NSCs und Regeln

Eine Frage, die insbesondere bei DSA, vermutlich aber auch in anderen Systemen, immer mal wieder zu Streit führt, ist, ob NSCs nach denselben Regeln funktionieren müssen wie SCs.

Klar ist für mich, dass alle üblichen Antagonisten und Verbündeten der Charaktere in der Welt nach denselben Grundlagen funktionieren müssen wie die Spielercharaktere - einfach weil ich mir als Spieler sonst verschaukelt vorkomme. Allerdings gibt es ja dann noch die herausragenden Antagonisten, die Boss-Monster (g)…
Was denkt ihr - müssen die nach den Regeln erschaffen sein? Sollte man die nachrechnen können, quasi sagen können, wieviele Erfahrungspunkte nötig sind, dass ein SC genau dieselbe Machtfülle hat?

Zwei Beispiele:

  1. DSA: Hier entzündet sich die Diskussion immer wieder an Pardona und an Nahema - erstere eine Art Dunkelelfe, die von einem Gott erschaffen, in den Niederhöllen gefangen und schließlich Sendbotin eines anderen Gottes wurde - letztere eine aus unbekannten Gründen unsterbliche Magierein, die berühmt wurde durch den, im DSA-System unmöglichen Auftritt als Magierin im Kettenhemd. Beide werden immer wieder als unrealistisch verdammt - und bei beiden sind noch nicht mal alle Fähigkeiten bekannt.
  2. Vampire - The Masquerade:
    Hier bestand eine Zeitlang die Philosophie, auch für mächtigste NSCs vollständige Spielwerte anzugeben. Das machte es natürlich für SL recht leicht, diese einzubinden - sie mussten sich nichts mehr ausdenken. Andererseits machte es gerade die wirklich mächtigen Vampire der 4. Generation irgendwie lächerlich, wenn ich jeden Wert nachlesen konnte.

Meine Meinung ist daher:
Die wirklcih großen NSCs dürfen gerne unvollständig beschrieben und wesentlich mächtiger sein, als das SCs werden können. Man kann die für SCs unzugänglichen Fähigkeiten meist gut durch göttliches Eingreifen (etc) erklären. und wenn die SCs doch mal in die Position kommen sollten, dass sie diese Superschurken besiegen können, dann findet sich auch eine Schwäche, bisher unbekannt da gut verborgen, die genutzt werden kann. Verschaukelt fühle ich mich dabei als Spieler nicht - diese Antagonisten sind sowas wie die Kaiser der Gegenseite - und mein SC wird auch den normalen Kaiser nicht ablösen.

Was denkt ihr? Stimmt ihr mir zu oder könnt ihr mich vom Gegenteil überzeugen?

AW: NSCs und Regeln

Ich stehe auf dem Standpunkt: Alles, was Werte hat, kann besiegt werden. Im Idealfall hat es auch einen Wert für die Lebensenergie, dann kann es auch getötet werden.

Also: Für wirklich mächtige NSC ist es meiner Ansicht nach der Dramaturgie, der Stimmung oder was auch immer eher abträglich, wenn dieser NSC mit Werten ausgestattet ist. Ich benötige als Spielleiter in erster Linie genaue Informationen über seine Motivation, seine Erscheinung, sein Auftreten. Vielleicht noch über seine Ressourcen. Wobei die letzten drei Punkte allesamt vernachlässigbar erscheinen gegenüber dem ersten Punkt: der Motivation. Kenne ich als Spielleiter die Motivation eines Bossgegners, kann ich mir den Rest zusammenschustern, dass es stimmig wirkt und die Ziele seiner Motivation erreicht werden können… Solange jedenfalls nicht eine Gruppe Spielercharaktere dazwischen hauen.
Aber auch dann kann ich ausgehend von der Motivation des NSC Handlungen ableiten. Und benötige keine Werte.

Muss ein NSC in jedem Detail für Spieler nachvollziehbar sein? Ich denke nicht. Wenn der Endgegner eines Abenteuers ein fieser Händler ist, der eine kleine Klitsche in Hintertupfingen hat und seine Mitmenschen behumpst, indem er ihnen gefälschte Kunstwerke vertickt und die Spieler diesen Händler hochnehmen, dann ist dieser NSC sicherlich noch einigermaßen schnell und einfach auch mit regelkonformen Werten darstellbar.

