Das unnötige Töten (Meister & Spieler)

Moin, ich habe ja mal in einigen Post’ von mir von negativen Erfahrungen berichtet, wollte aber mal ein ganzes Thema dazu auf machen um 2 von denen im Allgemeinen zu erläutern und wie ich oder die Gruppe da gehandelt haben…
Ich würde einfach noch die Fragen in den Raum werfen wie ihr mit solchen Leuten umgeht…

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Dungeon Meister

Dieser ehemaligen Dungeon Meister war mein 1. Real Life Dungeon Meister.
Bevor es in Hamburg den “SpieleNarr” gab waren wir bei einem Kollegen zu 5. zu Hause, haben Pizza bestellt und Dungeons and Dragons gespielt.
Ich gehe nicht genau auf die Charaktere nun ein, ich habe meinen weiblichen Dragonborn gespielt, Werte waren ausgewürfelt und Level 1.

Man hat relativ schnell gemerkt, dass er es einem so schwer machen wollte wie nur möglich und das er die Charaktere nur töten wollte, der 1. Gegner war einfach direkt ein riesiger Drache, welcher auf Besänftigungen auf Dragonic nicht hörte und mir direkt mit 1 Schlag 9 Damage drückte (Max. LP die sie hat war 12).
Dann floh der Drache und wir waren ja quasi gezwungen zu rasten, damit mein Charakter nicht auf 1x mit 3 LP da sitzt, weil sonst kann ich gleich schon im 2. Kampf meine Rettungswürfe vor dem Tod würfeln.

Kampf 2 wurde dann noch schlimmer, wir sollten eine Maid zum Drachen befragen, laut der Story hat sie diesen gepflegt oder so und vor ihrem Tür war ein Monster.

Goblins?
Banditen?
Ihre Schwiegermutter?

Nein!

Ein fetter, tankiger Minotaurus bewaffnet mit einer Keule an der Stacheln dran sind, was erwartet ihr den bitte schön bei einem “fAiReN” Level 1 Abenteuer? XD

Der Kampf ging so aus: Ich konnte ihn knapp killen (Hatte nur noch 1 LP), 3 Charaktere waren dabei Rettungswürfe gegen den Tod zu würfeln und 1 Charakter starb während diesen durch Friendly-Fire, weil der Dungeon Meister der Meinung war, dass ein gebrochenes Bein ausreicht, um nicht mehr richtig zielen zu können.

1 - 2 Wochen später kam es dann zum Streit in der Terminfindung (1 Spieler hat Frau und Kind zum Beispiel), der Dungeon Meister ist aggressiv geworden und geleavt.
Verlust? Ich denke eher nicht…

Falls ihr euch erinnert, habe ich dann damals hier nach einem neuen Dungeon Meister gesucht… jetzt wisst ihr warum.

Fazit: Wenn ich merke, dass der Dungeon Meister einem nur zu starke Gegner hinstellt, dann ist er kein guter Dungeon Meister.

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Spieler

In diesem Szeneario war ich der Dungeon Meister, gespielt wurde Mausritter, Online über Roll20.

Diese Item Kärtchen habe ich als Kartenstapel in Roll20 eingegliedert, so können die Mäuse easy halt ihre Items zücken.
Davon hat 1 Maus leider zu viel gebraucht gemacht.
Diese besagte Maus hat NPC’s ständig mit Steinen beschmissen, unter anderem auch NPC’s die ich für die Story brauchte und die eigentlich guter Gesinnung waren.
Allgemein, diese Art von Spielern die ohne Grund irgendwelche andere Figuren angreifen oder sogar töten, ich als Dungeon Meister hatte keinen Bock ständig den Plot zu ändern, wodurch ich irgendwann sauer wurde.
Kurz und schmerzlos: Die Mäuse-Wache kam, nahm die Maus mit und hat sie an einem Stück Garn hingerichtet bzw. erhängt. Die Items dieses Spielers habe ich als Kerne (So heißt die Währung) an die anderen Spielern aufgeteilt.
Fand der Spieler nicht super, aber wer Scheiße baut, der kriegt auch die Konsequenzen zu spüren.

