Und weil der gestrige Tag schon so gut mit Brettspielen begann https://www.rpg-foren.com/threads/berlin-brettspiel-con.25471/ , gab es abends noch einen Spieleabend, an dem (für mich erstmals) Zombicide auf den Tisch kam. Nicht Black Plague, aber ich kommentiere dennoch hier, da die Grundsätze ja offenbar gleich bleiben und auch an diesem Abend “nur” einmal, aber auch das hält mich jetzt nicht auf.
Ich bin nur halb begeistert.
Positiv ist, dass fast alle am Tisch Spaß hatten. Mehr Spaß, je mehr Affinität zu Rollenspielen oder Videospielen da war, das leveln, die Ausrüstung, …
Spannend war es in manchen Momenten auch, insbesondere der Oberboss, der am anderen Ende spawnte und den wir zu dem Zeitpunkt nicht mal ansatzweise hätten besiegen können.
Und die Minis sind natürlich herrlich.
Was meine Begeisterung dämpfte, ist witzigerweise unser Erfolg. Man versammle 6 Spieler an einem Tisch, von denen 4 Zombicide nur vom Namen her kennen. Und sie Gewinnen ein Szenario mittlerer Schwere ohne sich auch nur eine Wunde einzufangen. Sicher, wir sind super Spieler, aber in dieser Eindeutigkeit hat es mich dann doch überrascht. Zumal an unserem Sieg nur wenig Zweifel mehr bestanden, als wir in der Mitte der Karte waren. Gut, kann aber Zufall sein.
Spielerisch ist es ja äußerst simpel, drei Aktionen, jeder Treffer in der Regel ein toter Zombie, so weit so bekannt. Ein auch deswegen schnell erlerntes Spielprinzip, weil es einem irgendwie vertraut ist. In dieser Einfachheit bricht es aber auch mit der Logik des Szenarios, was im Spiel akzeptabeler ist als im Film. Der Standardzug zu Beginn, wenn nicht ein Zombie da war, war Suchen - Laufen - Suchen. Jeder Charakter durchsuchte also jeden Raum zweimal, am Ende des einen und am Anfag des nächsten Zugs. Klar, so kommt man an Ausrüstung, logisch ist diese Masse an in einem Wohnzimmer versteckten Waffen aber nur bedingt. Und die Waffen fallen echt weit auseinander, wenn man mal die Kettensäge hat, ist man relativ frei von Problemen, oder?
Etwas irritierend fand ich, dass die Lärmmarker eigentlich verzichtbar waren, was die am Tisch sitzenden, erfahreneren Spieler auch bestätigten. Solange die Charaktere weitgehend zusmmenbleiben, was sich empfahl, kann man sich die Mühe auch sparen. Was aber schade ist, da ein Spielelement untergeht. Ist das szenarioabhängig?
Und ja, die Vermehrung der Zombies durch Zellteilung ist echt deppert.
Für mich zum jetzigen Zeitpunkt ein nettes Spiel, bei dem ich mich nicht wehre, wenn es auf den Tisch kommt, das mir Spaß gemacht hat, das aber kein Haben Muss Gefühl auslöst, insbesondere aufgrund des Preises. Der rechtfertigt sich zwar durch die Minis, aber das sind eigentlich eben auch nur Spielfiguren. Mit Pöppeln wäre es weniger cool, aber spielerisch unverändert.