Wusstet ihr es schon...

Das ist wirklich interessant, denn ich finde mich in deinen Punkten auf jeden Fall wieder. Mein derzeitiger Charakter ist weit weg von dem, was ein Powergamer einen optimalen Kleriker nennen würde. Dieses Mikromanagement über die Bodenpläne im Kampf geht vollkommen an dem vorbei, was ich mir unter einem spannenden Kampf vorstelle. Und trotzdem kann ich für mich keine Vorteile in D&D 5 finden.
Was ich als Vorteil an Pathfinder sehe ist, dass ich die Geschichte meines Charakters in die Charakterentwicklung einfließen lassen kann. Er hat sich von einem für Zwerge recht rebellischen Jungkleriker über einen verbissenen Dämonenjäger zu einem fürsorglichen Beschützer einer Stadt und seines Zwergenviertels entwickelt. Und diese Entwicklung kann man auch auf dem Charakterbogen erkennen. Einen solch vielschichtigen Charakter auf D&D 5 zu übertragen war für mich nicht möglich, er hätte einfach zuviel von dem verloren, was ihn ausmacht.
Als ich mir den Barbaren bei D&D 5 angeschaut habe, hatte ich sogar das Gefühl, dass ich genau zwei unterschiedliche Barbaren bauen kann. Danach wiederhole ich mich, selbst wenn ich ihm einen vordergründig anderen Anstrich durch das Volk gebe. Das ist mir einfach zu eindimensional…
Was die Flut an zusätzlichen Klassen angeht, gebe ich dir recht. Bei D&D 3.5 hatte ich damals das selbe Gefühl bei der Flut an Prestigeklassen und warten wir mal ab, wo D&D 5 mit der Zeit eskalieren wird. Allerdings hat Pathfinder die eigentlich relevanten Klassen schön aufpoliert, die meiner Meinung nach vollkommen ausreichen. Und wenn man kleinere Variationen haben will, kann man immernoch die Archetypen verwenden, die ich sogar garnicht mal so unspannend finde.
Ich will auch garnicht sagen, dass D&D 5 schlecht ist. Für Einsteiger und Leute, die weniger Regeln wollen ist es auf jeden Fall sehr gut geeignet. Wenn man allerdings wirklich individuelle Charaktere haben möchte, die sich auf dem Charabogen wiederspiegeln, fehlt mir persönlich da zuviel…