Früher™️ hat man halt darüber geredet wie man gemeinsam Rollenspielen möchte. Heute nennt man diesen Vorgang Session 0, ein Treffen bevor das Spiel los geht und in dem man zusammen entscheidet wie man die Runde gemeinsam gestalten möchte. Es fängt bei Organisatorischen an. Wie oft man spielt und wo, was passiert wenn eine Spielende ausfällt oder über welches Medium man kommuniziert, etc.
Dazu was man eigentlich spielen möchte, ein Pen & Paper Rollenspiel oder Brettspiele, natürlich welches System, welche Abenteuer, welche Regeln oder Hausregeln, etc.
Oder so banaler Kram wie Raucherpausen oder Snackverzehr und Mobiltelefonnutzung oder gar Zuschauer/Hörer.
Einen großen Punkt nimmt dabei der Spielstil ein. Will man viel Immersion oder Bier und Brezel? Was darf die SL alles? Wann finden Regeldiskussionen statt? Braucht man Karten und Minis oder reichen Bleistiftskizzen? Oder die Charaktersterblichkeit und Gruppenkonflikte. Wie geht man damit um? Was will man davon haben oder nicht?
Und auch ganz wichtiger Punkt, welche Grenzen die einzelnen Personen haben. Was man nicht thematisiert haben möchte und wie man damit umgeht. Häufig kommen Phobie vor wie Angst vor Spinnen, dann lässt man die Riesenspinnen eben weg. Es gibt da auch inzwischen diverse Safety Tools, wie man mit solchen Themen umgehen, wenn sich nicht alle trauen offen über ihre Ängste zu sprechen.
Bis ganz banalen Kram wie die Charaktere erstellt werden, ob sie sich kennen oder man ihre Geheimnisse noch gegenseitig erkunden kann, etc. Oder was die SL mit Hintergrundgeschichten der SCs alles machen darf.

Wenn man da vorher darüber redet, dann kommen nähen Situationen kaum vor. Manchmal kann man Personen antreffen, die das Reden darüber für überflüssig oder Schwachsinn halten, aber wer nicht mal diese Art der Kompromissbereitschaft aufbringt??
Es ist ein gemeinsames Spiel also sollte man auch gemeinsam den Weg finden.

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Eine Session 0 hilft da aber nicht immer, wir hatten in beiden Fällen sogar eine gehabt.
Mal abgesehen davon war das ja unsere 1. Real Life Runde (Ich habe davor immer nur Online gespielt).

Beim Dungeon Meister meinte er, dass er eine “tolle” Story für uns geschrieben hat, was uns wichtig war, dass wir unsere Charaktere richtig umsetzen können.
Bei solchen Gegnern ist das aber eher nicht der Fall.

Bei der Mausritter Runde hatten wir eine Session -1 (Es gibt tatsächlich ein offizielles “Kapitel 0” dort) gehabt, wo ich gesagt habe wie es abläuft, was No-go’s sind, Etc.
Welcher Spieler die ganze Zeit aber Scheiße baut, dass konnte ich davor leider nicht wissen, da es in Mausritter keine Gesinnungen gibt oder man nicht weißt, wie der Spieler tickt.

Also zum Drachen muss ich sagen, hört sich das eher nach einem RP - Hack an, um euch in Richtung Story zu bekommen, vllt habt ihr das was falsch gemacht, als ihr mit dem Drachen gesprochen habt oder der Gm wollte was anderes.
Da der Drache euch ja nicht getötet hat, wollte der Gm euch da wohl nicht töten…

Zum Minotaurus hört sich nach einem harten Bosskampf an, es gibt durchaus Miniaturen auf Cr2 oder Cr3 (CR3 wäre bock schwer bis nicht machbar auf Lvl1)
Habt ihr den Gm den nach dem Session mal drauf angesprochen? Was das soll? oder das euch das viel zu schwer war?
DND ist leider auf lvl 1 sehr tödlich, da können Chars sterben, auch wenn der Gm das nicht mit Absicht macht.