Wenn ein NSC hingegen wie Nahema oder Pardona entweder Jahrhunderte der Existenz und Erfahrung mit sich bringt oder sogar quasi göttlichen Ursprungs ist, hey, was soll ich da dann noch mit irgendwelchen Regeln argumentieren? Die Charaktere sind per definitionem schon nicht für Spielercharaktere geeignet und ein Spieler wird so einen Charakter auch nie in seinem Leben spielen können. Ich kenne jedenfalls keine Rollenspielrunde, die mal so eben ihre Charaktere mehrere hundert Jahre bespielt. Weder ingame und schon gar nicht outgame.

Wenn ich also meinen Spielern einen NSC präsentiere, der ein Alter weit jenseits dessen hat, was ein “normaler” SC je auch nur in seinen kühnsten Träumen erreichen wird, sind Werte obsolet. Ja, sie entmystifizieren einen Charakter. Und auch die Spielwelt.

Das ist auch ein Punkt, den ich an manchen Spielhilfen zu beliebigen Rollenspielsystemen nicht so schön finde. Da wird nach Erklärungen für irgendwelche Dinge in der Spielwelt gesucht, die irgendwann mal auftauchten. Aber anstatt zu sagen: Nö, dass erklären wir nicht, das ist eh ein Mysterium, dass ein Aventurier, Barsaiver, Runner oder was auch immer, niemals in seinem Leben herausfinden kann, weil es nicht in seiner Macht steht. Nein, stattdessen wird das Mysterium aufgeklärt und vor allem ERklärt. Kein Wunder, dass es in vielen Spielgruppen mittlerweile Spieler gibt, die von jeden NSC erwarten, dass er sich an die Regeln und Grenzen des Regelwerkes zu halten hat.

Was bei einem einfachen Straßenräuber sehr gut nachzuvollziehen ist, verliert meiner Ansicht nach an Gültigkeit bei Nichtspielercharakteren, die a) sehr alt, b) sehr mächtig, c) vielleicht sogar mehr oder weniger göttlich zu bewerten sind und d) bei Charakteren, von denen man als Spielleiter davon ausgehen kann, dass die Spielercharaktere innerhalb ihrer Lebensspanne so schnell jedenfalls sich nicht mit diesem NSC mal eben auf nen Kaffee-Klönschnack treffen werden.

Und wenn jemand als ausgewiesene Koriphäe für ein bestimmtes Gebiet innerhalb der Spielwelt beschrieben wird, dann kann der gewöhnliche Spieler davon ausgehen, dass sein Spielercharakter am Ende seiner Laufbahn vielleicht mit etwas Glück und Fleiß auch mal eine Koriphäe auf einem bestimmten Gebiet ist und Dinge kann, die so nicht im Regelwerk stehen…

AW: NSCs und Regeln

Yep, sehe ich genauso. Wenn man einen “normalen” DSA-Helden der 18. Stufe wirklich nachrechnen würde, käme man übrigens in fast allen Fällen auch nicht auf dessen Werte. Warum?

  1. Man weiß nicht, wie oft der Held in den Genuss von Vergünstigungen kam. Sprich “spezielle Erfahrungen”. Mit solch verbilligten Talentsteigerungen sind natürlich viel höhere Werte möglich, als sonst.

  2. Man weiß nicht, wie oft der Held “Geschenke” erhalten hat. Also z.B. nach Genuss eines magischen Trankes, oder eines mächtigen Zaubers, erhöht sich die LE um ein, zwei oder drei permanente Punkte. Nach dem Lesen eines sehr seltenen magischen Buches, erhöht sich die Klugheit um einen Punkt. Nach dem Besitz eines “Dämonenschwertes” erhöht sich plötzlich die MR um einige Punkte usw. usf.
    Diese Geschenke gibt es ab und an und sind völlig von normalen Steigerungen mit AP losgelöst.

