AW: Wann und warum und wieviel KP-Abzüge
Ich kann Deine Bedenken schon nachvollziehen - ich komme nur mit einer Sache nicht klar:
Ich kann mir einfach keinen Menschen vorstellen, der aus Überzeugung das richtige zu tun, einen falschen Weg einschlägt und dann sobald er merkt, dass irgendwas falsch läuft, solange rumprobiert, bis alles wieder passt. Einer Person, die so veranlagt ist, traue ich schon vorher nicht die Entschlossenheit zu, sich für den Irrweg zu entscheiden. So jemand ist ein wankelmütiger, ängstlicher Charakter, der schon von vorne herein nicht als Geweihter taugt.
Wo ich Dir zustimme, ist die Tatsache, dass Mager und Geweihte sich nicht genug unterscheiden. Das ist ein DSA-Problem - die Autoren scheinen viel zu wenig vertrauen in die Spieler zu haben und sich viel zu viel darum zu sorgen, dass jemand DSA anders spelt als sie das tun.
Ein System, das Wunder völlig in die Hand des Meister legt, ist eigentlich gut. Ich fand auch nie, dass Geweihte schlecht spielbar gewesen wären. man musste nur soviel Vertrauen in die Spieler legen, dass sie selbst entscheiden können, wann Wunder angemessen sind und wann nicht. Wenn dann eine Runde ständig Wunder bekommt, dann ist das doch deren Entscheidung.
Genauso umgekehrt: Es würde doch reichen, in der Beschreibung der Geweihten den Unterschied zu Magiern zu betonen - zu erwähnen, dass Wunder nur dann möglich sind, wenn sie dem Willen des Gottes dienen. Wenn dann trotzdem Spieler ihre Geweihten wie Magier spielen, dann ist das doch kein Problem, das DSA an sich beschädigt.
Aber aus irgendeiner irrationalen Angst heraus, muss DSA das alles in Regeln packen und am Ende steht dann doch ein System mit karmapunkten, aus dem der Geweihte auch große Wunder zahlt, wie der Magier Rituale. Und dann muss man sich natürlich mit Fragen beschäftigen, was Götter tun, wenn diese Magiergeweihten gegen ihren Willen handeln. Tun sie nichts, dann sind Geweihte wirklich wie Magier, tun sie was, muss man über stellschraubendrehende Geweihte nachdenken.
Wieder in Punkt, mehr Freiheit zu fordern…
PS:
Ach ja - wichtig scheint mir noch zu betonen, dass ich oben nicht von jeder verfehlung, sondern von jeder größeren Verfehlung spreche. und die sollten eigentlich selten sein… Also nicht, wenn der Rondrianer mal von hinten einen Gegner angreift, sondern wenn er beginnt, die ohne Gewissensbisse ständig zu tun - eventuell noch voll der Überzeugung, dass das Rondra schon egal sein wird, schließlich tut sie ja auch nichts gegen die Magierphilosophen und Paktierer. Da sollte dann der Geweihte, der sich ja bewusst entschlossen hat, einem Gott zu dienen auch speziell behandelt werden.
PPS:
Auch mehr Freiheit würde übrigens solche Diskussionen nciht behindern - gerade wenn verschiedene Blickwinkel möglich sind (und die lösung einer Frage nicht Seite XY heißt), wird es interessant. Man könnte verschiedene Stile miteinander vergleichen und seine Vorstellung an anderen messen - auch ohne dass eine falsch wäre. Wie wir es eben gerade tun