[left]Roman Dirges Comic „Lenore“ ist eine Sammlung von kurzen Geschichten. Mit „Kopfnüsse“ liegt der erste Teil vor, der November 2012 unter dem Namen „Hirnrisse“ fortgesetzt wird.
„Lenore“ handelt von dem Alltag eines zehnjährigen Mädchens, das gestorben ist und nun sowohl in der Welt der Lebenden als auch in der der Toten zu Hause ist. Egal wo sie sich befindet, es geht immer etwas schief. Knuddelige Tiere sterben, weil Lenore aus Versehen zu grob ist, das Babysitten endet tödlich, und wenn Lenore einfach zu Hause bleibt, schaut ihr Verehrer Mr. Gosh vorbei, den sie schon mehrmals umgebracht hat. Mal hat sie ihn mit dem Rasenmäher überfahren, mal verbannt oder erstochen … jedoch kehrt er immer wieder zurück, denn er ist - im wahrsten Sinne des Wortes - unsterblich in Lenore verliebt. Verlässt man Lenores Alltag begegnet man anderen merkwürdigen Wesen, die einem noch nie gestellte Fragen beantworten: Was geschieht mit einem Kannibalen ohne Arme und Beine? Wer ist der einsamste Roboter der Welt?
Dieser Comic richtet sich an Erwachsene, denn der Humor ist sehr makaber. Zunächst ist das noch etwas gewöhnungsbedürftig, doch schon bald sorgt der Comic für einige Lacher. Dies hält leider nicht lange an, da es einigen Geschichten an Vielfalt fehlt. Man findet sehr schnell heraus, wie sie enden und ist von der Pointe nicht mehr überrascht.
Dennoch ist „Lenore“ außergewöhnlich und bleibt noch lange in Erinnerung. Ob als herrlich bizarr oder niveaulos muss jeder für sich selbst entscheiden, da man eine rein auf Humor ausgelegte Geschichte kaum objektiv bewerten kann. Als Vorgeschmack bietet sich ein Besuch der offiziellen Seite an. Diese ist auf Englisch, was oft auch die bessere Wahl ist, da sich nicht alles optimal übersetzen lässt.
Die Zeichnungen sind schlicht und skurril, was zu diesem Comic ganz gut passt. Sie sind mindestens so schräg wie der Humor.
Gedruckt wurde auf hochwertigem Bilderdruckpapier, weshalb die Farben besonders gut herauskommen. Das Format ist 26 x 17cm.
Dieser Comic unterhält auf eine etwas andere Art - wenn auch kurzweilig. Wer den entsprechenden Humor hat, wird „Lenore“ dennoch lange in Erinnerung behalten.
Über den Autor
Roman Dirge wurde am 29. April 1972 geboren und lebt in Los Angeles. Er ist sowohl Autor, Zeichner als Kolorist des Comics „Lenore“, welcher sein erfolgreichstes Werk ist.
Er hat über 75 Tattoos, was in einer selbstironischen Geschichte des Comics aufgegriffen wird.
Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte. [/left]