Hi,
ich bin gerade auf eine Frage gestoßen, die mich interessiert.
Ich habe ein wenig Anstoß an der Aussage genommen, dass D&D ja ein System sei, bei dem man primär Helden spielt und scharz/weiß malerisch Gut gegen Böse Szenarien hat. Darauf hin meinte ich, dass man sich aber auch einfach mal das Book of Vile Darkness holen kann, und dann eine Truppe von Antagonisten spielt, die mal gar nicht die strahlenden Helden sind.
Es hat aber wie immer mit dem Blickwinkel zu tun. Jemand, der sich bei D&D Abenteuer kaufen möchte, wird denke ich auf jeden Fall mit Heldenabenteuern überschüttet und bekommt nur wenige Alternativen daneben. Die meisten Abenteuer verlagen dann auch, dass die Gruppe zusammen agiert und das gleiche Ziel verfolgt, nämlich den Bösen vermöppen und irgendwen oder irgendwas retten. Aus dieser Sicht heraus ist D&D dann schon irgendwie ein System, wo man als Held “Gut gegen Böse” spielt.
Schaut man sich hingegen eher Quellenbände an und überlegt sich die Abenteuer dann selbst, hat man schon eher die Möglichkeit, viele Facetten einfließen zu lassen. Will man Protagonisten spielen, oder Antagonisten. Hofhaltung und Intrigen, oder Dungeoncrawling. Oder doch der Helden-Epos.
Ich denke, so kann sich aus den beiden Blickwinkeln “Ich benutze Quellenbände, um Abenteuer daraus zu entwerfen” und “Ich kaufe lieber Abenteuer und bereite sie für meine Gruppe auf” ein unterschiedlicher Blick auf eine Kampagnenwelt entwickeln.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Das ist jetzt am Beispiel von D&D. Ich kann aber am Beispiel von Cthulhu für mich sagen, dass Cthulhu aus meiner Sicht ein Detektivspiel ist, weil die ganzen Abenteuer als solche aufgebaut sind. Da habe ich aber die “Ich will Kaufabenteuer”-Sicht, wärhrend ich bei D&D lieber selbst etwas aus Quellenbüchern entwickle. Vielleicht ist ja jemand hier, der sagt: “Wieso Detektivspiel? Kann man machen, muss aber doch nicht. Ich baue meine Cthulhu-Abenteuer immer selbst, und bei uns ist das ein Hack&Slay”.
Ich finde beide Sichtweisen weder richtig noch falsch. Meine Frage ist einfach folgende:
- Beeinflussen die Kaufabenteuer eines System bei euch, wie ihr das System und die Kampagnen-Welt seht?
- Oder beruht euer Eindruck eher auf den Quellenbänden und Hintergrundinformationen, so dass ihr eher schaut, ob euch die Kaufabenteuer in eure Idee der Spielwelt hinein passen?
Bin gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen.