Wie vielleicht der ein oder andere weiß, bin ich (abgesehen vom Rollenspiel) ein großer Brettspiel-Liebhaber.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Brettspiele im Laufe der Jahre ungemein an Qualität gewonnen haben. Und damit meine ich nicht in erster Linie die Spielregeln, sondern eher die Haptik und Optik. Spielfiguren bestehen oftmals aus fein modellierten, oder sehr detaillierten Plastik, oder Holz. Das Spielbrett ist meist aufwendig gestaltet und mit sehr schönen Grafiken ausgestattet. Die unterschiedlichen Elemente, wie Geld, Spielkarten, Marker usw. sind ebenso oftmals von hoher grafischer und haptischer Qualität.
Und natürlich fallen den Autoren immer wieder neue Spielmechanismen ein, bringen innovative Regeln und überraschen tlw. die Spieler mit neuen Ideen und Hintergründen.
Wenn ich mir die Spiele von früher anschaue, herrscht da eher der “praktische” Nutzen vor. Spiele von früher besitzen meist nur das “Nötigste” und sind auch recht farbarm und fast “langweilig” gestaltet.
Beispiele:
Risiko: Ein sehr erfolgreiches Spiel. Doch die ersten Varianten besitzen ein langweilig gestaltetes Spielbrett, farblose Spielkarten und nichtssagende Spielfiguren. Ganz abgesehen davon, dass die Regeln für heutige Verhältnisse recht einfach strukturiert und wenig variantenreich erscheinen.
Shogun: Hiermit ist das Spiel aus der MB-Serie gemeint. Hier hat man die Idee von Risiko aufgegriffen, jedoch mit vielen zusätzlichen Elementen aufgewertet. Hier ist der erste Schritt zu den heutigen Spielen erkennbar. Mehrere hundert aufwendig gestaltete Kämpfer, schön gestaltete Sichtschirme mit Styroporelementen, die wie Mauern aussehen und sogar “echte” Samuraischwerter werten das Spiel erheblich auf. Doch auch hier verließ dem Designer beim Spielbrett und den lieblosen Spielkarten der Mut (oder das Geld). Das Spielbrett ist nach heutigem Standard eher labberig und die Grafiken langweilig. Die Karten ebenso.
So könnte man mit vielen weiteren Spielen weitergehen. Z.B. mit Monopoly, der ersten Variante von “König Löwenherz” oder “Talisman”, “Hase und Igel”, uvm.
Heute gibt es solche Prachtspiele, wie das neue “Talisman”, “Tribun”, “Wikinger” usw. Spiele mit ausgefeilten Regeln und überaus hochwertiger Ausstattung. Das geht sogar schon so weit, dass alte Spiele (Top Race, Monopoly, Talisman uvm.) neu aufgelegt werden. Dabei werden meist nicht nur die Regeln modifiziert, sondern die Ausstattung erheblich verbessert und verschönert.
Im Grunde ähnelt die Entwicklung der von PC-Spielen. So wie dort die Grafiken immer besser werden, scheinen sich auch die Brettspiele, zumindest optisch, immer weiter zu entwickeln.
Aber auch die Spielregeln scheinen immer ausgefeilter, ja auch komplexer, zu werden.
Wie seht ihr die Entwicklung der Brettspiele? Meint ihr, dass die guten alten Spiele immer noch unschlagbar sind und wesentlich bessere Regelmechanismen hatten? Dass die alten Spiele immer noch am meisten Spaß machen, obwohl sie optisch sicherlich schlechter sind? Oder glaubt ihr, dass Brettspiele tatsächlich immer ausgefeilter, schöner und insgesamt hochwertiger werden?
Eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren…