AW: Spielwelten & Spielsysteme
Nun ich spezifisch bezog mich also auf das Szenario und da hier fleißig disktuiert wird, will ich doch auch mal erklären warum mich das irgendwie wurmt, obwohl ich es toll finde dass das Pen and Paper so gut lebt:
Ich persönlich bin ein Fan eines Packetes. Das heißt, wenn ich ein Szenario in den Händen halte das mir gefällt, wir sagen jetzt einfach mal…äh…Iron Kingdoms z.B., mir aber in diesem spezifischen Fall das Regelwerk nicht, also das System, hier d20(Iron Kingdoms ist meiner Meinung nach wesentlich komplizierter als andere d20 Systeme), sage ich trotzdem: Ich spiele es so. Es wurde als ein ganzes geschaffen, so hat es sich auch zu spielen und wenn man sich darauf ersteinmal eingelassen hat, dann klappt es auch wunderbar und macht spaß. Man muss nur seine Vorbehalte zur Seite legen(klar kann das nicht jeder).
Diesen Fall weiterausführend hat ein Freund von mir, Iron Kingdoms mit einem anderen System gespielt und zwar, BESM(mein lieblingssystem). Da dieses System genau wie GURPS Multigenre tauglich ist, kann man damit jedes beliebige Szenario verwirklichen. Dennoch, obwohl ich BESM liebe hat es mir keinen großen Spaß gemacht. Es gab jedoch keine Umstellung, denn zu diesem Zeitpunkt hatten wir Iron Kingdoms das erste mal gespielt(ich hatte mir das d20 Regelwerk dazu vorher durchgelesen). Sofort hatte ich aber das Gefühl die eigenes entwickelte Spielwelt ad absurdum zu führen. Für mich ging die Stimmung verloren und ich war da nicht der einzige.
Als wir es dann einige Zeit später mit dem d20 Werk spielten stimmte alles, es machte spaß, es hatte den Eindruck sauber zu sein, was vorher nicht der Fall gewesen war. Insofern habe ich mir überlegt wie das mit Babylon5 sein würde und zumindest für mich selbst komme ich da zu dem Schluss, obwohl ich mir sicher bin das Traveller sogar das passendere Regelwerk für eine dunkle und realistische Welt wie Babylon5 ist, als d20, kann ich sagen das ich mich mehr als befremdet fühlen würde.
Dabei ist Babylon5 ja keineswegs mit der Idee zum Pen and Paper entstanden.
So gesehen teile ich einige Ansichten mit Graf Albin, welcher auf die Einzigartigkeit gewisser Szenarien und Regelwerke(denn auch manche Mathematik ist nur für bestimmte Zwecke Sinnvoll, oder sogar stimmig) hinweist. Globalisierung in egal welcher Form lässt nun mal Individualität immer schrumpfen.
Darüber hinaus schwebt der bittere Nachgeschmack dabei, dass sich Moongoose lieber darauf konzentrieren sollte, andere, beliebte aber noch nicht umgesetzte Spielwelten zu bearbeiten, statt die selbe in einer anderen Version rauszubringen(was für mich nur schlechtes Franchising ist). Klar, das Pen and Paper auch von kommerzialisierung leben muss und das Babylon5 eine mehr als große Fangemeinde hat, die dieses Produkt nur zu gerne kaufen würden, dennoch bin ich der Ansicht eine breitere Produktpalette hätte einen ähnlichen, wenn nicht gar weiterführend besseren Erfolg. Immerhin ist man eheg geneigt dazu sich etwas anzusehen oder es zu erwerben, wenn man die Möglichkeit hat es am eigenen Leib zu erfahren und nicht es nur im Regal stehen zu sehen.
So zumindest meine Gründe dafür warum da so ein bitterer Nachgeschmack auf meiner Zunge liegt. Ansonsten freue ich mich halt das Babylon5 so reges Interesse weckt, wo es doch mein Lieblings Sci-Fi Szenario ist.^-^