Mythosjagd: Aaron

[FONT=Verdana][SIZE=2]Es ist der 4. November 1921. Der Winter steht vor der Tür, doch noch hat er die Stadt nicht im Griff. Im Gegenteil – die Temperaturen waren noch einmal ein wenig angestiegen und so hatte der Temperaturunterschied zwischen dem Flusswasser und der Luft Nebel aufsteigen lassen, der nun in unheimlichen Schwaden durch die Gassen der Stadt zog.[/SIZE][/FONT]
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[FONT=Verdana][SIZE=2]Aaron kam gerade von seinem Abendspaziergang durch die Stadt zurück und schüttelte sich kurz, als ein Tropfen kalten Wassers von seinem Hut in seinen Nacken tropfte, kurz bevor er seine Haustür erreichte. Als er durch die Tür trat, merkte er, dass heute etwas anders war als sonst. Aaron machte seinen Spaziergang zweimal die Woche direkt nach Ladenschluss und wenn er dann nach Hause kam, duftet normalerweise das Abendessen durch die Wohnung und leise Stimmen kamen aus der Küche. Heute war nichts davon zu bemerken. Aaron legte den Mantel ab und ging durch den Flur. In diesem Augenblick kam ihm seine Frau entgegen. „Aaron, stell dir vor,“ rief sie ihm entgegen, „der alte Dr. Balling ist tot. Ermordet, Und das Schlimmste ist, dass Sarah ihn gefunden hat. Simon sagt, dass es ganz schrecklich für sie gewesen sein muss. Sie spricht nicht mehr und er musste sie ins Krankenhaus bringen. Das arme Kind. Und der arme Doktor. Welche Menschen tun nur solch schreckliche Dinge.“ Sie sank in Aarons Arme und ließ sich umarmen. „Simon ist mit Eva wieder ins Krankenhaus gegangen.“ sagte sie halb schluchzend. „Du solltest deinen Bruder nochmals aufsuchen. Wenn du willst, komme ich mit.“[/SIZE][/FONT]

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Wie in Trance erwidert Aaron die Umarmung seiner Frau. Vor seinem geistigen Auge erscheint das Gesicht seiner lieblichen Nichte, wie sie auf einen leblosen Körper blickt und sich ein stimmloser Schrei löst.

"Dr. Balling? … Ermordet? … Wie? … Wer?"

Er löst sich von Mirjam und schüttelt das Bild aus seinen Gedanken. "Sarah! … Gehen wir sofort los! Du musst mir alles unterwegs erzählen!"

Auf dem Weg nach draußen greift er nach seinem Mantel und hilft seiner Frau in den ihren. Beschleunigten Schrittes, angetrieben von einer tief sitzenden inneren Unruhe, verlassen sie das Haus in Richtung Krankenhaus. Ein wiederholender Gedanke übertönt das Geräusch der Absätze auf dem Kopfsteinpflaster:

oO [FONT=Verdana][SIZE=2]Welche Menschen tun nur solch schreckliche Dinge? Oo
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Während Aaron mit seiner Frau zum Krankenhaus eilt, erzählt diese ihm, dass Simon sich nur kurz aufgehalten hatte und nichts Näheres berichtete. Sarah wollte zu ihrer wöchentlichen Violinenstunde zu Dr. Balling. Wie üblich klingelte sie wohl kurz, um dann einzutreten, ohne eine Antwort abzuwarten, wie sie es immer tat. Dann muss sie den Toten gefunden haben und fing an zu schreien. Eine Nachbarin hörte sie und alamierte die Polizei.

Der Weg zum Krankenhaus dauert nur 15 Minuten. Besorgt betritt das Ehepaar das gebäude und fragt sich zu Sarahs Zimmer durch. Dort treffen Sie auf Simon, dessen Frau und Sarah, die schluchzend in ihrem weißen Krankenbett liegt.

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Nach einer mehr gemurmelten knappen Begrüßung und einem kurzem Umsehen fällt sein Blick auf das Bett.
Wie ein Stich in die Magengegend ist für Aaron der Anblick seiner Nichte mit dem sonst so hell klingenden Lachen und den auf und abspringenden braunen Löckchen.

oO Ob sie jemals wieder die Geige in die Hand nehmen wird, ohne an das alles denken zu müssen? Oo

Beschämt über seine ersten Gedanken setzt sich Aaron zu Sarah aufs Bett und versucht ihr ein wenig Trost zu spenden.

Nach einigen Minuten umarmt er dann auch Eva und seinen Bruder und bittet ihn vor die Tür, um dort mehr zu erfahren.