Genre : Fantasy
Heftart : Regelwerk
Serie : Midgard
Seitenzahl : 352 Seiten
Verlag : Pegasus Press
Erscheinungstermin : Dezember 2001
Midgard ist eines der bekanntesten Rollenspiele in Deutschland und auch eines der Ältesten. Über 25 Jahre dürfen sich Rollenspieler schon an diesem System erfreuen. „Midgard – Das Fantasy - Rollenspiel“ ist mittlerweile schon in der vierten Überarbeitung erschienen.
Dieses Grundregelwerk beginnt mit dem „Buch des Ursprungs“. Hier werden die grundlegenden Dinge über Rollenspiel im allgemeinen gezeigt. Allgemeine Dinge, dass sind Sachen wie: Welche Aufgabe hat der Spielleiter? Wie kommen die Helden ins Abenteuer? Oder eine kleine Beschreibung dazu, wie man sich die Helden vorstellen kann. Hier werden einige Professionen und Rassen zur Auswahl bereitgestellt und auch gleich gezeigt, woher sie stammen. Hat man sich entschieden, was für einen Helden man spielen möchte, dann geht es auf den nächsten Seiten mit seiner genauen Erstellung weiter. Der Held wird Stück für Stück mit Hintergrund, Eigenschaften und Fähigkeiten ausgestattet. Sobald der Held nun fertig ist, kann man sich auf den nächsten Seiten seiner Ausrüstung widmen.
Ist das Geschafft, hält man einen richtigen Helden in den Händen. Nun werden auf den folgenden Seiten – „Das Buch der Gesetze“ - die Regeln erklärt und was er in der nächsten Zeit alles in den Abenteuern tun und lassen darf, wie die Proben gewürfelt werden und wie Krankheiten oder Wunden kuriert werden.
Hiernach kommt der zweite Teil – „Das Buch der Begegnungen“. Hier werden dann die angeborenen Fähigkeiten erklärt, wie es mit dem Abrichten von Tieren läuft und die Kämpfe erklärt. Es wird aber auch vertieft, worauf man Proben würfeln kann und welche Eigenschaften dann dafür zählen. Wobei hier zum Kampf nur allgemeine Dinge gezeigt werden. Denn für die Kämpfe kommt noch mal ein eigener Teil, „Das Buch des Schwertes“. Hier wird der Nahkampf, Fernkampf und alles was es sonst noch gibt und was man dazu wissen muss, detailliert erklärt. Abgeschlossen wird dieses Regelwerk mit dem „Buch des Ruhmes“. Hier kommen dann die Regeln zum Verbessern der Fähigkeiten uns sammeln von Erfahrungen, sowie von dem Erlernen neuer Fähigkeiten zum Einsatz. Zum Schluss folgen dann noch Tabellen, damit man alles wichtige auf einem Blick hat. Hier findet man aber Preislisten und einen Heldenbogen zum Kopieren.
Ein sehr schönes und solides Grundregelwerk. Wirklich gut durchdacht ist hier der Aufbau. Man schnuppert sich so langsam und Stück für Stück immer weiter in die Welt von „Midgard“. Erst lernt man nach und nach die Helden kennen, die man Spielen könnte, sieht von ihnen die Vorteile und die Nachteile. Erst wenn man sich hier entschieden hat, was für einen Helden man spielen möchte, geht man in das nächste Buch über und erstellt Schritt für Schritt einen Helden. Hier geht man sehr detailliert vor. Wer Rollenspieler ist der weiß, dass dieses Kapitel das wichtigste ist. Einen Helden erstellt man im Idealfall für ein paar Jahre und ist dementsprechend ein teurer Begleiter durch zahlreiche Abenteuer, dementsprechend kommt es hier wirklich auf diese vielen Kleinigkeiten an. Je vertrauter man mit den Eigenschaften seines Helden ist, umso schöner und leichter lässt er sich spielen. Das Kapitel „Die Geburt eines Abenteurers“ ist also eigentlich das wichtigste im ganzen Buch.
Sehr schön und vor allem einfach ist auch das Regelsystem. Die reinen Regeln sind hier auf ein paar Seiten beschränkt, der Rest des Buches schmückt das ganze drum herum sehr schön aus.
Eine Sache die sich hier auch hervorhebt, ist die Unterteilung zwischen angeborenen und erlernten Fähigkeiten. Ein gutes Gedächtnis hat man oder hat man einfach nicht. Sicher kann man es ein wenig trainieren, aber das zum Beispiel ist einfach eine Fähigkeit, die angeboren ist, genauso wie ein gutes Gehör. Das kann man nicht vergleichen, mit dem erlernen eines Handwerks. Das sehen in diesem Regelwerk auch die Autoren so und unterteilen diese Fähigkeiten noch mal.
Das Design ist hier nicht der Knaller, da wäre so einiges mehr drin gewesen, aber der Inhalt tröstet alle mal darüber hinweg und der Inhalt ist ja auch das was zählen sollte. Dennoch ist das Auge immer irgendwie mit und wenn die Gestaltung nicht so doll ist, dann fällt es irgendwie auf.
Alles in allem beweist dieses Regelwerk, warum Midgard zu den beliebtesten Rollenspielen gehört.
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