Mangels Zeit gibt’s davon keine ausführliche Rezi - auch wenn die Bücher es echt verdient hätten (vielleicht erbarmt sich ja jemand anderer) - sondern nur einen kurzen Überblick:
Herr Sapkowski ist Wirtschaftswissenschaftler, Literaturkritiker und Schriftsteller und veröffentlicht seit 1986 immer wieder Kurzgeschichten über den Hexer Geralt in polnischen Zeitschriften.
Lose durch eine Rahmenhandlung zusammengefasst, sind sie in “Der letzte Wunsch” und “Das Schwert der Vorsehung” [media=amazon]3423209933[/media][media=amazon]3423210699[/media] auch hier erschienen. Zu unserem Glück - denn das ist Fantasy vom Feinsten.
Geralt ist ein Hexer - ein durch Training, Magie und Alchimie “verbesserter”, zum Kampf gegen Monster aller Art optimierter Mensch. Er zieht durch die Lande und tötet gegen Bezahlung mythische Wesen.
Sapkowski bedient sich bei sämtlichen Fantasy-Klischees (v.a. beim Supercoolen-Held-Klischee), greift beherzt bei bekannten Märchen- und Sagengestalten zu, rührt kräftig um: Und siehe da - herauskommen actionreiche, charmante, intelligente Perlen mit ungeheurem Wortwitz. Das wird an keiner Stelle albern, etwa im Stile eines Terry Pratchett - Sapkowski nimmt seine Charaktere und die Handlung ernst - sondern ist im Gegenteil oft abgründig und manchmal böse.
Geralts Welt ist mittelalterlich geprägt, “Nichtmenschen” wie Zwerge, Halblinge und Elfen leben zum Teil mehr oder weniger geachtet mit den Menschen zusammen und entsprechen weitgehend den gängigen Klischees. Entgegen dem Trend zur politisch korrekten, leicht verdaulichen All-Age-Fantasy, sind hier aber auch alle häßlichen Seiten so einer Welt dargestellt: Vorurteile bis hin zum Progrom aus Rassenhass; extreme Bildungsunterschiede zwischen einer mundanen Bevölkerung aus Analphabeten (zu denen auch die meisten Herrscher gehören) und einer kleinen Minderheit von “Wissenden” - Zauberern und Hexen; Kriege, Seuchen und was das dunkle Zeitalter noch so zu bieten hat…
An die Kurzgeschichtenbände knüpft eine fünfbändige Romanreihe um den Hexer und sein Mündel Ciri an. Bisher sind drei Bände erschienen, die restlichen sollen in halbjährlichen Abständen folgen:
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Was für die Kurzgeschichten galt, gilt noch viel mehr für die Romane: Actionreich, rasant erzählt, pointierte Dialoge, unvorhersehbarer, an Verwicklungen reicher Plot. Intrigen, Spannung, Gewalt, Sex - manchmal recht explizit - man kommt zwischen den Seiten kaum zum Luftholen. Was andere auf 700 Seiten nicht schaffen, packt Sapkowski mühelos in der Hälfte, ohne dass die Charaktere an Biss verlieren.
Ach ja: Das Computerspiel dazu heisst “The Witcher” [media=amazon]B001AJQ79I[/media] und spart ebenfalls nicht beim “Adult-Content” :D.