Das gebrochene Bein: wenn ihr mit Verletzungen spielt, reicht das sehr wohl aus, um Mali auf seine Werte zu bekommen.

Hattet ihr den beim Würfeln Pech oder hat der Gm zu viele Crits gewürfelt? Das würde sehr viel aus.

Zum Mausritter: bisschen drastisch einen Steinewerfer hinzurichten/ falls er Npc in der Stadt getötet hat, hast du in meinen Augen alles richtig gemacht.

Klingt für mich in beiden Fällen, dass unterschiedliche Erwartungshaltungen aufeinander prallten. Irgendeine Seite hat nicht ordentlich kommuniziert, was für eine Art Spiel gespielt werden möchte und dann kam es zum Konflikt.

Wie gehe ich mit solchen Situationen um?
Spieler: Wenn mir der Leitstil des GMs, das Setting oder das System nicht gefällt, suche ich erstmal das Gespräch mit dem GM. Wenn dieser eine vernünftige Person ist, dann hilft er mir hoffentlich mein Problem in die Gruppe zu tragen und alle zusammen können über Änderungen diskutieren, um einen Kompromiss zu finden. Findet sich kein Kompromiss oder der GM antwortet nur mit “dein Problem”, dann passt es einfach nicht und ich muss mir eine neue Gruppe suchen.

DM:
Es macht natürlich Sinn, dass die Welt angemessen auf die Taten der Spieler (vor allem Problemspieler) reagiert. Wenn ich aber so angepisst bin von einem Spieler, dass ich seinen Charakter töten möchte, um ihm eine Lektion zu erteilen, dann ist das Problem schon ins reale Leben eskaliert. Da würde ich mit dem Spieler das Gespräch suchen. Sollte dieser sich uneinsichtig zeigen oder seine Spielweise nicht ändern, dann muss ich diesen Spieler von der Gruppe entfernen, weil mir das Spiel dann keinen Spaß macht.
Nichtsdestotrotz ist für mich persönlich Kommunikation das A und O. :slight_smile:

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Session 0s sind sicher eine gute Erfindung; haben aber (u.a.) das Problem, dass unterschiedliche Menschen dasselbe Verhalten unterschiedlich einschätzen. Was für den einen viel zu schwer ist, ist für den anderen ein spannender Kampf; was der eine als Scheiße bauen erlebt, ist für den anderen die Freiheit, vom vorgeschriebenen Plot abweichen zu dürfen, usw. Gerade als Anfänger ist es oft auch einfach noch sehr schwer, den eigenen Stil und die eigenen Vorlieben zu kennen und in Worte zu fassen.

Was ich ergänzend zur Session 0 raten würde: Macht Feedback-Runden am Ende jeder Sitzung. Alle Teilnehmenden nennen etwas, was ihnen gefallen hat, und etwas, dass sie sich (anders) wünschen würden. Seid dabei respektvoll und vermeidet pauschale Abwertungen wie “das war scheiße” oder “du bist eine schlechte SL”. So kann man im Lauf der Zeit ein besseres Gefühl dafür bekommen, was beim Rest der Gruppe gut ankommt und was nicht, und übt gleichzeitig, die eigenen Vorlieben und Wünsche klarer zu benennen.

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Ich will jetzt einmal böse sein und mich auf die Seite des SLs im ersten Beispiel stellen.
Warum?
Spielerwissen ist nicht gleichzusetzen mit Charakterwissen. Warum wird dann verlangt, dass Spielleiterwissen gleich Charakterwissen ist?

