaß.
„Die Jagd nach dem Gral“ erfordert viel strategisches Denken und kann mit zwei, drei oder vier Spielern gespielt werden. Die Altersempfehlung ist mit ab zwölf Jahren schon gut gewählt, aber vermutlich wäre ein bisschen älter, eine noch bessere Wahl, denn hier muss in den Spielzügen schon gut durchdacht sein, was man machen möchte. Für ein Spiel sollte man schon eine gute Stunde einplanen.
Die Spielanleitung ist sehr kurz und gut verständlich geschrieben. Außerdem ist sie sowohl in Deutsch, als auch in Englisch gedruckt.
Das Spielmaterial besteht aus: acht Spielfiguren, einem Gral, einem Spielplan, einem Einflussblock und einer Spielanleitung.
„Die Jagd nach dem Gral“ ist ein faszinierendes Strategiespiel. Man muss viel überlegen und kann seine Mitspieler auch immer mal mit verschiedenen Aktionen ärgern. Der Spielspaß ist hier sehr groß. Ein schönes Spiel das man auch gut zu zweit spielen kann.