Es gibt im Fanpro-Forum eine Diskussion, die ich persönlich interessant finde. Deshalb möchte ich auch dieses Forum nutzen, um eine Grundsatzfrage zu stellen. Es gibt unterschiedliche Auffassungen, wie man die Zeit zwischen den Abenteuern gestalten sollte, bzw. ob man sie überhaupt gestalten sollte. Die einen sagen, dass man einfach nach einem Abenteuer einen Schnitt macht und direkt mit dem nächsten anfängt. Der Meister kürzt dies einfach mit einigen Worten ab. Z.B. “Nachdem ihr Murgol den Magier besiegt habt, vergehen drei Monde und ihr reist in dieser Zeit von Andergast nach Punin. Hier wollt ihr mal die Warenmesse besuchen. Ihr seid also gerade in einer Taverne in Punin, als plötzlich …”
Die Abenteuer sind also klar voneinander abgegrenzt und die Spieler agieren i.d.R. auch nur während eines Abenteuers. Die Zeit dazwischen wird einfach weggeblendet. Der Meister dirigiert die Helden direkt an den Ort, den er für das nächste AB braucht.
Die anderen gleiten eher von AB zu AB. D.h. wenn ein Abenteuer endet, ist der Schnitt nicht so hart. Viel mehr geht der Meister auf die Wünsche der Spieler ein. Wenn die z.B. nicht nach Punin, sondern nach Gareth wollen, lässt er sie gewähren. Natürlich werden auch hier Passagen gekürzt oder geschnitten (z.B. lange Reisen oder langwierige Besäufnisse). Aber die Schnitte fallen etwas sensibler und nicht ganz so abrupt aus. Wenn der Meister die Helden in Punin haben möchte, überlegt er sich lieber eine Möglichkeit ihr Interesse zu wecken und sie sozusagen “mit ihren eigenem Willen” dorthin zu führen. Jedenfalls soweit es möglich ist. Manchmal können die Passagen zwischen den Abenteuern sogar ein bis zwei Spielabende in Anspruch nehmen. Dafür erhalten die Helden aber so eine Art “Privatleben” und sie können dabei auch gute Freunde oder evtl. auch Feinde kennenlernen.
Welche Spielweise haltet ihr für besser, bzw. gefällt euch am meisten?
Es kommt drauf an, wenn man wechselnde Meister hat, finde ich es besser, wenn die Abenteuer einen klaren Anfang und einen klaren Schluss haben
Wenn es allerdings so wie bei uns ist, also einer durchgehend meistern und man „regelmäßig“ spiel, ist es wesendlich schöner, wenn man auch die Zeit zwischen den Abenteuern ausspielt. Man kann auch gerne einzelne Wege übersprungen, wenn da wirklich nichts spannendes passiert.
Ich finde die 2. Variante besser, denn so kommen die Charaktere zu einem Privatleben und dann ist man als SL in der wunderbaren Lage das Privatleben der Charaktere in seine Abenteuer einbauen zu können.
Dadurch werden die Charas von den edlen Rettern in höchster Not zu einem Teil ihrer Umgebung. Und jetzt mal ehrlich, was bringt einen SC eher dazu die Initiative zu ergreifen, die Not anderer oder die Eigene.
Richtig interessant wird es wenn man zum Teil die Zügel aus der Hand gibt. Wenn man ein Problem erzeugt und sich dann entspannt zurücklehnt und die SC versuchen lässt, es zu lösen. Das ist wesentlich weniger aufwändig für den SL. Allerdings braucht er dazu ein ordentliches Improvisationsgespür, denn er muss sich relativ schnell überlegen, welche Reaktionen die Aktionen der SC zur Folge haben.
Das funktioniert auch nicht mit jeder Gruppe, aber wenn dann werden das unvergessene Stunden der Spielfreude, weil die Spieler dann wirklich den Eindruck haben frei über ihren Charakter entscheiden zu können.
Ganz deiner Meinung, Puck. Auch in unserer Runde wird die zweite Variante benutzt. Und dabei haben die Helden wirklich viel mehr Tiefe bekommen. Im Moment sind die Helden sogar mitten in einem Abenteuer, daß erst durch diesen Hintergrund entstehen konnte. Dadurch wird die Motivation wesentlich gesteigert. Und vor allem liebe ich es zu improvisieren. Gerade wenn die Helden durch spontane Aktionen (gruß an Tufir) den Abenteuerablauf zum Teil abändern, wird es für mich als Meister erst richtig spannend.
Ich finde auch die zweite Meinung besser, puck und Ich spielen (meistens) in einer Gruppe (auf jeden Fall in der Heimat). puck´s Bruder ist da ganz schon Kreativ und wirklich ein perfektionist. Da er als Zeichner (Technisch) an PC´s arbeitet, began er irgendwann mal, seinen SC seine Häuser/Wohnungen etc. auf diesen speziellen Programmen zu zeichnen. Da sein Chef auch mit uns spielt, birgt das keinen Ärger von den obereren.
Was mir aber ab und wann gefallen würde, wären halt diese Reiseabenteuer zwischen zwei normalen Abenteuern. Aber auch nur wenn, wenn es nicht immer das selbe wäre. Damit meine ich, das nicht auf jeder Reise, hinter jedem Busch ein Orkischer Wegelagerer wartet.
Ich denke dabei kann man auch sehr Kreativ sein.
Mit dem Privatleben verbinde ich auch immer ein wenig mehr vertiefung in meinen eigentlich SC. Auch wenn das in letzter Zeit ein wenig schleifen gelassen wurde. Vieles des Privatlebens werden ja auch schon von anfang an geklärt, womit ich auf die 20 Fragen an den Helden beziehe. Ich versuche immer dann (wenn ich sie mal schreibe), die so zu handeln, als hätte mein Held ein Interview, wobei er der ist der befragt wird.
Vielleicht kann man auch mal ein privates (reales) Grillvorhaben mit den einen “Zwischenabenteuer” verbinden?
Ja wir gehen eigentlich immer direkt in das neue Abenteuer, was aber eher an unserem permanenten Zeitmangel liegt - denn sonst bekommen wir das eigentliche Abenteuer nicht erledigt. Was eigentlich schade ist, denn einen Übergang zu spielen und so den Helden mehr Tiefe und ein Privatleben zu verschaffen ist natürlich viel interessanter.
Dennoch haben wir es bei einem unserer letzten Termine geschaft, den ganzen Abend in ein Hotel (den Palast der Sinnesfreuden - smile) einzuziehen und es uns dort so richtig gut gehen zu lassen - so ganz abseits vom eigentlichen Auftrag. Resultat: wir waren alle super drauf inklusive unser Meister (Hau Fen).