[SIZE=5]Ridley Scott wird 70[/SIZE]
Kulissen waren ihm nie genug. Schon als er bei der BBC den Beruf eines Szenenbildners erlernte, träumte Ridley Scott davon, “ganze Welten zu erschaffen”. Den Traum hat sich der britische Regisseur, der am Freitag (30. November 2007) 70 Jahre alt wird, mehrfach und auf ganz unterschiedliche Weise erfüllt - mit sicherlich einigen der aufwendigsten und eindrucksvollsten Filmen Hollywoods.
Den internationalen Durchbruch schaffte Scott 1979 mit seinem düsteren SciFi-Streifen “Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt”. Der Horror-Schocker mit dem ganz spektakulären Monster und einem visuellen Stil, der an Gemälde der Alten Meister erinnerte, war Scotts erste große Leinwandwelt. Es sollten viele andere folgen. Von “Blade Runner” (1982) mit Harrison Ford als Kopfgeldjäger abtrünniger Automatenmenschen bis zu “Gladiator” (2000) und noch weiter.
Bei “Gladiator” fühlt sich der Zuschauer rasch wie ein realer Zeitzeuge in der Welt des alten Rom. So treffsicher und lebensecht gelang Scott m. E. die visuelle Umsetzung. “Gladiator” bekam den Oscar als bester Film des Jahres und der Australier Russell Crowe, der zu Scotts bevorzugtem Star avancierte, wurde bester männlicher Hauptdarsteller.
Zu Scotts umfangreichen Werkverzeichnis gehören auch die Filme “Black Rain” sowie der Horror-Thriller “Hannibal”. Sein Roadmovie “Thelma und Louise” über zwei starke Frauen, die einen Vergewaltiger erschießen und von der Polizei gejagt werden, wurde 1991 zu einem Kultfilm des Frauenkampfes gegen Männergewalt.
Mit “American Gangster” hält der britische Kapitalismuskritiker zuletzt Amerika einmal mehr den Spiegel vor. Dafür ist er zu seinen Anfängen zurückgekehrt, nach New York. Dort hatte Scott einst die Bildsprache großer Fotografen wie Richard Avedon studiert. “Damals hatte ich kein Geld und lebte im Heim für christliche junge Männer.” Scott wanderte durch düstere Stadtteile und fotografierte so viel er konnte. “Da lagen sterbende Alkoholiker und Drogenabhängige auf den Straßen, aber niemand kümmerte sich um sie.”
Sein neuer Film wird längst nicht der letzte des großen alten Cineasten sein. Erneut dreht er demnächst mit Crowe, den er diesmal zusammen mit Leonardo DiCaprio für den Polit-Thriller “Body of Lies” gewonnen hat. Der Film spielt in Washington, im Nahen Osten und in Nordafrika.
Danach will Scott endlich wieder einmal im guten alten Heimatland drehen. Wieder mit Russell Crowe und diesmal in der Rolle des wohl bekanntesten englischen Volkshelden: Robin Hood.
Gruß
Tufir