Eines Tages, quasi über Nacht, sind die Fenster und Türen eines kleinen Eckgeschäftes ordentlich von Innen mit Brettern vernagelt. Kein Spalt öffnet sich ins Innere, so sehr sich das Auge des Passanten auch bemühen mag.
Die Bretter offenbaren sich bei näherer Betrachtung als Wände früherer Kisten, stabiler Seekisten wie es scheint, bedruckt mit merkwürdig ungewohnten Namen und Bildern kleiner Bohnen. Von innen ist tagsüber nur ein Hämmern und Sägen zu hören, während des Nachts ein süßer, verführerischer Duft aus dem Geschäft entweicht.
Und immer noch weiß niemand, wer oder was im Inneren zu Gange ist. Versuche, in die Räume vorzudringen, werden durch einen blitzschnell auftauchenden, geschminkten Elf mit Hinweis auf sein, des Geheimrats Hausrecht, im Notfall auch durch energisches Vorgehen vereitelt.
Bis, eine Woche mag vergangen sein, wieder des Nachts so plötzlich wie sie gekommen sind die Bretter an den Fenstern verschwunden - und nur ein Brett, ein neues, dunkles, geschnitzt mit Goldeinlagen, verziert die Hauswand direkt über der Tür:
[FONT=“Lucida Sans Unicode”][SIZE=“3”]
~ Der Schokoladenigel ~
Chocoladen- & Kaffeespezialitäten[/SIZE][/FONT]
Die Fenster sind von oben leicht dunkel getönt, um zu starke Sonenstrahlen abzuwenden, von innen ist die Auslage dekoriert mit eben diesen Seekisten, bedruckten Säcken sowie Holzmasken und Kaffee- sowie Schokoladenbohnen. Der Blick ins weitere Innere ist seltsam unscharf, jedoch scheint eine Theke die anderen beiden Wände einzunehmen und ein paar wenige runde Tische scheinen den Rest des Raumes einzunehmen.
[MI]Wer eintritt, hört ein kleines Glöckchen klingeln und ihm öffnet sich der Blick in einen holzgetäfelten, grob quadratischen Raum:
Dunkler Parkett nimmt den Boden ein, die Wände überhalbe der Täfelung sind weiß und enden in einer Stuckleiste, ebenso wie die Mitte der Decke von einer Stucksonne eingenommen wird. Deren Mitte nimmt ein Kronleuchter ein, der den Raum in ein gemütliches Licht taucht. Seltsam scheint, dass Geräusche und Licht von außen wie abgeschnitten scheinen, sobald man den Laden, denn um einen solchen handelt es sich offensichtlich, betritt.
Die beiden Wände, die nicht von Fenstern eingenommen werden, werden durch eine Theke mit Glasvitrine vom Rest des Raumes abgetrennt - in der Vitrine finden sich verschiedene Pralinen, Kaffeebohnen in Schalen, Schokoladen aller Art. Direkt vor den beiden Wänden stehen Regale voller, offensichtlich mit lateinischen Abkürzungen beschrifteter Porzellangefäße. Eine Tür führt in weitere, der Öffentlichkeit nicht zugängliche Räume.
Über den Regalen hängen, mit weißer Kreide beschriftete Tafeln, auf denen unter anderem folgendes zu lesen ist:
Pralinen und Kaffees aus aller Welt ~ Eigene Herstellung ~ Lieferung für Festivitäten möglich ~ Auf Wunsch auch mit individuellen Füllungen ~ Für den kleinen Genuss - Privat und Geschäftlich ~ Sprechen sie uns an - auch vertraulich in unserem Hinterzimmer!
Der Rest des Raumes wird in der Tat von drei kleinen runden Tischen eingenommen, an denen man auf je drei Stühlen wohl die Spezialitäten des Hauses versuchen kann.
Kurz nach dem Eintreten erscheint hinter der Theke ein bunt geschminkter Elf - wobei Erscheinen irgendwie wörtlich zu nehmen scheint, denn Du kannst Dich nicht erinnern gesehen zu haben, dass sich die Tür geöffnet hätte. Andererseits warst Du auch abgelenkt und hast nicht genau hingeschaut:
“Willkommen im Schokoladenigel - für was darf ich Sie begeistern? Möchten Sie eine kleine Auswahl unserer Spezialitäten versuchen? Oder haben Sie einen spezielleren Wunsch?”[/MI]