Ich hab übrigens gestern das erste Mal gegen einen echten Menschen gespielt. Angefangen haben wir mit einem Minisetting: Drei Echsenmenschen und ein Maultier gegen zwei Rattenschwärme und einen Troll. (55 Punkte) Ich hatte die Echsenmenschen und konnte den Troll ziemlich schnell niederringen, allerdings habe ich danach alle meine Moralwürfe vergeigt, und weil Troll und Ratten alle furchteinflößend sind, hatte ich ziemlich schnell und dann auch ziemlich dauerhaft den “Scared”-Status. Manchmal bin ich ihn kurz losgeworden, hab dann aber meinen nächsten Moralwurf wieder nicht geschafft. Insofern hatte mein Gegner leichtes Spiel mit mir, selbst wenn die Ratten, die ja die “Tier”-Eigenschaft haben, in manchen Zügen nicht das gemacht haben, was er wollte.
Auch interessant ist, dass wir ohne alles Finetuning gespielt haben, was die Aktivierungen angeht. Niemand hatte die “Leader”-Eigenschaft, und so haben wir in diesem Grundspiel schmerzhaft erfahren müssen, wie wichtig es ist, die Party auf Aktivierungen zu tunen. Von den Rattenschwärmen konnte meistens nur einer Aktiviert werden, von den Echsenmenschen auch nie alle. Mein Gegner ist damit aber ganz geschickt umgegangen und hat es geschafft, dass der Schwarm, den er aktivieren konnte, mich immer von hinten Angegriffen hat (was einen Bonus gibt). Er hat mich damit dann auch ziemlich platt gemacht. Hier ein Foto von dem Mini-Setting.
Danach haben wir dann noch ein etwas größeres Spiel gespielt, mit ähnlichen Figuren wie bei meinem Testsetting, aber weniger. Wir haben zusammen beschlossen, dass das gewaltige Brüllen des Trolls im ersten Setting eine Wand zum Einsturz gebracht hat, hinter der sich eine Eishöhle offenbarte. In dieser hingen aus irgendeinem Grunde 11 Kobolde rum (eine 10er Einheit mit einem Mobleader und einem Leader, und ein Schamane, der erstaunlich große Ähnlichkeit mit Ke-e H’retchet aus dem Testspiel hatte). Die Echsenmenschen waren zwar alle tot, aber einer von ihnen hatte einen Onkel, der ein paar Helden angeheuert hat, auf die Suche nach ihnen zu gehen (Ein Halbling-Waldläufer, eine Priesterin, zwei Kampfhunde – und eben der Onkel-Echsenmensch). Die Gruppe kam also in das Dungeon und fand die toten Echsenmenschen, aber auch einige Schätze und die Option auf noch mehr Schätze in der Eishöhle.
Es zeigte sich schnell, dass sich alles darum drehte, die enge Passage zwischen den Höhlen zu überwinden, insofern griffen die helden mit voller Stärke an. Der Echsenmensch starb schnell, aber die Kampfhunde hatten die Passage fast überwunden, als mein Gegner einen genialen Move machte: Er wirkte einen Zauber um einen der Hunde zu übernehmen. Das ging relativ leicht, weil der Hund nur eine Intelligenz von 1 hat. Damit griff er mich dann an, stiftete Verwirrung und hielt die Helden davon ab, sich auf den Durchbruch zu konzentrieren.
Nun gut, am Ende konnte ich dann doch durchbrechen und auch den Schamanen vernichten. Von da ab wars vorbei mit den Spielereien. Wir schlachteten und schlachteten und am Ende stand nur noch der Halbling-Waldläufer gegen drei normale Kobolde. Seine Chancen standen gut, aber auf einmal hatte mein Gegner Würfelglück, ich Würfelpech und schwups: Der halbling war tot.
Hier als Spoiler noch ein paar Impressionen:
Ich muss sagen, das hat einen Wahnsinns-Spaß gemacht. Gerade weil mein Gegner ganz andere Sachen gemacht hat als ich im Probespiel. Und es war wieder extrem ausgeglichen. Die müssen da echt viel Balancing gemacht haben, als sie das Spiel entwickelt haben.
Für mich ist das jetzt definitiv mein neues Lieblings-Tabletop!