[FONT=Verdana][SIZE=3]Zugegeben – ich bin immer im Vorfeld skeptisch, wenn ich in ein deutsches Urlaubsgebiet fahre und ebenso zugegeben – in den meisten Fällen war die Skepsis bislang unangebracht. Rügen macht da keine Ausnahme.[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana][SIZE=3]Die Anreise über die 845 km von zu Hause verlief entgegen Unkenrufen vollkommen problemlos. Mit einer angenehmen Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h auf den ABs über die A45, A66, A7 und A20 konnte ich die Strecke Fulda, Hannover, Bremen und Hamburg inklusive 4 Pausen in 8 Stunden und 45 Minuten zurücklegen. Das Fehlen von Staus – trotz zwei 10 km langen Baustellen auf der A7, die neue Rügenbrücke als verkehrstechnisches Highlight direkt neben dem alten, immer noch befahrbaren Rügendamm gelegen, machten die Fahrt einigermaßen angenehm – es verlief einfach überraschend gut und es sei vorweg genommen: der Rückweg entsprach exakt in allen Aspekten dem Hinweg. [/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana][SIZE=3]Und dann kamen wir in Sellin, einem Ostseebad, an. Klar, meine Frau und ich senkten den Altersdurchschnitt dort enorm, aber auch hier war es lange nicht so gruftig wie erwartet. Die Seebrücke von Sellin ist ein echter Hingucker und die fast neue Tauchgondel an ihrem Ende bietet für 8,00€ für 45 Minuten Einblicke der anderen Art ins Meerwasser. So durfte ich lernen, dass man die Ostsee getrost als Brackwassermeer bezeichnen kann, ein Ausdruck, der kein Schimpfwort, sondern eine korrekte „wissenschaftliche“ Bezeichnung ist. Dass die Ostsee weniger Salz enthält als andere Meere, wusste ich, aber dass es mit 0,8% ungefähr dreimal weniger ist als in der Nordsee, fand ich dann doch krass. Unser Ferienhaus, das „Südstrandidyll“ im Weißen Steg 17a in Sellin war ein fast neues Reetdachhaus mit Kaminofen und Sauna, in dem wir uns so richtig wohl gefühlt haben. Zu Fuß waren es jeweils 5 Minuten – nach links zur Klippe, nach rechts zum Strand!
[/SIZE][/FONT] [FONT=Verdana][SIZE=3]Ansonsten kann man auf Rügen eine Natur erleben, die total in Ordnung ist. Es gibt eine Menge zu entdecken und das kann man zu Fuß, auf dem Rad, auf Ausflugsschiffen, mit dem „Rasenden Roland“ – einer alten Schmalspurbahn, tun und hat dabei seinen Spaß. Mit dem Auto ist das auch vielfach möglich, aber Rügens altes Straßennetz dürfte vor allem in der Hochsaison für ein ordentliches Geduldstraining sorgen. Aber abseits dieser Verkehrswege kann man gerade auf den Mönchgut Halbinseln, am Kap Arkona oder in Putbus ein paar schönere Seiten Deutschlands entdecken. Die intakte Fauna mit Hasen, unzähligen Schmetterlingen und Libellen hat mich doch seltsam berührt. Die Kastanienalle im Putbusser Park war traumhaft.[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana][SIZE=3]Eine weitere positive Überraschung war dann noch das Preis-/Leistungsverhältnis der Gastronomie. Selten habe ich so günstig so viel und so gut Fisch gegessen, wie in den letzten beiden Wochen. Fischbrötchen für 2,50€ und der Fischteller am Abend für durchschnittlich 12,00€ konnten mehr als überzeugen.[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana][SIZE=3]Eines allerdings hat mir dann doch gefehlt. Der mangelnde Salzgehalt des Wassers und somit auch der Luft ließen das „Meer-Gefühl“, dass ich sonst an der Nordsee oder am Atlantik habe, nicht so richtig aufkommen. Das fand ich unter dem Strich dann schade. Auch erschien mir die Ostsee einfach als zu zahm, was aber auch daran gelegen haben mag, dass uns die Wettergötter einen traumhaften Spätsommer mit 12 von 14 Tagen Sonnenschein pur bescherten.[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana][SIZE=3]Mein Fazit lautet also: Rügen ist eine Reise wert, wahrscheinlich auch zwei oder drei, weil man die Insel wegen ihrer Größe gar nicht in einem Urlaub komplett entdecken kann. Wenn ich aber den Salz- und Jodgeruch in der Luft haben und mir ein stürmisches Meer spüren und ansehen will, dann doch lieber wieder Amrum.[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana][SIZE=3]Viele Grüße
Euer Tufir[/SIZE][/FONT]
[FONT=Verdana][SIZE=3]P.S. Bilder gibt es demnächst auf meinem Profil. Dann sage ich hier Bescheid![/SIZE][/FONT]