Ein Beispiel, wenn auch in diesem Fall SC gegen SC.
Der SL wollte die Gruppe zusammenbringen und da zuerst meinen SC und einen aus der Gruppe. Dabei wollte er seiner Ansicht nach witzig vorgehen, ließ eine Stimme aus dem Nichts auftauchen, die meinen SC aufs Übelste beleidigte. Meine Figur (ich weiß nicht mehr, was es war) schaute ruckartig in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte den anderen SC, der im Türrahmen der Taverne stand und feist grinste.
Problem: Ein Charakterzug meiner Figur: Sehr schnell von jetzt auf gleich auf 180.
Also aufgesprungen, wütend zu ihm hingestampft und ihn mit einem “Wie kannst du es wagen” auf die Straße zurückgeschubst.
Dummerweise hatte ich da ausnahmsweise so gut gewürfelt, dass er massig Schaden abbekommen hat, und wäre nicht in dem Moment ein dritter SC dazwischengegangen, er hätte sich einen neuen Charakter basteln dürfen.

Hinterher hat sich der Spieler darüber beschwert, dass ich das gemacht habe und eigentlich nicht hätte machen dürfen, schließlich wusste ich ja (als Spieler), dass er erst Level 1 ist.
Klar, als Spieler wusste ich es.
Als Figur wusste ich nur, dass der Typ mich beleidigt hat und das ich Beleidigungen nicht auf mir sitzen lasse.
Auch wenn er des Öfteren diesen Vorwurf anbrachte, all jenen, denen ich dies erzählte, meinten, das Spielerwissen ungleich Charakterwissen ist und ich von daher richtig gespielt habe.

So, und nun stellt sich mir erneut die Frage: Warum ist Spielerwissen ungleich SC-Wissen, aber SL-Wissen muss SC-Wissen haben?
Zugegeben, das mit den neun verloren Lebenspunkten ist von ihm dann unglücklich gelöst worden bzw. er hätte eventuell als SL etwas “hinzaubern können”, das geholfen hätte, wieder einen großen Teil der Verlustpunkte wieder auszugleichen (oder eben die Flucht antreten).

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Der Typ war sowieso arrogant, aber das ist alles nebensächlich, ich habe nur die Hälfte der Story erzählt, die andere Hälfte wo die Gruppe auseinander ging (Mit Chats als Beweis), habe ich bewusst weg gelassen. Jedoch verabscheue ich solche Spielleiter, die Nichts anderes wollen außer Charaktere zu töten.

Zur Frage von Domi: Er hat niemanden getötet, aber er hat versucht einen wichtigen NPC zu killen, bzw. sauer zu machen und da zieht die Ausrede: “MeIn ChArAkTeR iSt So” nicht. Sowas verabscheue ich sowohl als Dungeon Meister, aber auch als Spieler, weil da habe ich in einer Star Wars Runde was ähnliches. Ich habe als Spieler fast einen Wolf gezähmt, bis dann der Mitspieler random diesen angriff mit der gleichen Aussage und ich dachte mir so tief im Inneren: “Dein Charakter ist einfach faktischer Schrott.”

Ein gutes Beispiel, denn ich finde Dein Vorgehen da völlig unnötig.
Erst einmal ist der Charakterzug Deiner Figur kein “Problem” für Dich, sondern etwas, das Du Dir selbst ausgedacht hast und aktiv steuerst.
Dann ist die Anwendung tödlicher Gewalt direkt eine doppelte Eskalation auf einen verbalen Angriff - und völlig unnötig.
War vielleicht nicht die beste Idee Deines Spielleiters, aber die Entscheidung, die (fast) zur völligen Katastrophe zu machen hast Du getroffen.
Wäre dann auch ziemlich unglaubwürdig, mit einem Fremden, der einen absolut unprovoziert töten wollte, auf Abenteuer zu ziehen (aus Sicht des Angegriffenen).
Wegen solcher Absurditäten spiele ich das Kennenlernen nicht IC aus, sondern handle es über Fragen ab, z.B. “welche Abenteuer habt ihr schon gemeinsam erlebt” oder “über welchen Bekannten kennt ihr euch”.

