Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!
[COLOR=“Yellow”]ACHTUNG: Dieser Beitrag enthält Spoiler zur Borbarad-Kampagne und zum Jahr des Feuers! Wenn ihr diese Kampagnen noch spielen wollt, solltet ihr hier besser nicht weiterlesen!
Ich habe kürzlich mit meiner DSA-Gruppe das Jahr des Feuers beendet und musste leider feststellen, dass auch hier (wie schon in der Borbarad-Kampagne) das Ende nicht sehr rosig ist. Schon nach dem Sieg über Borbarad wurden am Ende der Kampagne von den Helden mehr verlangt, als einige bereit waren zu geben, nämlich ihr Leben. Gemäß dem Abenteuer und der offiziellen Sichtweise der DSA-Redaktion starben alle Helden am Ende der 3. Dämonenschlacht nach dem Sieg über Borbarad. Im JdF’s hingegen MUSS ein Held einen Pakt mit der Herrin der Untoten eingehen, um die Welt vor einem Sieg Rhazzazors zu retten und damit ist seine Seele wohl verloren (und wenn nicht die Seele, dann doch trotzdem sehr wahrscheinlich sein Leben.
Warum ist das so? Warum glaubt die Redax, dass man der Heldengruppe nur dann wirklich das Leid der Menschen und die Dramatik der Kampagne vermitteln kann, wenn die Helden draufgehen?
Nach meiner persönlichen Definition ist ein SC dann ein “Held”, wenn er eine Heldentat vollbringt und nicht nur dann, wenn er stirbt (oder ein anderweitiges unmenschliches Opfer bringt)! Ich bin der Meinung, dass die SC’s schon während der Kampagnen viele Opfer gebracht haben (Trennung von der eigenen Familie, Hunger, Kälte, Hitze, Schlafmangel, Verlust von Freunden oder Vorbildern, Opfer von Verrat, …) von verlorenen besonderen Ausrüstungsstücken rede ich garnicht mal, weil ich Ausrüstung als Verschleißmaterial ansehe. Auch haben die meister Charaktere über eine Kampagne gerechet sicher hunderte (wenn nicht tausende) LeP verloren und etliche Wunden erlitten, was jedes mal mit Schmerzen und Leid verbunden war (die ahlen sind auf wirklich lange und heftige Kampagnen ausgelegt).
Nach meiner Meinung sollte am Ende einer Kampagne der Sieg stehen. Man sollte sehen, wofür man all die o.g. Dinge ertragen hat und dies sollte ein glücklicher Moment sein (tote Charaktere oder erzwungene Seelenpakte sehe ich nicht unbedingt als glücklich an)!
Warum muss am Ende immer alles kaputt gemacht werden? Da die meisten Kampagnen ja auch wirklich eine lange Gesamtspieldauer haben und meistens auch schon beim ersten Abenteuer der Kampagne eine hohe Einstiegsstufe (hohe Zahl der eingesetzten Abenteuerpunkte) verlangt wird, hatte man seinen Charakter ja meistens schon relativ weit ausgearbeitet, hatte schon viel mit ihm erlebt und hatte ihn deshalb auch schon relativ lieb gewonnen. Warum muss dies am Ende zerstört werden?
Irgendwie schleicht sich in meiner Meinung bei DSA immer stärken die Ansicht ein, dass man nicht liebgewinnen darf, weil es eh zerstört wird (ob das die eigenen Helden, wichtige NSC’s oder ganze Länder sind, ist egal, am Ende von irgendeiner Kampagne werden diese Dinge platt gemacht)! Ich muss ehrlich sagen, dass mich das Ende vom JdF’s sehr disillusioniert hat und meine Lust am DSA jetzt nach fast 20 Jahren und 2 großen Kampagnen zur Zeit am Tiefpunkt ist (und das so sehr, dass ich mir fast wünschen würde, die Kampagne NICHT GESPIELT ZU HABEN). Aus meiner jetztigen Sicht waren die zwei o.g. Kampagnen definitiv meine Letzten!
Auch kommt es mir so vor, als ob diese Zerstörungswut der Redaktion irgendwie immer dann greift, wenn ihr nicht mehr einfällt. Nach dem Motto: das Mittelreich soll umgebaut werden, wir wissen aber nicht wie und darum machen wir es erst mal platt ODER uns fällt kein gutes Kampagnenende ein, also sterben die Charaktere!
Warum kann es nicht wie bei Asterix sein, der seine Abeneteuer erlebt und am Ende mit allen, die ihm wichtig sind an der großen Tafel sitzt und Wildschweine isst oder wie bei James Bond, der 2x die Woche die Welt rettet, die dann auch gerettet ist!
Vielleicht sollten die großen Kampagnen dort beginnen, wo man die Vernichtung noch aufhalten kann und nicht dort, wo man nur noch die Scherben zusammenkehren kann!
Soweit erst mal meine Meinung von einem relativ geknickten Albin!
Gruß
Graf Albin