  3. Durch göttliche Wunder können ebenso Veränderungen bei Eigenschaften/Talente o.ä. erfolgen.

Somit kann man also schon einen “normalen” langjährigen Helden unmöglich nachrechnen.
Bei besonderen Chars, die z.B. göttlichen oder dämonischen Ursprungs sind, oder bei unsterblichen Chars, die schon seit mehreren Menschenleben existieren, ist solch ein Nachrechnen erst recht unmöglich…

AW: NSCs und Regeln

[FONT=Comic Sans MS]Also, wenn ich NPCs nur zum Zweck der Story (keine vorgesehenen Proben o.ä.) habe, dann sehe ich nicht ein, warum ich dafür irgendwelche Werte festlegen sollte. NPCs, die öfter die Bühne betreten werden aber fast immer “bewertet”, allerdings nur für den Fall, dass ich diesen MÖGLICHERWEISE besiegen lassen will (den Spielern oder ihren Gegnern also die Chance einräumen). Wenn mir was, was die Werte und Regeln sagen, bei diesem NPC nicht in den Kram passt, dann ignoriere ich das bzw. drehe es so, dass das rauskommt, was ich haben will.[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]Sollte sich ein Spieler darüber aufregen, dann schlage ich ihm vor, dass dieser sich doch mal hinsetzen soll, meistern und sich von einem sturen Spieler die ganze Story zerlegen lassen. Meistens ist dann Ruhe.[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]cul8r, Screw[/FONT]

AW: NSCs und Regeln

Richtig. Auf diese Weise habe ich bis jetzt noch jeden renitenten Spieler zum Schweigen gebracht, der mir mit dem Kommentar “Ja, aber in dem Regelbuch XYZ steht aber…” die Story sprengen wollte, ich aber von diesem Regeldetail nicht wusste und wenn, es geflissentlich ignoriert hatte, weil es mir nicht in die Story passte.

Regeldiskussionen gehören zu jeder Rollenspielrunde. Aber ich bin der Ansicht, dass zuviel Regelfuchserei am Spieltisch die Dramaturgie, Stimmung und Spannung kaputt machen kann. Besonders dann, wenn neunmalkluge Spieler den Spielleiter “belehren” wollen.

Letzen Endes wollen doch sowohl Spieler als auch Spielleiter einen schönen Spielabend erleben und sich nicht wegen Regeln streiten…

AW: NSCs und Regeln

Meine Wenigkeit bewertet beinahe jeden NSC auch die mächtigen/göttlichen/unnahbaren, jedoch nur aus dem Grund das diese Bekämpfbar sein sollen, ohne das ich da sitze und über jeden Versuch den die Spieler unternehmen lächle.

Jedoch gebe ich meinen Spielern einfach keinen Einblick in Werte und auch nicht in meine Würfe. Daher gehe ich stark davon aus, das meine Spieler ständig denken: “Ist das jetzt in Ordnung so?”, da sich aber nie jemand deswegen beschwert hat(ich habe z.B. durchaus schon gesagt das sie diesen Gegner jetzt hätten nicht bekämpfen sollen), vertrauen mir meine Spieler insofern, dass ich das richtige Maß finde.
Wenn sie meinen müssen, den 60Meter großen Donnervogel Zuu bekämpfen zu wollen…bitteschön, sollen sie es versuchen und für diesen Fall wird er Werte haben, Kampfwerte, über jede weitere Fähigkeit mache ich mir keine Werte Gedanken.

Daher habe ich einfach grundsätzlich die Meinung, NSCs müssen nicht nach Regelwerk sein, da ich Meister/Spielleiter bin, weiß ich schon was ich da tue, schließlich will ich mit den Spielern spielen und mit ihnen Spaß haben; nicht sie besiegen.

Das natürlich es immer Spieler gibt die anderer Meinung sind, ist einfach unvermeidlich. Für gewöhnlich probiere ich es dann auch mit ‘Probiers doch selber mal’ und das legt sich das Problem.

Außerdem gibt es da noch einen Guten Grund, warum NSCs gewisse Regeln(gerade die Plotwichtigen NSCs) ignorieren/verändern dürfen: Niemand will seinen Plot durch einen unmöglich guten Würfelwurf eines glücklichen Spielers ruiniert haben und wir wissen alle dass das schon passiert ist(bei mir auch).