Ich hatte mal eine ähnliche Situation, vor vielen Sommern…
Wir spielten AD&D, erste Session, Charakterzusammenführung. Einer der Mitspieler hatte einen Halbriesen, enorm stark, und spielte den mit einer “ey, was guckstu”-Weise, die ebenfalls direkt zu einem Angriff führte. Die anderen aus der Gruppe sprangen dem Angegriffenen zur Seite, doch der Riese hat sie alle erschlagen.
Zur nächsten Spielsitzung fehlte der Riesen-Spieler, unser DM hatte ihm nicht Bescheid gesagt. Und alle unsere Charaktere lebten wieder.
Zwei Wochen später tauchte er dann mit einem Elfen wieder auf, etwas reuig, aber sonst wurde nicht weiter darüber gesprochen - so war das eben als Kerl mit 16…

Ich stelle mir gerade einen riesigen Talahon vor XD

@funny ich denke, @Feuertraum hatte nicht vor, den Charakter “todliche Gewalt” einsetzen zu lassen.

Ich vermute, der Schubser wurde mit einem Stärke-Kontest o.ä. ausgfetragen und dabei war die Differenz so groß, dass die SL beschlossen hat, dass das weh tun wird.

Allerdings steht dem der nachfolgende Teilsatz entgegen.

Das hingegen sehe ich nun vollkommen anders.
Im realen Leben mache ich das nicht.
Im realen Leben schlucke ich vielleicht wegen der Beleidigung, lege vielleicht auch eine gewisse scharfe Kälte in meine Stimme, aber ich werde mit Sicherheit nicht Gewalt als probates Mittel anwenden, so getreu dem Motto: An dieser Person mache ich mir die Hände nicht schmutzig, das ist sie nicht wert. Allerdings gibt es auch Menschen, die eben in die Richtung gehen: Erst zuschlagen, dann nachfragen. Manche warten auch nur darauf, dass man sie provoziert oder sehen in irgendetwas Lapidares eine Provokation und eine Rechtfertigung, dem Zorn freie Bahn zu lassen und eben den “Konflikt” mit Brutalität zu lösen.

Aber - und jetzt kommt der Punkt, warum ich es anders sehe - : Ich spiele ein Rollenspiel, dass heißt, ich spiele einen Charakter, der ich nicht bin. Das Charakterblatt wurde von Würfeln gestaltet, es ist sozusagen der Regisseur, der mir aufgibt, diese Rolle so anzulegen, dass sie mit meinen Stärken und Schwächen und Vorteilen aber auch negativen Charakterzügen dargestellt wird.
Die Figur ist schnell auf 180? Okay, dann spiele ich das so.
Sie, funny, müssen bitte davon ausgehen, dass die Figur, die ich spiele, nicht mein wahres Naturell ist.
Ich habe auch schon Rollen gespielt, da wurde meine Figur von den Mitspielern beleidigt (als Beispiel: Ich spielte eine weibliche Figur, hinter der ein NSC her war, und weil die Würfel beschlossen, dass er mir gefällt, habe ich mit ihm angebändelt, was mir von der Gruppe dann den Namen “Dorfmatratze” einbrachte (die Party war gerade in einem Dorf).
Das aber ist deren Rolle. Was die Spieler in Wahrheit denken, steht auf einem anderen Blatt.
Darum denke ich, dass ich in dem Fall korrekt gespielt habe, weil - wie gesagt - das Ganze ist eine Rolle. Und wenn Sie Spielleiter wären und sagen, dass mein Verhalten inakzeptabel gewesen ist und ich doch “gruppentauglich” spielen soll, dann brauche ich kein Rollenspiel. Dann spielen wie ein “Ich spiele meinen Charakter wie mein Naturell nun mal ist”-Spiel. Dann spiele ich gruppentauglich, auch wenn mein Regisseur, also das Charakterblatt, dann kündigt :smiley:

Natürlich war es “doof”, dass ich ausnahmsweise mal richtig gut gewürfelt habe. Normalerweise würfele ich eher so, dass ich mich freuen kann, wenn ich keinen Patzer habe, und vielleicht war es nicht okay, dass ich da nochmal nachsetzen wollte (manchmal kann ich zu sehr in eine Rolle rein), da gebe ich Screw recht. Es war von vornherein nicht mein Plan, den SC umzubringen. Hätte der SL zum Beispiel gesagt. dass der Geschubste mit solcher Wucht getroffen wurde, dass er in einen Wassertrog geplumpst ist, wäre das ganze mit 100%iger Sicherheit anders verlaufen. Dann wäre ich zufrieden grunzend wieder zurück zu meinem Bier, wohl wissend, dass ihm mit dieser Lektion das Mütchen abgekühlt sein dürfte.

Wenn wir das Ganze jedoch mal weiterspinnen und ich die angelegte Rolle so weiterspiele, womit die Gruppe oder einer aus der Gruppe nicht klar kommt, dann sollten sich alle zusammensetzen und die Thematik in Ruhe besprechen.
Und dann aus einer von zwei Möglichkeiten wählen:
a) Die Gruppe akzeptiert die Rolle und lässt ihn gewähren, bis vielleicht irgendetwas passiert, was die Figur lammfromm und handzahm macht (oder er eben stirbt) oder
b) ich entscheide mich dann dafür, dass ich einen neuen Charakter bastele, der dann gruppenverträglicher ist.

Rein theoretisch ginge noch c): Die Gruppe ohne den Spieler (also in dem Fall ich) entscheidet, ihn grundsätzlich vom Rollenspiel auszuschließen. Das sollte aber mbMn. der letzte Schritt sein, also bei vollkommener Uneinsichtigkeit.

Eine Frage habe ich noch: Was bedeute IC?

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“In Character”, also >innerhalb der Geschichte als und/oder entsprechend der Figur<.

Wurde die Eigenschaft des Charakters, schnell auf 180 zu sein, zufällig ausgewürfelt? Sonst zieht ja wieder das Argument: “Ja, die Figur ist so, aber nur weil du sie dir so ausgedacht hast.”
Davon abgesehen lässt sich eine solche Eigenschaft auf vielfältige Arten ausspielen (den anderen anpöbeln, zum Armdrücken herausfordern, sich tief in die Augen schauen und erkennen, dass man das ganze Testosteron lieber auf andere Weise abbauen würde…), die den anderen SC nicht potentiell umbringen.

Es geht ja nicht um “richtig” oder “falsch” spielen, sondern darum, dass der Mitspieler sich beschwert hat, ihr also nicht auf einer Linie wart, wie ihr spielen wollt.
Und gruppentauglich spielen bedeutet doch nicht, sich selbst zu spielen (Ich glaube, bei vielen Leuten würde das den SC eher gruppenuntauglicher machen ?).

Eine andere, erschreckend einfache, Art, wie man so etwas lösen kann: Während der Szene mal einen kurzen Check-in mit dem anderen Spieler machen und klären, ob der damit einverstanden ist, dass es zum Kampf zwischen den beiden SC kommt. Wenn nicht, überlegt man gemeinsam einen anderen Verlauf der Szene.

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Ist zwar schon viele Jahre her, aber meines Wissens wurde das seinerzeit so ausgewürfelt.

das stimmt, aber ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich auf diesen Gedanken nie gekommen bin. Das sind gute Ideen, die Sie vorschlagen :slight_smile: Danke :slight_smile:

Richtig.
Aber irgendwo bedeutet es, seinen Rollen-Charakter zu verbiegen. Und ich neige dazu zu glauben, dass dies nicht Sinn einer Rolle ist.

Eigentlich eine gute Idee, für mich aber irgendwo auch ein zweischneidiges Schwert.
Wenn meine Figur zur anderen Figur sagt: Ey, willste was auf die Fresse!? und der gegnerische Spieler eben die Wahl hat zu sagen: Och nö, komm, lad mich lieber auf ein Bier ein, klingt das schon ein wenig … abstrus. Irgendwo will ja jeder seine Prämisse durchsetzen, ich weiß nicht, ob man da zu einem Konsens kommt.
Aber bevor ich diesen Vorschlag ablehne, will ich ihn erst einmal ausprobieren (sollte sich jemals wieder so eine Gelegenheit bieten).

