Ich weiss - das ist nicht wirklich ein Thema für ein Rollenspielforum, aber vielleicht gibt es ja die ein oder andere begabte Hexe hier oder gar Fachmänner und -frauen, die sich damit auskennen.
Um was es mir hier geht, sind v.a. Rezepte, die ihr selbst schon mal ausprobiert habt, bzw. auch Erfahrungen aus der Anwendung.
Ich mache mal hier den Anfang mit dem Johanniskrautöl, das ich dieses Jahr zum ersten Mal hergestellt habe und das aufgrund seiner Vielfältigkeit eine echte Bereicherung der Hausapotheke darstellt.
Der Anlass für diesen kleinen Text ist die Entdeckung, die ich gestern auf dem Mittelaltermarkt im Angelbachtal gemacht habe, wo 100ml-Fläschchen für 8 Euro gehandelt wurden. Eine kurze Recherche im Internet ergab sogar noch höhere Preise.
Die Details zur Pflanze und den enthaltenen Wirkstoffen könnt ihr im Wikipedia-Eintrag nachlesen.
In Kürze aber hier die mir wichtig erscheinenden Eckpunkte:
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist in unseren Breiten eine häufig vorkommende, von Juni (Johannistag, 24.6.) bis September blühende einjährige Pflanze, die trockene, magere Böden und sonnige Standorte liebt. Vielerlei Aberglauben und Legenden ranken sich darum, die meist in Verbindung mit der Bedeutung als Heilpflanze bzw. um Schutz vor Bösem und Abwendung von Liebeszauber stehen.
Herstellung:
Für das Öl werden ausschliesslich die Blüten und Blütenknospen gesammelt - als Sammelzeit nach altem Brauch empfiehlt der Druide von nebenan die Stunden vor Sonnenaufgang oder die Mittagsstunden. Die Blüten sollten kurz unter fliessendem Wasser abgespült werden, um sie von Staub und kleinem Getier zu befreien. Man muss sich keine Sorgen machen, dass mit dem dabei ausgewaschenen Blütenstaub auch Wirkstoffe verschwinden.
Die abgetrockneten Blüten drückt man leicht an - am besten in einem Mörser, dabei tritt schon leicht ölige, dunkelviolette Flüssigkeit aus - und legt sie in ein bauchiges Gefäß aus hellem Glas (damit möglichst viel Licht dran kommt), füllt mit einem hochwertigen kaltgepressten Speiseöl (z.B. Olivenöl) auf und stellt es für 6 Wochen in die Sonne. Während dieser Zeit verändert sich die Farbe in hellrot bis tief blutrot - sieht sehr nett aus.
Wenn man möchte, kann man nach den ersten drei Wochen erneut frische Blüten hinzugeben.
Wenn nach sechs Wochen die beschriebene Rotfärbung aufgetreten ist, füllt man das Öl in Gefäße aus dunklem Glas ab. Es sollte dunkel und kühl gelagert werden und ist mindestens ein Jahr haltbar.
Anwendung:
Als Heilöl zur Behandlung von Verletzungen, Entzündungen, Muskelschmerzen und Verbrennungen und als Basisöl zur Herstellung von Pflegecremes und Badeölen.
Ist auch als Massageöl nett. Wer mag, kann für diesen Zweck einige Tropfen des ätherischen Öles seiner Wahl zugeben - dann aber bitte nicht mehr zur Wundbehandlung verwenden.
Hinweis:
Hellhäutige Menschen sollten darauf achten, dass das Öl kurzzeitig die Lichtempfindlichkeit erhöht - also am besten abends anwenden oder die behandelten Partien vor Sonne schützen.