“Du wurdest bestraft. Da Dein Test aber fast vorbei ist… und wie es scheint sogar immer noch untot, wird man Dich vielleicht einfach vor die Tür werfen.”
Der Apotheker wendet sich wieder ab. Scheint Arantir hat in letzter Zeit die freundlicheren ihrer Innung als Wissenschaftsleiter.
“Ihr lebt nicht mehr! Seht es ein!” Der Hohn vom verschindenden Apotheker spricht nur zu wahr.
Dann ist er wieder allein… und schon kommt eine neue Dusche. Vom Test- zum Studienobjekt, war das eine Beförderung?
Erneut wird sein Zustand nicht besser, aber auch nicht schlechter. Dennoch ist seine Erscheinung, die einst relativ lebendig wirkte nun fast genauso knochig wie alle anderen Untoten. Zum Glück scheint das Mittel anzuschlagen und der Befall ist rückläufig. Mit etwas Glück wird er kein hirnloser Zombie.
Arantir sieht ein, dass er wohl kaum eine Wahl hat, als abzuwarten. Selbst wenn er sich irgendwie befreien sollte, wird man ihn jagen und töten. So denkt er zumindest.
Die nächste Dusche bringt keine Milderung mehr. Scheint die Suppe war ineffektiv. Vielleicht auch ein Placebo oder neue Pilzstämme, weil die alten bereits abstarben. Arantir weiß es nicht.
Mittlerweile wird die Faulnekrose wieder stärker. Ob es einen Grund gibt warum die Dusche auf sich warten lässt? War der Wirkstoff am Ende doch zu ineffektiv? Arantir jedenfalls beginnt wieder zerfressen zu werden.
Endlich leert sich wieder ein Kessel und das Pilzwachstum wird gehemmt. Es kommt in den Rückstand und degeneriert ein wenig. Vollständig abklingen tut es aber nicht.
Eine weitere Dusche verspricht Linderung. Die Infektion ist fast geheilt. Vielleicht kommt Arantir doch noch davon. Vorausgesetzt der Apotheker hält Wort und er wird nach der Studie “vielleicht” vor die Tür geworfen.
Erneut… und erneut. Arantir kann nicht einmal abschätzen wie viele Tage er hier war. Das einzige was klar ist, die Infektion ist geheilt. Dennoch ist er ein knöchernes halb verfaultes Wrack. Nicht das er damit unter Untoten etwas besonderes wäre, aber sein menschliches Aussehen hat er nun gänzlich verloren.
Wortfetzen erreichen den erschöpften Arantir:
“Die Infektion ist abgeklungen…” “Holt den anderen Stamm…” “Mutationen sind nicht auf getreten… zu beschädigt…” “Neues Objekt?” “Aussortieren!”
Arantir spürt eien Erleichterung zum ersten Male seit langem, als die Fesseln nachlassen. Irgendwas schleift ihn über den Boden, dann fällt er kurz und schlägt in irgendeine Flüssigkeit.
Als Arantir stark geschwächt erwacht treibt er im Kanal der Unterstadt. Er lebt, doch muss er bei 0 anfangen. Ohne Geld, ohne Stab, ohne Kleidung… ohne Identität.
Wie es ausschaut hat er selbst den Schleim verloren. Mühsam rattelt er sich auf und versucht seine Gedanken zu sortieren. Dann macht er sich auf den Weg zu einem der Lifte. Vielleicht erhält er dort eine Auskunft.
Arantir steht im nirgendwo. Er weiß nicht wo der Kanal ihn hingetrieben hat oder wo die Lifte von hier aus sind. Zumindest kann ihm der Mangel an Kleidung fast egal sein. Abschauen kann man nichts was fehlt.
Um ihn herum ist es recht still. In welchem Teil von unterstadt hier ist ist nicht zu sagen. Vereinzelt dackelt mal ein Untoter oder “etwas” vorbei.
Ein leicht behangener Untoter in vollem schwarz und mit grau grüner Haut stolziert um die Innenseite des Kanals. Als Arantir ihm folgt fällt ihm das jedoch als bald auf. Er wendet sich um und hält an.