Ist ein Geweihter immer "im Dienst"?

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Nun, der Thread-Name gibt eigentlich schon an, worum es mir geht. Nach meinem Verständnis müsste eine Geweihter eigentlich 24 Stunden am Tag “im Dienst” sein. Natürlich ist er nicht jeden Moment seines Lebens im Auftrag seines Gottes unterwegs oder vollbringt liturgische Taten, aber auch außerhalb “seines Dienstes” ist und bleibt er immer noch Geweihter und ist somit “auf Abruf” (z.B. beim Essen), so dass eine hilfsbedürftige Seele ihn jederzeit stören darf! Sehe ich das richtig?

Dies würde allerdings auch bedeuten, dass er keine wirkliche Freizeit hat, oder? Ok, Freizeit und Urlaub sind sehr moderne Dinge, aber ich denke, dass auch die Menschen in Mittelalter bzw. bei DSA Ablenkung und “Zeit für sich” brauchten. Wie sieht es mit persönlichen Feiern aus (z.B. der eigene Geburtstag oder eine Familienfest der eigenen Familie). Ist ein Geweihter dann auch " im Dienst"? Wenn ja, geht er dann auch in seiner Geweihtentracht zu solchen Veranstaltungen oder hat er auch Privatkleidung?

Wie stellt ihr euch dies vor?

Gruß
Graf Albin

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Kurzgesagt: Wie bei einem irdischen Priester. Ein Geweihter hat eben seine Tracht, die eindeutig seinen Stand erkennen lässt. Zu besonderen Messen wird er wohl auch eine besonders reich geschmückte, oder kostbare Tracht anziehen. Ansonsten trägt er eben die übliche.
Aber Geweihter ist er immer. Auch in seiner “Freizeit”. Egal ob er mit einigen Freunden einen Jagdausritt macht, oder sich Abends zu einem Bierchen mit ihnen trifft. Er ist und bleibt Geweihter und wird sich auch so benehmen.
Viele Geweihte bleiben meistens unter sich (so z.B. die Praioten). Andere, wie Rondra-, Travia-, Perrainegeweihte usw., treffen sich durchaus auch mit “gewöhnlichen” Menschen zum abendlichen Plausch bei einem schönen Bier. Dabei können sie auch näheres zu ihren Ängsten und Sorgen erfahren und seelsorgerisch aktiv werden.
Aber natürlich tun sie das auch, um einfach abschalten zu können und selbst einen schönen Abend zu verbringen. Wenn aber dabei jemand die Hilfe eines Geweihten braucht, werden sie sicherlich nicht sagen: “Sorry, habe aber jetzt Feierabend. Morgen kann ich dir weiterhelfen.”

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

So wie das Voltan beschrieben hat, stell ich mir den Geweihten auch vor, halt wie ein Priester, den man ja quasi immer in seiner Robe sieht und der zu jeder Tag und Nachtzeit ein offenes Ohr für seine “Schächen” hat.

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Sehe ich auch so. Geweihter oder Priester, das ist kein Job, sondern eine Lebenseinstellung. Geweihter ist man entweder, oder man ist es eben nicht. Aber Geweihter nur für 8 Stunden am Tag, das ist wie “ein bisschen schwanger”.

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Ich sehe die Sache ja im Grunde genau so wie ihr, aber was ist mit Geweihten, die noch “Nebenjobs” haben? Als Beispiel würde ich hier die Staatskirche in Al’Anfa nennen, wo Geweihte ja auch in die alltägliche Administration eingebunden sind. Da kann es ja dann doch auch Probleme geben nach dem Motto “Diener zweier Herren”! Auch dürfen Geweihte im Mittelreich als Vögte eingesetzt werden, die ja dann auch nicht nur mehr Seelsorger sind!

Gruß
Graf Albin

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Viele, wenn nicht die meisten Geweihten, haben sog. “Nebenjobs”. Und wenn es nur der Tempelgarten ist, um den sie sich kümmern müssen.
Geweihte verrichten diese Tätigkeiten mit bestem Wissen und Gewissen und immer im Sinne ihrer Gottheit, bzw. ohne gegen ihre Gebote zu verstossen.
Sie MÜSSEN ja nicht alle seelsorgerisch aktiv sein. Aber jeder von ihnen KANN es, wenn es gefordert wird.
Im übrigen trennen auch Geweihte recht gut zwischen iridischen Herren und weltlichen, sprich den Göttern.
Letztlich sind nur die Götter ihre Herren. Sollte sich also irgendwann ein Gewissenskonflikt dadurch ergeben, werden sie sich stets (Ausnahmen gibt es aber auch hier) für die Gottheit entscheiden und notfalls “kündigen”, bzw. ihren irdischen Job aufgeben…

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Sehe ich genauso. Denk mal wirklich, dass sie dem Dienst zum Herren wesentlich treuer gegenüberstehen, als den irdischen, allerdings gibt es, wie Voltan schon sagte, auch hier schwarze Schafe.

