Perfektes Timing

Hi Leute,

manchmal wird es vom Spielleiter ja eingeplant, dass man seinen Endkampf auf der brennenden Hängebrücke grade rechtzeitig beendet, bevor diese endgültig den Dienst quittiert und rauchend in die Tiefe stürzt. Allerdings habe ich auch schon erlebt, dass aus dem normalen Spiel heraus solche “auf den letzten Drücker Szenen” entstanden sind und genau diesen möchte ich diesen Platz widmen. Natürlich mache ich hier den Anfang, damit ihr euch besser vorstellen könnt, was ich meine. Mir fallen da auf Anhieb 2 Szenen ein, die sich im Laufe der Borbarad-Kampagne ereigneten, in der ich die Rolle des SL übernahm. Hoffentlich bekomme ich noch alles korrekt zusammen.

Szene 1: Xagul Sohn des Xorgan legt sich in Khunchom mit einem Maraskaner an, der darauf hin einen heimlichen Giftanschlag auf den Zwerg initiiert. Zum Glück war er in der Begleitung des Magiers Arkan ibn ???, der den Klarum Purum beherrschte (für nicht DSAler: ein Zauber um Vergiftungen zu heilen). Da es sich um ein starkes Gift handelte viel es dem Zauberer nicht leicht seine Magie zu wirken und er benötigte mehrere Ansätze. Darum dauerte die ganze Prozedur so lange, dass unterdessen das Opfer an der Schwelle des Todes angekommen war und ein weiteres Misslingen seinen endgültigen Tod bedeutet hätte.

Szene 2: Baron Brin von Hexenbach (bin mir mit dem Namen nicht mehr sicher) denkt sich, er könne den Shruuf (ein mächtiger Dämon) im Alleingang besiegen. Irgendwann packt dieser seinen Kontrahenten mit seinen 4 Tentakeln und setzt ihm mit seinem Schnabel kräftig zu. Während dessen ist auch der Magier der Gruppe eingetroffen (der Gleiche wie im 1. Beispiel) und beginnt sein Vertreibungsritual. Dieses glückte auf den Punkt genau, aber auch nur, weil er sein bannschwert dabei hatte, das ihm den einen Bonuspunkt lieferte, den er benötigte. Zurück bleibt ein schwer angeschlagener Baron, der keine weitere Attacke des Dämons überstanden hätte.

Ich hoffe ihr könnt euch jetzt vorstellen, worauf ich hinaus will. Mir würde noch ein Beispiel einfallen, aber damit würde ich vielleicht jemanden eine spannende Scene in einem gewissen Abenteier vermiesen.

Bleibt tapfer,

puck

AW: Perfektes Timing

[SIZE=“3”]Was mir gerade spontan einfällt:

Eines der ersten Abenteuer die wir gespielt haben. “Der Wald ohne Wiederkehr” - so hieß das Abenteuer.
Also, die Helden waren in der Burg des Magiers und schauten sich so um. Dabei kamen so einige merkwürdige Begegnungen zu stande. Wie z.B. ein Troll, der hinter einem Vorhang saß und scheinbar nur darauf wartete, dass die Helden diesen zur Seite schoben um dann wutentbrannt anzugreifen :wink:
Auch eine kleine Gruppe räuberischer Gesellen hatte sich wohl in der (ziemlich übervölkerten) Burg verirrt. Doch hier konnten die Helden glücklicherweise gerade so flüchten.

Irgendwann trafen die wackeren Helden in einem Raum auf einen leibhaftigen Werwolf (was machte der bloss in einer Burg?). Schnell wurde ihnen klar, dass sie keine effektiven Waffen gegen das Vieh parat hatten, so dass sie zügig den Rückzug ankündigten. Sie verliessen also schnell den Raum und drückten gemeinsam die Tür zu. Während der Werwolf auf der anderen Seite wie ein wilder gegen die Tür schlug und die Helden sich gemeinsam mit aller Kraft gegen die andere Seite der Tür stemmten, würfelte ich (ich war damals der Meister) die obligatorische “Begegnungstabelle” aus.
Und prompt erschienen wieder die Räuber, die einem der Helden gehässig grinsend von hinten auf die Schulter tippten. Die drei Helden (bzw. Mitspieler) schauten sich kurz an und öffneten kurzerhand einfach die Tür um sich auch gleichzeitig dahinter zu verschanzen. Der Werwolf sprang wütend heraus und griff natürlich die Räuber an. Während diese in panik versuchten, sich der neuen und unerwarteten Gefahr zu erwehren, spazierten die Helden gemütlich in den nun ungefährlichen Raum hinein, schlossen die Tür hinter sich und schauten sich in aller Ruhe (während man draussen die Schmerzensschreie der Räuber hörte) um.