AW: NSCs und Regeln

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Also ich würde mich persönlich als relativ regelfest aber auch als relativ regelgeil beschreiben, so dass ich mich auch bei vielen NSC’s an die Regeln halte, sie mit Werten ausstatte und sher gut beschreibe, ABER dies gilt nur soweit, wie es zum Plot passt. Ein einzelner Würfelwurf oder eine nicht passende Regeln müssen sich im Zweifelsfall meiner Story unterordnen. Da die Spieler aber auch meine Würfelwürfe als auch meine notierten Werte nicht sehen, werden sie niemals wissen, ob und wann ich eine Regel missachte!

Gruß
Graf Albin

AW: NSCs und Regeln

[FONT=Comic Sans MS]Ein Meister missachtet die Regeln NIE … er beugt, biegt, dehnt, vernichtet, erschafft und bricht diese nur entsprechend seines einzigartigen und göttlichen Planes, nach welchem sich die Welt, über welche er herrscht, bewegt.[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]cul8r, Screw[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]PS. Hab’ ich das nicht schön gesagt?[/FONT]

AW: NSCs und Regeln

@Screw: Daumen Hoch, genau so ist es!

AW: NSCs und Regeln

Hallo zusammen,

da muß ich dann doch Mal widersprechen.

Ok es gibt Systeme bei denen das Aufstellen eines NPCs eine sehr komplexe Sache werden kann, etwa bei 7th Sea wo sich die Regeln dazu in mehreren Quellenbüchern befinden.
Auch DSA ab mindestens 4.1 zähle ich zu diesen Systemen.
Da sehe ich es dann ein wenn man versucht mit dem NPC nur ungefähr das gewünschte Niveau des NPCs zu treffen und nicht jeden Punkt berechnet.

Auch bei Göttern, Halbgöttern kann ich über Regelwidersprüche oder gar keine angegebenen Werte hinwegsehen.
Auch wenn ich normalerweise auf dem Standpunkt stehe das alles was man den Spielercharakteren entgegenstellt auch mit Werten versehen sein sollte. Gerade bei fertigen Quellenbänden und Abenteuern sehe ich hier nämlich eher eine gewisse Bequemlichkeit der Autoren wenn hier keine Werte angegeben werden. Gerade wenn der Endgegner in dieser Liga spielt und die Charaktere ihn bekämpfen sollen.

Hassen gelernt habe ich NPCs die von ihren restlichen Werten durchaus in der Spielercharakterkategorie spielen aber dafür geltende Regeln ignorieren.
Da ist es dann aus meiner Sicht in kommerziellen Produkten ein glatter Fehler wenn für NPCs die jeweiligen Regeln nicht gelten. Bei Hobbyprodukten ist es, wenn das Produkt speziell für das System gedacht war, zumindestens ärgerlich.
Denn die Regeln definieren ja auch den Blick auf die Spielwelt.
Gerade Spieler die ihren Charakter “realistisch” auf sein Wissen über die Spielwelt spielen stößt man gegen den Kopf wenn man dieses Wissen ohne Not verändert.
Wenn etwa bei DSA der Schwertkönig zweihändig kämpfen kann und damit eine Zusatzattacke bekommt. Die Charaktere sogar wertemäßig besser sind als er aber keien Chance haben so an eine zweite Attacke zu kommen.
Wenn etwa in den Kanälen von Grangor ein Druide die Magieregeln bricht damit er seine Rolle im Abenteuer ausfüllen kann.
Das sind Fälle wo man mit etwas mehr Mühe NPCs hätte erschaffen können die ihre Rolle auch ausfüllen können ohne gegen Regeln zu verstoßen.