@Screw: Danke für die Erklärung. Jetzt habe ich wieder etwas dazugelernt :slight_smile:

Aber bevor wir uns weiter mit “meinem” Thema beschäftigen, sollten wir bitte zum Ursprungspost von @Laharl zurückkehren. Ich bin nämlich noch immer der Meinung, dass es als SL erlaubt sein sollte, den SCs Gegner vorzusetzen, die schon um einiges stärker sind.
Nicht stets und ständig, und es wäre in meinen Augen wirklich fatal zu sagen: Die Gruppe ist zu viert, ich schicke ihnen mal 10 Orks auf den Hals, die jeder 100 LP haben und wenn sie zuhauen, dann sind erstmal 10 + 1W10 TP erfolgt. So meine ich das jetzt nicht. Wenn die Gruppe einen Auftrag hat, bei dem es zu mehreren Kämpfen kommen muss (zwangsweise), dann sollte ein SL auch fair genug sein und sagen: Okay, die Party muss in eine Höhle, wo 50 Orks leben, die haben aber jeder nur 5 LP, und wenn sie treffen, dann sind es auch maximal 2 Schaden (auch wenn ich gerade die Idee, bei höheren Leveln stärkere Gegner aufzustellen, unsinnig finde; was würde sich an der Situation ändern?)

Bei einzelnen Sachen aber, wo ein Kampf vermeidbar ist oder unbedingt vermieden werden sollte (statt dessen zum Beispiel zu einer List greifen), warum sollte der SL zum Beispiel nicht den vom TE erwähnten Minotaurus mit der stachelbewehrten Keule als Wache vor die Tür stellen?
Wie schon erwähnt: SC-Wissen ist immer Spielerwissen, aber Spielerwissen ist nicht immer SC-Wissen. Und ein SL sollte ehrlich gesagt auch so verfahren dürfen/müssen: Als DM weiß ich zwar, dass die Gruppe Level-1-SCs sind, aber als NSC …

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Nein sollte es nicht, wir spielen Dungeons and Dragons und nicht Dark Souls.

Der SL wollte euch nicht töten. Der hatte einfach nur keinen Plan, wie Begegnungen gestaltet werden. DnD kennt Soziale-, Fallen-, Umgebungs- und Kampfherausforderungen. Er hat einfach euer Tages Budget an EXP genommen und sich eine Kreatur davon gekauft. Diesen in den Raum gestellt und sich dann gefeiert, das es eine erweiterte Herausforderung an euch Spieler ist.
Je nach gespielter Situation hätte dieser Raum als alles ausgelegt werden können.
Ist das so dumm, dass es brillant ist? Nein, es ist nur dumm.

Nerdiges Rechnen 1200 EXP Daily/4 Heros 300 each, 1200-700 Monster / 500 Balance: 4 Heros 125, Bossraum-Bewertung
Minotaur Cr 3 700 EXP
Wenn die reden wollen, dann steht der halt auf irgendwas und gibt ihnen eine Quest sonst wo hin, um das zu holen. Wenn die kämpfen wollen, dann wird das voll der Action und Taktik knüller. Natürlich können die auch dran vorbei schleichen. Bohr, ich bin einfach genial.

Der Dungeon scheint dann ja nur aus einem Raum bestanden zu haben. Sorry, wenn ich keine Lust auf Spielleiten habe, dann biete ich so was nicht an. DnD braucht auch bei seiner sehr einfachen Art immer noch Prep. Dazu ist eine CR 3 Schatzbelohnung extrem hochwertig nach dem Sieg über dieses Biest. Sprich die Spieler sind nach dieser Herausforderung aufgestiegen und erhalten dann Schätze, die über ihr Level sind. Einfach nur schlecht!

Typische Herausforderungen sind 3-6 Raume im Wert von ca. 300 EXP, also minimum 900 sowie Maximum 1200 für ALLE Räume zusammen. Keine Kreatur sollte den CR von 1 überschreiten, damit die Schätze langsam in die Taschen der Helden fließen.

