Animal Man 1: Die Jagd

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Buddy Baker kann sich die Eigenschaften aller Tiere aneignen. Will er leise sein, entscheidet er sich für das Gewicht einer Hummel. Braucht er eine dicke Haut, übernimmt er die Eigenschaften eines Nashorns. Besonders hilfreich ist es, wie ein Vogel fliegen zu können. Dabei behält er allerdings stets seine menschliche Gestalt. Aufgrund dieser Fähigkeiten nennt man ihn auch „Animal Man“. Mit dieser Gabe ist er durchaus ein Superheld, der Schurken eins auswischen kann, doch ist ihm sein Familienleben viel wichtiger. Gemeinsam mit seiner Frau Ellen und seinen Kindern Cliff und Maxine lebt er ihn Kaliforniern. So kommen seine Superkräfte eigentlich viel zu kurz, bis eines Tages mysteriöse Dinge geschehen. Seine vierjährige Tochter erweckt tote Tiere zum Leben, die als Skelette oder Halbleichen durchs Wohnzimmer laufen. „Animal Man“ ahnt, dass sie ein Teil seiner Superkräfte geerbt haben muss, hat es aber schwer damit, ihr beim Umgang mit so etwas zu helfen. Er weiß nicht einmal genau, woher er seine eigenen Kräfte hat, zudem widerfahren ihm selbst unerklärliche Dinge: Sobald er seine Fähigkeit anwendet, tritt Blut aus den Augen und überall auf der Haut bilden sich Tätowierungen.
Seine Tochter scheint dagegen bestens Bescheid zu wissen: Nur wenn sie gemeinsam an den „Roten Ort“ gehen, kann ihm geholfen werden. Geführt von einer Vierjährigen begibt sich „Animal Man“ an diesen rätselhaften Ort und erfährt einiges Neues über seine Kräfte und die seiner Tochter. Außerdem erkennt er dort, dass es nicht nur um ihn und seine Familie geht, sondern der ganzen Welt Gefahr droht. Monsterwesen - auch ‚ die Jäger‘ genannt - wüten bereits auf der Erde und zerstören wahllos Leben.

Bei „Animal Man“ handelt es sich um einen der brutalsten Comics des Superhelden-Universums.
Heraushängende Gedärme, abgerissene oder verunstaltete Körperteile bilden den Mittelpunkt der Geschichte. Eine spannende Handlung unterstreicht die Schockmomente. „Die Jäger“ können die Gestalt eines beliebigen Menschen annehmen, somit fiebert der Leser mit, ob Täuschung noch rechtzeitig auffliegt oder nicht.
Auf die Beweggründe und Hintergrundgeschichte der „Jäger“ wird zwar eingegangen, allerdings nicht immer originell. Auch bei den Dialogen hat man oft den Eindruck, sie bereits mehrmals anderswo gelesen zu haben. Erfreulich sind dagegen die humorvollen Einschübe. Vor allem Maxines Kommentare, die von kindlicher Naivität und Unschuld geprägt sind, sorgen für Unterhaltung.
Gut gelungen ist auch die Darstellung der Probleme aus dem Familienleben, welche einen starken Gegensatz zum Alltag als „Animal Man“ bilden.
In der Fortsetzung erwartet den Leser eine Verknüpfung mit „Swamp Thing“, was noch interessante Aspekte mit sich bringen könnte. Sie erscheint voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres.

Obwohl die Gewaltdarstellungen detailreich gezeichnet wurde, entschärft die Farbgebung den Effekt, da sie nicht immer passend gewählt ist. Vor allem die Innereien und Muskelstränge wirken oft sehr künstlich.
Die Konturen sind häufig kantig, weshalb die Mimiken grob wirken. Mal hebt genau das den inhaltlichen Stil des Comics hervor, manchmal sieht es allerdings einfach nur seltsam aus.
Am besten bildet man sich ein eigenes Urteil und schaut sich als Vorgeschmack die Leseprobe an.

Wie von Panini gewohnt hat auch dieser Comic hochwertiges Bilderdruckpapier. Das Format ist 26 x17cm.

Wem die berühmten Superhelden zu lasch sind, sollte es mal mit „Animal Man“ versuchen. Schwerpunkt liegt allerdings auf Splatter-Szenen. Eine spannende Handlung ist zwar vorhanden, doch ist sie nicht einzigartig.

Autoren/Künstler:

Der Autor Jeff Lemire ist unter anderem auch durch „Sweet Tooth“, „The Nobody“, „Superboy“ und „Lost Dogs“ bekannt, was seine erste Graphic Novel war.
Im Rahmen des Relaunchs arbeitet er neben „Animal man“ an „Frankenstein - Agent of Shade“ und „Justice League Dark“.

Zeichner Travel Foreman wirkte bereits an „Ares“, „Star Wars“, „The Immortal Iron Fist“ und „The Siege“ mit.

John Paul Leon arbeitete bereits an „Batman“, „Superman“, „Challengeners of the Unknown“, „X-Men“ und „Erde X“.

Steve Pugh zeichnete „Preacher“, „Hitman“, „Grimjack“, „Doom 2099“, „Generation X“ und an „Hellgate: London, Hellblazer“.

Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.

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