Gruß Jochen

AW: NSCs und Regeln

[FONT=Comic Sans MS]Da gebe ich Dir absolut recht, Arkam, aber ich meinte damit ja auch nur so Situationen, in denen simples Würfelpech sowas wie einen dramatischen und langwierigen Endkampf nach 2 Runden beendet.

cul8r, Screw
[/FONT]

AW: NSCs und Regeln

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

@ [COLOR=“LemonChiffon”]Arkam: Wie schon von [COLOR=“Lime”]Screw bemerkt, waren unsere Aussagen nicht in dieser Form gemeint! Natürlich wird ein NSC komplett nach den geltenden Regeln erstellt und geführt, denn nur dann ist er für die Spieler nachvollziehbar. Nur wenn die NSCs in den gleichen Bahnen denken und sie sich in den gleichen Bahnen wie die Charaktere bewegen, können die Charktere hinter deren Geheimnis kommen und es auch lösen. Einem NSC stehen prinzipiell die gleichen Regeln zur Verfügung wie den SCs. Wenn dann aber der Endgegner (der nach regulären Regeln gespielt wird) eine einzelne Probe verpatzt, die Plotrelevant ist, dann muss man als Meister eingreifen und auch mal Fünfe gerade sein lassen. Dadurch kämpft/denkt/handelt er noch nicht außerhalb der Regeln, sondern er bleibt spannend.

Gruß
Graf Albin

AW: NSCs und Regeln

Bei nach den gleichen Regeln geführt stimme ich Euch vollkommen zu - sonst wird es lächerlich und für die Spieler (und damit für die SCs) unberechenbar.
Bei nach den gleichen Regeln erstellt, möchte ich dann doch etwas widersprechen.
Denn das hängt meiner Meinung stark vom Flair ab, den das Spiel hat. In Heldenrollenspielen z.B. sind die Charaktere ja meist per definitionem Helden und dem Normalbürger überlegen. Würde man dann die NSCs tatsächnlich nach denselben Regeln basteln, wäre die Überlegenheit dahin.

Beispiel DSA:
110 GP gelten nur für SCs, NSCs sind (ich muss mal nachschlagen wo das stand) mit weniger GP erschaffen. Würde man die übliche Mischung von Anfangscharakteren beispielsweise mit einer nach für SC-Charaktere geltenden GP Zahl erschaffenen Goblinräubern konfrontieren (in der Regel Schwertfutter), dann wäre die Helden mal gewesen. DSA-Kaufabenteuer-Gegner entsprechen mal sicher nciht den Regeln - zumindest nciht alle. Und das ist auch in weiten Teilen gut so - wenn auch nicht immer.

Amliebsten jedoch sind mir - und das gilt allgemein - NSCs ohne Werte, deren Fähigkeiten grob definiert sind. Ich mache da dann schon was draus. Aber ich werde sie nciht nach Regeln, sondern nach Bedürfnissen ausstatten - und dann regelgerecht führen!

AW: NSCs und Regeln

Hallo zusammen,

jetzt sollte man doch Mal genau differenzieren.
Die Beispiele am Anfang bezog sich ja nun auf eigentlich spielbare Vertreter von Völker die aufgrund ihres Hintergrund Sonderregeln bekommen oder existierende Regeln ignorieren.

Da möchte ich dann Mal klassische Gegner der Helden wie etwa Goblins Mal draußen vorlassen. Ich kenne DSA 4.1 jetzt aber auch zu wenig um Aussagen darüber treffen zu können ob man jetzt Goblins spielen und damit auch nach den Regen aufstellen kann.
Wenn das der Fall ist sollte man das dann allerdings auch tun.
Wenn ich auch zugebe das der Goblin dann nicht mehr viel mit dem 1. Stufen Aufwärmmonster zu tun hat das er bei DSA 1 noch war.
Ob du dann aber genau 110 Punkte oder vielleicht doch 115 Punkte verbrauchst hast ohne mir jetzt die jeweiligen Nachteile im Detail nennen zu können wäre mir als Spieler egal. Solange ich nicht das Gefühl habe hier sollte Supergoblin verhindern das die Charaktere sich aus dem Rahmen des Abenteuers bewegen.