:schaugel :spring :teufel [/SIZE]

AW: Perfektes Timing

[SIZE=3]Mir fällt eine Szene ein, da war alles viel einfacher. Der Elf meiner Runde war einfach zu neugierig und piekste mit der Peilspitze in der Hand eine magische Sicherung, die sich um einen vulkanösen Gegenstand wölbte.

Prompt explodierte dieser Gegenstand und ich sagte als Meister nur: “12 W6 Trefferpunkte” Der Spieler des Elfen würfelte, rechnete und sagte ganz traurig: “-2 LE - ich bin tot!” Daraufhin der Meister: “Hast Du deine Rüstung berücksichtigt?” Der Spieler zuckte zusammen und rief: “1 Punkt - ich lebe noch!”

Seitdem sind seine Worte, die er beim Pieksen sagte, bei uns ein geflügeltes Wort: “[/SIZE][SIZE=3]Wenn’s heiß wird, ziehe ich mich schnell zurück![/SIZE][SIZE=3]”

Gruß
Tufir
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AW: Perfektes Timing

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

@ [COLOR=“LemonChiffon”]puck: Der Magier hieß “Arkan ibn Fersal” und der Baron “Brin von Trutzbach zu Hexenbach”! :hoffnarr

Ja, solche Situationen sind echt geil, wenn sie denn so zustande kommen (denn wirklich planen lassen sie sich meistens nicht, ohne konstruiert zu wirken).

In den letzten Abenteuern hatten wir auch schon einige sehr brenzlige Situationen:

  1. Ich konnte mich mit meinem Helden mit wirklich wenig LE gerade noch in einen Raum retten, der von Elementaren nicht betreten werden konnte, bevor mich ein Feuerdschin mit seinem letzten Schalg wahrscheinlich getötet hätte.
  2. In selben AB versuchte unser Magier durch ein Flammenwand hindurchzugehen. Er erhielt pro KR bestimmte TP und sollte ansagen, wie lange er weitergehen wollte. Als er nurnoch ein paar LE hatte, beschloss er den Versuch abzubrechen und schaffte es gerade noch aus dem Inferno rauszustolpern, bevor er das Bewußtsein verlor.
  3. In einem anderen AB legten sich die Helden mit Orks und 2 Ogern an. Die Oger hätten die Gruppe platt gemacht, aber der Plan war es, sie mittels Paralysis zu versteinern. Beim ersten Oger war das kein Problem, aber beim Zweiten funktionierte es nicht so recht. Dann waren die ASP auch schon ziemlich knapp, so dass es nurnoch genau für einen Zauberversuch reichte. Dieser gelang auf den Punkt!

Gruß
Graf Albin

AW: Perfektes Timing

  1. In einem anderen AB legten sich die Helden mit Orks und 2 Ogern an. Die Oger hätten die Gruppe platt gemacht, aber der Plan war es, sie mittels Paralysis zu versteinern. Beim ersten Oger war das kein Problem, aber beim Zweiten funktionierte es nicht so recht. Dann waren die ASP auch schon ziemlich knapp, so dass es nurnoch genau für einen Zauberversuch reichte. Dieser gelang auf den Punkt!
    Das beste bei der Nummer war noch, dass wir vollkommen arrogant da hin gingen und ihnen großzügig den Vorschlag machten sie leben zu lassen, wenn sie sofort das Weite suchen würden.

@albin

Sicher, dass es Fersal und nicht Fersan hieß?

Bleibt tapfer,

puck

AW: Perfektes Timing

Das erinnert mich an die Begegnung einer kleinen, unerfahrenen Heldengruppe
mit einem Drachen, der äusserst gefrässig und zudem äusserst hungrig war.

Der Zufall wollte es, dass es einen Koch in der Gruppe gab, der den Drachen
dazu überreden konnte, die Gruppe ziehen zu lassen, wenn er diesem ein gar
köstliches Mahl bereiten könne. Schnell wurden allerlei Kochutensilien aus
den Rucksäcken gekramt, Kräuter und Gewürze zusammengesucht (welche
zwei der Helden dabei hatten) und Feuerholz für ein wirklich grosses Feuer
gesammelt. Dann schleppten die Helden aus der Vorratskammer des Drachen
einige Rinderhälften herbei, die der Koch zunächst einmal ordentlich würzte.
Währenddessen wurden im Wald noch Pilze gesammelt und vom nahen Fluss
Wasser geholt, woraus der Koch eine schmackhafte Sosse bereiten wollte.