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Richtig. Geweihter (ider Priester) sein bedeutet ja nicht, ständig Gebete murmelnd und Wunder wirkend herumzulaufen. Es bedeutet eher, Alles was man tut im Sinne und zu Ehren des jeweiligen Gottes zu tun.

Wenn natürlich Geweihte in den Staatsdienst eingebunden werden, könnte es ggf. tatsächlich zu Interessenkonflikten kommen. Daher werden wohl i.d.R. Praiosgeweihte dafür eingesetzt, da ist die Wahrscheinlichkeit eines Interessenkonfliktes am Geringsten. Falls trotzdem ein Interessenkonflikt auftritt, läuft das natürlich immer mit Problemen ab. Theoretisch müsste dann so ein Geweihter sein weltliches Amt niederlegen.

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Man sollte noch hinzufügen, dass ein Seelsorgebedürftiger in den seltensten fällen den Geweihten, der grade andere wichtige Aufgaben hat, aufsucht, wenn es ihm möglich ist einen zu “belästigen” der für sowas Zeit hat. Wenns nicht anders geht, dann wird auch dies möglich sein, aber der Normalfall sollte das nicht sein.

Bleibt tapfer,

puck

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Ich kann der Argumentation meiner Vorredner folgen und kann ihr auch zustimmen, möchte nur eine kleinigkeit ergänzen.

Meiner Meinung nach sind Geweihte tatsächlich immer in den von der Kirche vorgeschriebnen Geändern unterwegs - ich stelle mir die so vor wie bei katholischen Pfarrern die Soutane - ein relativs schlichtes Alltagsgewand, mit dem (früher mehr als heute) der Pfarrer auch Einkaufen geht. Warum auch nicht, im Gegensatz zu einem Handwerker, er am Ende eines langen Tages vielleicht froh ist, aus den schmutzigen Arbeitsklamotten raus zu kommen, hat ein Priester ja sich gesamt in den Dienst der Gottheit gestellt. Darauf dürfte er auch stolz sein.

Allerdings setzt dieses Bild auch voraus, dass Geweihte für das Hochamt noch edlere Gewänder besitzen - und somit den Alltag vom Dienst trennen.

Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist der Dorfpriester, der, da der Tempelzehnt nicht reicht, noch Schweine und Hühner hat - der wird dann vermutlich nicht in Soutane den Misthaufen umwälzen, sondern andere Kleidung tragen, allerdings miteinem Erkennungsmerkmal versehen. Einem Erkennungsmerkmal wie z.B. irdisch dem weißen Kragen.

Was jedoch Geweihte im Staatsdienst angeht: Die tragen meiner Meinung nach ebenfalls die traditionelle Tracht, wenn auch aus vermutlich recht edlen Stoffen.
a) Dürfte sowieso jedem, der sie aufsucht, bekannt sein, dass sie Priester sind
b) Dürfte gerade in Südaventurien das Wissen, dass Dein Gegenüber nicht nur Beamter Al’Anfas, sondern auch noch Mitglieder der Boronkirche ist, noch mehr einschüchtern

Und was den Diener zweier Herren angeht: In einer Welt, in der die herrscher von der Götter Gnaden eingesetzt sind, sollten Loyalitätsprobleme eher selten sein - noch seltener, wenn die Beamten den staatstragenden Kirchen entstammen. Die haben ja ein Interesse, alles beim alten zu belassen.

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Naja, deswegen vorzugsweise Praiosgeweihte. Bei einem Phexgewehiten im Finanzamt könnte es unter ganz seltenen extremen Umständen ganz vielleicht doch zu Interessenkonflikten kommen :biggrin:

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Natürlich mag das Verhalten der Geweihten bei real existierenden Göttern sicher relativ “fromm” sein, aber irgendwie kann ich mir das bei der Beschreibung der al’anfanischen Boronkirche nicht bei allen Geweihten so vorstellen.

Gruß
Graf Albin

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Das ist eine Frage, die ich getrennt zu dem Thread zur Al’Anfa-Kirche im speziellen, stellen wollte:

Sind al’anfanische Borongeweihte wirklich weniger fromm als puniner? Warum eigentlich, wenn man davon ausgeht, dass Rauschkrautorgien als Traumbringer auch im Sinne Borons sind…

AW: Ist ein Geweihter immer “im Dienst”?

Letztendlich hängt das von der Definition von “fromm” ab. Leider wird da immer noch viel zu sehr das RL als Maßstab herangezogen. Und das passt einfach nicht. Wenn man “fromm” definiert als am Interesse des Gottes ausgerichtet, dann sind diese Boronpriester aus Al’Anfa sicher absolut fromm. So gesehen sind allerdings auch Paktierer u.U. “fromm”.