Ein NPC der als Gegner gedacht ist braucht aus meiner Sicht auch Werte. Denn ansonsten gibt es aus meiner Sicht als Spieler zwei Möglichkeiten.
Der Charakter ist ein Scriptereigniss. Das heißt ich verschwende Recourcen in Form von Ausrüstung, Lebenspunkten oder ähnlichem dafür das irgendwann eine feste Reihe von Ereignissen abläuft. Das heißt mir werden Handlungsmöglichkeiten genommen und dabei dann möglicherweise auch noch Regeln ignoriert. Das mag ich als Spieler nicht. Wer ein solches Scriptereigniss als Spielleiter braucht soll das mit den Spielern absprechen. Er erspart sich so jede Menge Regeldiskussionen und viel böses Blut.
Die zweite Möglichkeit ist das es genau die eine Möglichkeit gibt einen Gegner auszuschalten. Da beschränkt man wieder meine Möglichkeiten als Spieler eines Charakters. Besonders gerne passiert das wenn man Charaktere mit göttlichen / magischen Fähigkeiten spielt. Wenn ich entweder das tue was der Abenteuerautor vorgesehen hat oder gegen eine Mauer laufe frustriert mich das auch.

In der Runde in der ich hauptsächlich spielleitere wird offen gewürfelt und ich will dann auch Ergebnisse nicht drehen. Ich muß allerdings zugeben das ich dann Vorschlägen gegenüber sehr offen bin ein unglückliches Schicksal doch noch zu drehen.

Aber wie sieht es denn nun mit halbgöttlichen aber erst Mal doch “nur” humanoiden Wesen wie etwa Pandora der Unsterblichen oder ähnlichen aus?

Gruß Jochen

AW: NSCs und Regeln

Ich habe zwar keine Ahnung, wer Pandora ist, wenn hier nicht die mit der Büchse gemeint ist, aber ich bin der Meinung, dass die wenigsten NSC nach den gleichen Regeln erstellt werden sollten, die für die SC gelten.

Weil:

  • das bei bei den meisten Rollenspielen viel zu lange dauern würde, um das für jeden Auftritt eines x-beliebigen Gegenspielers zu rechtfertigen,
  • man für die meisten NSC nur eine Handvoll Werte anstelle eines komplett ausgearbeiteten Charakters braucht
  • man bei vielen Rollenspielen Wesen begegnet, die sich soweit jenseits dessen bewegen, was ein Spielercharakter erfassen kann, dass es ohnehin nicht sinnvoll ist, es mit Werten zu belegen
    Wenn ein Spieler dann unbedingt gegen sowas kämpfen will, und das Ding mit seinem 20. Stufe Paladin und dem magischen Schwert +5 angreift, dann kriegt er halt eins auf die Nase. Solche Kreaturen läßt ein Spielleiter doch nicht als Diablo-Endgegner auftauchen, sondern als durch Rollenspiel überwindbares Hinderniss - und das geht auch ohne Würfel.

AW: NSCs und Regeln

@Integra: Da stimme ich dir im groben und ganzen zu. Ein NSC beschränkt sich für gewöhnlich in seinen Fähigkeiten auf sein Einsatzgebiet und kann nur wenig bis gar nicht darüber hinaus. Es würde mehr als nur eine Heidenarbeit machen, jeden NSC wie einen SC zu designen, aber ich glaube nicht das Arkam das so gemeint hat. Ich denke er meinte nur das die Richtlinien die gleichen bleiben sollten, und da stimme ich ebenfalls zu.

Aber kommen wir mal zu den “Nur auf eine Art und Weise auszuschaltende Gegner”. Der Klassiker hierbei ist für mich der Vampir! Ich bin kein Fan von Vampire die Maskerade oder so, daher sehe ich den Vampir klassisch. Seine gewöhnliche Hülle kann mit magischen oder gewöhlichen Mitteln vernichtet werden wenn es sich um einen niederen Vampir handelt, ein höherer Vampir ist nur durch magisches zu vernichten. Dennoch ist er dadurch nicht endgültig besiegt, denn seine Seele zieht sich meist in dem Körper einer Fledermaus/Ratte oder etwas ähnliches in seinen Sarg zurück, wo nach 2 Tagen der Vampirkörper neuentsteht und nur während dieser Zeit kann er tatsächlich vernichtet werden, in dem man ihn entweder verbrennt oder den Holzpflock durchs Herz treibt und die Seele damit erdolcht. Selbst ein Vampir der durch das Sonnenlicht vernichtet wird, kehrt auf diese Art und Weise zurück.

