Neulich beim Surfen wurd ich auf den Augsburger Verlag Bunte Dimensionen aufmerksam, einen kleinen Verlag, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Fahne der frankobelgischen Comics hochzuhalten. Der vielen guten frankobelgischen Comics, die es neben den bekannten Serien gibt und die von den großen Verlagen nicht mehr in dem Maß geführt werden sollen.
Da mir amerikanische Comics nie wirklich gefallen haben, ahbe ich mich etwas umgesehen und mich schließlich dazu entschlossen, Acriborea auszutesten:
Leider scheint Amazon Bilderprobleme zu haben, daher hier das von der Verlagsseite:
http://www.buntedimensionen.de/images/comics/acriborea/01_small.png
Im 25. Jahrhundert hat die Menschheit die Erde abgewirtschaftet und begonnen, sich nach Siedlungsmöglichkeiten im Weltall umgesehen. Gefunden hat sie Acriborea, einen der Planeten des Ruivivar-Systems. Nach 50 Jahren Besiedlung ist nun der Zeitpunkt gekommen, da die zweite Welle Siedler den Planeten erreichen sollen.
Neben der Vorbereitungen auf deren Ankunft beschäftigt den Governeur der Siedlung aber auch noch das sogenannte Jahrhundertprojekt - die friedlichen, fast unterwürfigen Ureinwohner des Planeten bringen immer in Bedrohungssituationen (und eine solche ist die Besiedlung des Planeten durch die Menschen) eine Subpopulation hervor, die das Schicksal beeinflussen können - die Thauma. Governeur Denshaw plant nun, diese Faähigkeit zu nutzen um das Schicksal der Menschheit zu beeinflussen und lässt sämtliche Thauma suchen und zusammenbringen. Aber es regt sich Widerstand - zum einen durch die Ureinwohner selbst, deren verbliebene Handvoll Thauma die Pläne der Menschen gegen diese wenden wollen, zum anderen duch eine menschliche Widerstandsgruppe, die fürchtet, dass den Menschen durch die Beeinflussung des Schicksals der letzte Rest an Freiheit genommen wird. Der Boden für Konflikte ist bereitet - und diese beginnen mit einem Attentat der menschlichen Widerstandsbewegung. Das Attentat scheitert und die Teilnehmer finden größtenteils den Tod - einer jedoch entkommt dem Tod und stellt fest, dass er plötzlich übersinnliche Kräfte hat. Die Thauma haben den lang erwarteten 12. Auserwählten gefunden…
Acriborea, gezeichnet von Stéphane Créty, geschrieben von Sylvain Cordurié und mit Farben versehen von Sandrine Cordurié, ist ein spannender SF-Comic. Der erste Band der Serie deutet dabei natürlich mehr an, als er wirklich enthüllt, jedoch weiß die Geschichte zu fesseln. Die Protagonisten werden eingeführt und ihre grundsätzlichen Motivationen gezeigt, die Geschichte selbst nimmt schnell Fahrt auf und präsentiert nach einem ersten Höhepunkt auch den notwendigen Cliffhanger. Die Zeichnung sind gelungen und verzichten auf allzu große Farbeffekte. Sie sind relativ detailliert (gelegentlich wünschte ich mir noch das ein oder andere Detail mmehr im Hintergrund), fangen aber die Stimmung sehr gut ein.
Insgesamt ein sehr guter Auftakt, der mich dazu verführt, baldmöglichst den zweiten Teil zu bestellen. Vielleicht klärt sich da auch die Frage, ob der Planet Acriborea tatsächlich so wüst ist, wie er im ersten Teil wirkt und wenn ja, warum die Menschheit keinen fruchtbareren Planeten finden konnte
Für alle, denen ich jetzt den Mund wässrig gemacht habe, findet sich auf der Verlagsseite eine sechseitige Leseprobe
Für den Auftakt 8 von 10 Punkten in allen Kategorien außer Preis (14€ - 52 Seiten ist auch für Hardcover-Comic-Kleinauflage kein Schnäppchen) - 9 könnte ich erst geben, wenn ich weiß, ob die erst gegen Ende in Erscheinung tretenden übersinnlichen Kräfte den Stil des Comics grob verändern oder nicht. Ich denke und hoffe zwar nicht, aber weiß man’s?