Der Meister bestand darauf, dass der Spieler des Koches nur einen einzigen
Wurf auf “kochen” habe und es kam, was kommen musste… Der Spieler
schaffte einen kritischen Erfolg!
:smiley:

Der Drache war zufrieden, die Helden noch am Leben und das Abenteuer konnte
weiter gespielt werden. Seitdem haben wir immer einen Helden in der Gruppe,
der kochen kann. Man weiss ja nie…
:wink:

Gruss,
Abacab

AW: Perfektes Timing

@Abacab

Coole Szene. Das wär was für Vitus gewesen. Der spielt nämlich IMMER unsere “Hausfrau”.

Bleibt tapfer,

puck

AW: Perfektes Timing

Das ist ja echt perfektes Timing :smiley:

AW: Perfektes Timing

[SIZE=“5”][COLOR=“Lime”]Und darauf bestehe ich!!!
Keiner ist ne bessere Hausfrau als Vitus. Egal ob man einen Krieger oder einen Magier verkörpert, ich bin die beste HAUSFRAU!!![/SIZE]
:schaugel :schaugel :schaugel

AW: Perfektes Timing

offtopic Hmmm… ich muss dich wohl mal zum P&P einladen, wenn unsere
Bude mal wieder einer Grundreinigung bedarf. Hoffe du isst und trinkst nicht
zuviel? back to topic

Eine weitere knappe Begegnung hatte einmal ein Spieler in einer alten Runde,
als er partout bei starkem Wind und rauher See von einer Anlegestelle für
Frachtschiffe auf einen kleinen Kutter steigen wollte, dessen Laufplanke
eingezogen war.

Der Kutter tanzte auf den Wellen auf und ab, die Wellen bewegten ihn zudem
zur Anlegestelle hin und wieder zurück. Insgesamt musste der Spieler max.
einen Meter in der Weite und knapp einen Meter Höhenunterschied zum
Kutter überwinden, um an Bord zu gelangen.

Der Meister in seiner Gnade bat um einen nicht modifizierten Wurf auf die
Gewandheit des Charakters und der Spieler würfelte einen Patzer.

Darauf würfelte der Meister gegen und patzte auch!

Zuletzt würfelte der Meister auf eine göttliche Intervention, doch offenbar
hatte der Gott, an den der Charakter glaubte, einen schlechten Tag oder er
war anderweitig beschäftigt.

So stürzte also der Charakter, wie sollte es auch anders sein, in voller Montur
bestehend aus einer vollständigen Kettenrüstung, zweier Waffen, Schild und
vollem Rucksack in das Hafenbecken, welches an dieser Stelle zehn Meter tief
war.

Schweigend und mit entsetztem Gesichtsausdruck blickten die Spieler zuerst
den Meister und dann alle anderen Spieler an, eh der Tumult losbrach und
jeder auf jeden einzureden begann, was zu tun sei, um den inzwischen unter
der Wasseroberfläche abgetauchten Charakter zu retten.

Der Meister lehnte sich inzwischen zurück und sah eine Weile auf die Uhr, eh
er langsam aber konstant und für alle klar zu vernehmen von zehn abwärts
zu zählen begann. Die Spieler verstummten bei 5 oder 4 erneut und sahen
den Meister fragend an, der seinerseits gespannt in die Runde sah.

Als der Meister bei 2 oder 1 angelangt war, sagte einer der Spieler rasch:

“Ich kann sehr gut schwimmen! Ich entkleide mich bis auf die Unterwäsche,
nehme meinen Dolch in die Hand und springe in’s Wasser, worauf ich tauche
und nach unserem Freund suche. Dann schneide ich so schnell es geht alle
Riemen seiner Rüstung und seines Wehrgehänges durch und befreie ihn von
seinem Rucksack!”

Der Meister nickte knapp und die Aktion wurde so durchgeführt. Der arme,
untergegangene Charakter kam gerade so mit seinem Leben davon, da das
Wasser recht trüb war und sowohl die Suche wie auch das Durchschneiden
der Riemen einige Zeit benötigten.

Zwar war der Spieler ein bisschen angefressen, weil ja nun seine komplette
Ausrüstung auf dem Grund des Hafenbeckens lag, doch Freunde teilen in der
Not beinahe alles, so dass er zwei Tage später das notwendigste dank einiger
Spenden von Seiten seiner Kameraden bei den örtlichen Händlern erstehen
konnte.

Eines jedenfalls hatte der Spieler daraus mit Sicherheit gelernt…
Erst nachzudenken und dann zu handeln !!!
:wink:

Gruss,
Abacab