Ist in diesem Fall, den bösen Erzvampir zu vernichten, auf diese eine Art und Weise, dann einschränkend für die Spieler? In gewisser Weise ja, aber dass muss es dann auch sein. Wenn sie ihn auf zwei Dutzend verschiedene Art und Weisen auslöschen könnten, dann würde das ganze Flair dieses Gegners im Nichts verrauchen und das ist ebensowenig der Sinn von einem NSC wie das totale umgehen der Regeln auf biegen und brechen.

Zum Thema gesriptete Ereignisse: Die gibt es bei mir persönlich nur dann, wenn sie einen Gegner nicht tatsächlich besiegen sollen oder aber wenn sie auf Zeit spielen. Z.B. sie müssen so und so viele Kampfrunden durchhalten damit das und das passiert, schaffen sie es aber nicht, geht es so und so weiter und entscheidenen sie sich zur Flucht, kann das und das passieren. Srcipting ist also nicht unbedingt etwas schlechtes, wenn man es geschickt anwendet! Das ist aber leider oft sehr schwierig, am besten erreicht man das, in dem man gewisse Dinge vorgibt, aber davon wenigstens dann mehrere Verschiedene, so dass die Aktionen der Spieler tatsächlich den Ausgang beeinflussen und sie nicht glauben lassen, sie wären in einer Einbahnstrasse gefangen, denn ich denke dieses Einbahnstrassengefühl ist das nervtötenste überhaupt. Wenn man einfach das Gefühl hat keinerlei Kontrolle über die Ereignisse zu haben, manchmal, kann aber auch gerade das sehr viel Flair mit sich bringen und geschickt entworfene NSCs, ob sie nun den Regeln Folgen oder nicht, können das Flair und den Spaß noch weiter steigern, wenn sie wie ein Zahnrad passend in den Ploteingreifen.^^

Dazu würde ich gerne eine Seite rezitieren, die in einem Buch steht und für gewöhnlich meine heiligen Zehn(Elf) Gebote darstellt:

1: Diese Regeln sind auf Papier geschrieben, nicht in Stein gemeißelt!

2: Regeln sind vermutete Richtlinien, keine Edikte!

3: Wenn die Regeln nicht sagen, das du etwas nicht kannst, dann kannst du es!

4: Es gibt keine offiziellen Antworten, nur offizielle Meinungen!

5: Wenn die Würfel mit der Story kollidieren, gewinnt die Story immer!

6: Mini/Maximieren und Munchkinism sind keine Probleme mit dem Spiel; Es sind Probleme mit den Spielern!

7: Der Spielleiter hat volle diskretionäre Macht über das Spiel!

8: Der Spielleiter arbeitet immer mit, nicht gegen, die Spieler!

9: Ein Spiel das keinen Spaß macht, ist nicht länger ein Spiel; Es ist eine Mühseligkeit!

10: Dieses Buch beinhaltet sämtliche Antworten zu allen Dingen!

11: Wenn das Obere nicht zutrifft, dann ändere es!

Insofern wird auch gut beschriebe wie genau NSCs verwendet werden sollten. Obwohl ich jetzt mittlerweile ziemlich abschweife(ich kanns nicht lassenlach).^^’

AW: NSCs und Regeln

Entschuildige - ich habe gerade eine furchtbar lange Leitung und sehe keinen Zusammenhang zwischen meinem letzten Posting und Deinem Beispiel mit dem Vampir.
Aber davon abgesehen, sind wir uns wohl in den meisten Dingen einig ;).

AW: NSCs und Regeln

Hallo zusammen,

bei den NPCs meinte ich allerdings das nicht alle Werte ausgearbeitet sein müssen aber das die aufgestellten Werte dann auch den Regeln entsprechen müssen.
Nun gibt es einfache Stufensysteme in denen die Stufe schon fast alle Werte festlegt. Da kann man ja einen regelkonformen NPC schnell zusammenstellen.
Bei komplexeren Kaufsystemen sollte wenigstens zu erkennen sein wofür dieser NPC gedacht ist. Da ist es nämlich eine Heidenarbeit, gerade wenn man mehrere NPCs braucht, diese streng nach Regeln aufzustellen.