Okay, du kannst da ja gerne eine eigene Meinung dazu haben, aber so ein absolutistisches “Nein” rauszuhauen, wenn @Feuertraum schlicht sagt “Meiner Meinung nach sollte es erlaubt sein, wenn …” ist als Beitrag weder zielführend noch ein guter Umgangston. Solange alle in einer Gruppe mit einem Spielstil d’accord gehen, sehe ich jedenfalls nicht, dass es andere braucht, um das dann kategorisch für schlecht zu erklären.

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Alle in der Gruppe hielten diesen Dungeon “Meister” für ziemlich dämlich und unfreundlich.

Es sollte eigentlich ziemlich offensichtlich sein, dass man einer Gruppe aus 3 Anfängern und 1 der bisher nur Online gespielt hat eventuell nicht solche starken Gegner dahin stellt.

Die alte “das ist, was mein Charakter tun würde”-Argumentation. Die lasse ich nicht gelten, Du selbst bestimmst, was Dein Charakter macht. Auch wenn ihr Charakterzüge ausgewürfelt habt.
Natürlich spielt man sich nicht selbst und erkundet auch mal ganz andere Aspekte, dafür ist Rollenspiel da.
Den Charakter des Mitspielers zu töten gehört für mich nicht dazu.

Hier argumentiere ich ebenso, dass es die Spielenden sind, die sprechen. Ist ja auch nichts ungewöhnlich, dass es in einer Männer-Runde sexistisch zugeht, aber normalisieren muss man es deshalb nicht.

Das wäre (für mich) kein Rollenspiel, wenn das Charakterblatt der Regisseur ist, sondern auswürfeln einer Geschichte. Und selbst da hätte man durch die Ausgestaltung der Optionen selbst Einfluss genommen.

Hier möchte ich entgegnen, dass es eine ziemlich große Hürde ist, solche Dinge anzusprechen - vor allem, nachdem sie passiert sind.
Besser finde ich, wenn man sich vorher zusammensetzt und überlegt, ob man z.B. Spieler vs Spieler überhaupt haben möchte in einer Gruppe.
Passiert bei uns auch nicht in der Runde, die seit 25 Jahren zusammen spielt, aber zumindest wenn man sich neu zusammenfindet gehört es für mich mittlerweile dazu.

In Character, also wenn man als der gespielte Charakter spricht.

Um mal den Bogen zum ursprünglichen Thema “zu schwerer Kampf” zurückzuschlagen:
Herausforderungen können schwer sein, aber sie sollten natürlich auch zu schaffen sein. Sonst muss man nicht die Würfel bemühen.
Es gibt auch Szenarien, wo man als Gruppe vor einem Gegner fliehen sollte - ist aber als Spielleitung eine knifflige Herausforderung, wo man manchmal nicht nur mit der sprichwörtlichen Latte winken muss sondern ganze Zäune zu schwenken hat. Im Notfall wäre ein “eure Charaktere sind erfahrene Abenteurer, sie haben den Eindruck, dieser Minotaurus wäre ihnen sehr überlegen” angebracht, auch wenn es einen etwas aus der Immersion holt.

Wenn am Ende eines Kampfes die Hälfte blutend am Boden liegt und der Sieg hart erkämpft wurde ist es, für mich als Spielleiter, eigentlich das Optimum.
Jedenfalls wenn das bei einem szenischen Bosskampf passiert, die Goblins unterwegs sollten natürlich nicht so ausbalanciert sein.

Ich hatte auch einen Spielleiter, der in einer Pathfinder2e Kampagne jeden kleinen Kampf über das Extrem-Budget hinaus gestaltet hat. Da ließen sich einige Charakter-Fähigkeiten gar nicht mehr anwenden, z.B. war bei einem Schild-Block direkt der gute Stahlschild kaputt.
Er hat das leider so gar nicht eingesehen, auch nachdem drei Spieler jeweils ersetzt wurden - so dass wir die eigentlich sehr schön gestaltete Kampagne dann auch verlassen haben.