Einen wunderschönen Guten Morgen,
in meinem Bekanntenkreis gibt es u.a. zwei Menschen, die sich ebenfalls als Brettspiel"fanatiker" outen und mit denen ich - so es meine Zeit zulässt - auch das eine oder andere Spiel auf den Tisch lege und spiele.
Nun gibt es zwischen den beiden immer wieder dieselbe Diskussion zum Theme “Würfelglück” respektive “die passende Karte im rechten Augenblick”.
Spieler A wird nicht müde zu beteuern, dass Spieler B immer wieder nahezu unverschämtes Würfelglück sein Eigen nennt, und tatsächlich sieht es immer wieder so aus, als ob er zum rechten Zeitpunkt genau jene Zahlen würfelt, die es braucht, um einen - teilweise recht erheblichen - Vorsprung zu erzielen, den man nicht mehr einholen kann.
Zwei Beispiele dazu: Wir spielten vor einiger Zeit das Brettspiel Magellan (das von Flying turtle, nicht das von Hans im Glück), bei der man unter anderem Schätze einsammeln muss, in dem man sie direkt mit seinem Schiff anfährt. Während mein Schiff relativ dichte bei war, allerdings nur dahintuckerte (ich würfelte regelmäßig 1 und 2 auf einem W6), war er sehr weit entfernt, schaffte es aber durch mehrere glückliche Würfe (mehrere 5 und 6 auf einem W6) kurz vor meinem Erreichen mir den Schatz vor der Nase wegzuschnappen).
Ähnliches bei Catan - Das Duell: Ich brauchte nur noch einen Rohstoff, um mir ein bestimmtes Kärtchen zu kaufen, würfele aber die Räuber, so dass mir die wichtigsten Teile wieder weggenommen wurden. Ihn betrifft es nicht, aber er würfelt danach genau den Rohstoff, der noch fehlte, so dass er dieses Kärtchen bekam.
Spieler B hingegen sieht das ganze vollkommen anders. Er vertritt die Meinung, dass dies eher selten der Fall ist, er ohnehin meistens strategisch/taktisch spielt und aufgrund dessen seine Quote beim Gewinnen hoch ist.
Wir haben auch verschiedene Würfeltests durchexerziert, einfach, um festzustellen, ob seine Würfelergebnisse sich stark von unseren unterscheiden. Da war es jedoch bisher so, dass sich die gewürfelten Zahlen bei allen Beteiligten auf ähnlichem Niveau befanden, teilweise hatte ich mal besser Wurfergebnisse, manchmal er, manchmal Spieler A.
Und doch kommt es einem vor, dass gerade beim Spiel Fortuna die Hand über ihn ausstreckt und ihn die Würfelpunkte würfeln lässt/genau die Karte ziehen lässt, die er benötigt, um einen großen Vorsprung zu holen.
Wie sehen Sie das Ganze? Gibt es die “Gustav Gans’”, denen genau das zur rechten Zeit passiert, wenn sie es brauchen. Gibt es die Pechvögel, bei denen alles verflucht scheint, die kurz vor dem Erreichen eines Ziels “weggeschubst” werden und jemand Anderes schnappt sich die begehrte Trophäe weg?
Oder ist alles wirklich purer Zufall und sehr häufiges Glück/Pech beim Spiel nichts anderes als ein Mythos?
Neugierige Grüße
Feuertraum