Bei Gegnern die nur auf eine besondere Art zu töten sind meinte ich anderes als etwa den Vampir den man ja je nach Beschreibung des Systems wirklich nur auf eine Art töten kann habe ich nicht gemeint.
Ich konstruiere hier Mal ein Beispiel.
Im Abenteuer sollen die Helden einen Mord der vor einigen Jahren stattfand aufklären. Den Auftrag dazu sollen sie über einen Geist bekommen der nach Regeln nur von magischen Waffen zu verletzen ist dann aber normal getötet werden kann. Einer der Spielercharaktere hat Toten angst und greift den Geist mit einem magischen Kampfspruch an und tötet ihn.
Der Geist kommt aber trotzdem wieder weil ihm der Spielleiter oder das Abenteuer ihm eine spezielle Eigenschaft zuspricht da ansonsten das Abenteuer ja nicht so laufen wird wie geplant.
Gerade mächtige Entgegner bekommen gerne einen solchen Sonderschutz verpaßt. Besonders häufig betrfft dieser Schutz göttliche oder magische Möglichkeiten der Charaktere.

Und dann gibt es da etwa noch die ganz speziellen Figuren auf der Spielwelt.
Pandora etwa ist ein solcher Charakter, wird im Anfangsposting vorgestellt.
Das sind meiner Ansicht nach die am schwersten als Gegner einzubauenden NPCs.
Sie sind meistens eng mit dem Hintergrund und falls vorhanden mit dem Metaplot des Systems verbunden.
Sie werden meistens als sehr mächtig dargestellt ohne das in Werte zu gießen. Der Spielleiter verwendet dann also die jeweils vorhandenen Regeln und stellt fest das sie das Machtniveau eines Charakters eben auch beschränken. Jetzt werden die Werte entweder hoffnungslos übertrieben odre aber der jeweilige Charakter bekommt Extraregeln.
Das erweckt dann aber Begehrlichkeiten auf der Seite der Spieler.
Es sei den man einigt sich vorher mit seiner Runde. Denn wenigstens in meinen Runden würde ein Spielleiter der sich auf die eigene Machtvollkommenheit über Regeln und Story beruft grandios daran scheitern das Regeln bei uns für alle Spieler gelten und die Spieler den Verlauf der Story über ihre Handlungen bestimmen.

Gruß Jochen

AW: NSCs und Regeln

Mch, ich wusste ich hatte was vergessen. Das Vampir Beispiel war für Arkam, sorry für das Missverständnis.^^’

AW: NSCs und Regeln

[FONT=Comic Sans MS]N[FONT=Comic Sans MS]atürlich lege ich für alle NSC’s die nötigen Werte[/FONT][/FONT][FONT=Comic Sans MS] fest, und natürlich sind diese den Regeln genauso viel/wenig unterworfen, wie die SC’s. Sonst bräuchte ich gar keine Regeln und würde alles nur auf Roleplaying legen, was einigen Spieler sicher schwerer fällt als anderen.

Was das dehnen der Regeln für NSC’s betrifft, komme ich aber nicht umhin zu sagen, dass es manchmal einfach notwendig ist, da Spieler doch immer wieder Mittel und Wege finden, die man als Meister nicht vor- oder vorausgesehen hat. Bevor ich mich dann in eine Diskussion/Belehrung stürze, lasse ich lieber etwas passieren, was nicht den Regeln entspricht.

Natürlich arbeite ich nicht darauf hin. Ich versuche solche Dinge so selten wie möglich passieren zu lassen. Bei dieser Diskussion geht es, imho darum, inwiewei wer von uns solche Maßnahmen ergreift bzw. gerechtfertigt findet.

Prinzipiell lasse ich meinen Spielern immer alle Möglichkeiten (ja auch mal Unmöglichkeiten) offen, aber Grenzen müssen sein und diese liegen gelegentlich auch außerhalb der Regeln.

cul8r, Screw
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