Der erste Fluch ist gebrochen!

Die gefräßige Gottheit hat mir wirklich viel abverlangt. Hauptsächlich Zeit! Ich habe sage und schreibe 15 Stunden gebraucht, um den Fluch zu lösen. Natürlich liegt es daran, dass ich mir viel Zeit gelassen habe. Und ich habe bewusst den Kontinent erkundet. Selbst an einigen Stellen, von denen ich wusste, dass sie mich nicht zum Ziel bringen würden. Einfach nur aus jugendlicher Neugier heraus. Dann wiederum habe ich die Hinweiskarte zum Fluch nicht richtig interpretiert. Bzw. gibt es bei den Streckenverhältnissen einiges ans Interpretationsspielraum. Was dazu führte, dass ich in einem gänzlich falschen Landstrich gelandet bin. So habe ich aber eben noch mehr vom Kontinent entdecken können.
Das ganze wäre aber nicht möglich gewesen, ohne Hilfe. Also kann ich mich hier outen. Ich habe gecheatet! Ich habe die Hilfekarte 777 zweimal eingesetzt! Ohne die oben genannten Abzweigungen, hätte ich es vermutlich auch mit nur einem Bonus geschafft.
Denn hier kommen wir zur Mechanik. Die ist ausgesprochen gut! Die Karten spiegeln die Lebenskraft der Spielgruppe wieder. Man ist (meistens) frei in seiner Entscheidung, wie viele Karten man einsetzt, um eine Aufgabe zu lösen. Das bringt den Reiz des Zockens, selbst bei so langweiligen Aufgaben wie ein Loch zu buddeln, oder einen Schlafplatz zu errichten. Da das Spiel aber seeeeeeeehr viele Aufgaben bereit hält, ist es äußert ratsam effektiv mit seinen Karten umzugehen. Hier kommen Gegenstände ins Spiel, die bei solchen Aufgaben helfen. Es ist herrlich diese zu bauen und sogar sie zu verwalten. Alles greift ineinander und passt hervorragend bei diesem Spiel.
Die Erkundung der Welt und die Lösung von kleinen Aufgaben sowie dem großen EINEN Rätsel, wie man den Fluch lösen kann, ist ein absolut spannendes Unterfangen.
Hier mal ein Bild vom typischen Aufbau. Ich habe die Karten verzerrt, man kann also nicht wirklich einen Spoiler erkennen. Wer dennoch nichts davon sehen möchte, hält sich davon fern 
Die 15 Stunden vergingen an 5 Spielabenden wie im Flug. Die Speicherfunktion ist grundsätzlich sehr gut, aber ich bin nicht absolut glücklich damit, dass ich immer wieder alles abräumen muss und anschließend neu erkunden muss. Das kostet nämlich meistens zusätzliche Aktionskarten und schmälert das eigene Deck. Natürlich bietet es auch Chancen. Letztlich kostet es aber meines Erachtens mehr, als man erhält. Dennoch ist es eine zwingend notwendige Funktion, denn aufgrund der Spiellänge, ist es gar nicht anders möglich.
Die Spiellänge selbst hab mich doch überrascht. Und zum Leid meiner Frau, habe ich abends noch öfter die Couch links liegen lassen, um am Spieltisch über dem Kontinent zu brüten und mich mit ihm zu messen.
Ein wenig Unmut kam bei mir selbst auf, als ich bei der vorletzten Partie eigentlich schon dachte den Fluch gelöst zu haben. DANN aber feststellen musste, dass mir etwas nicht unwesentliches dazu fehlte. Also musste ich NOCHMAL losziehen und etwas im Dunklen tappen. Der richtige Riecher brachte mich aber schließlichi darauf und ich fand, was ich finden musste. Ich gehe jetzt mal nicht näher darauf ein. Schließlich waren es aber nochmal fast 4 Stunden, bis ich dann final den Fluch von mir gelöst hatte. Diese Partie war dann etwas zäh, was wohl an der Einstellung lag. Denn eigentlich hatte ich shcon die absolut richtige Idee. Nur den richtigen Startpunkt dafür nicht. Und das war leider mühsam. Soll aber das Gesamtspielerlebnis nicht trüben. Das war nämlich super!
Das zurücksetzen der Box in den Ursprungszustand für die nächste Partie, hat dann nochmal etwa 30 Minuten gedauert. Ich bin sehr froh, dass ich für die Aktionskarten die Hüllen mitgekauft habe, die werden wirklich maximal beansprucht.
Das Solospiel hat hervorragend geklappt und der Spaß kommt nicht zu knapp. Den nächsten Fluch würde ich aber noch lieber mit einem oder zwei Mitspielern brechen. Das wäre jetzt mal interessant, wie das Zusammenspiel hier funktioniert zwischen mehrereren Spielern. Stelle ich mir auf jeden Fall sehr kommunikativ vor.