Der schweigende Hardcore Spielleiter ist das noch anerkannt? [Satire/ Reflektion]

Der/Die Hardcore Spielleiter*:_InnEN:
Alt Deutsch: Der Spielleiter /Kerkermeister/ Der alte weiße Mann aus dem Keller
Diese Person war es noch gewohnt eine Welt gefiltert zu bespielen. Musste sich für Seelenhygiene nicht rechtfertigen.

Der schweigende Hardcore Spielleiter ist das noch anerkannt?
Dies ist mein Gedanke dazu.
Bei der Generation Snowflake braucht es halt neue Verhaltensweisen. Besonders von alten Hasen, die es noch gewohnt waren, Sprüche vom Stapel zu lassen, dass heute ein junger Woker Mensch ein Aneurysma erleidet. Ja, ich bin halt noch so ein alter Dude, der in der Garage mit seinen Freunden spielte. Unsere Abenteuer reichten von blutbespritzten nackten Charakteren, die in einem Puff Zombies niederschnitten bis zu einem Genozid an einem Vogelvolk, das mit dem Atem eines Drachen zu Asche verbrannt wurde.
Geschichten über leicht bekleidete Frauen, die gut bestückte Teufel beschwören. Muskelbepackte Troll Barbaren, die sich Liebessklaven halten. Würde das heute überhaupt noch an einem Tisch erlebt werden?
Aber natürlich wird das noch erlebt, wenn der Spielleiter schön Gatekeeping betreibt. Meine Erfahrung ist sehr positiv, seitdem ich Gatekeep-Forte nehme. Sprich, du nutzt die neuen aufgestellten Regeln der aufgeklärten Verhaltenspolizei und reduzierst diese aus deinen Spielen. Das geht? Ja, natürlich und das nennt sich RED FLAGS! Wenn du eine Runde z. B. bei einer Con bespielst, dann baller für jeden gut lesbar deinen Content in die Beschreibung. Halte dich nicht zurück, drücke deinen schmutzigen Stempel auf. ABER, dann kann ja jeder sehen, wie widerlich ich bin. Das stimmt und das ist auch gut so. Du kannst deinen ungefilterten Mist dann auf die Spieler loslassen. Das gleiche gilt aber auch für die Spieler also jammer dann nicht nach einer X- Karte, wenn du einen noch schlimmeren Menschen als dich am Tisch vorfindest.

Ja, da sitzt er nun, der super SL mit seinen schmutzigen LotfP angepassten DnD 5E Abenteuer. Keiner will den Folterporno spielen, so was Blödes.
Jedoch ist es fair. Diese Fairness ist mir sehr wichtig, da ich mich noch gut an die Zeit erinnere, als es keine Treffen null gegeben hat. Geschweige den irgendwelche X-Karten oder sonstiger Safe Quatsch.
Meine privaten Runden bestehen aus Menschen, die ich aus der Jugend kenne. Hier herrscht ein anders Vertrauen, aber auch ein anderes Verständnis zum Rollenspiel. Keiner am Tisch blutet zu extrem in seinen Charakter, den am Ende des Tages wissen wir, das es sich um Fiktion handelt. Dieses Vertrauen sowie Verständnis kann nicht von Fremden eingefordert werden. Besonders nicht bei einem kurzzeitigen Treffen einer Con. Wenn ich also auf einer Con etwas anbieten möchte, sollten jetzt halt die neuen Regeln genutzt werden. Schreib auf, was in dem Spiel behandelt wird. Nutze bekannte Genre Tropes wie: Porno, Horror, Thriller oder “Hier haben nur Degenerierte Spaß”. Dies ist für mich ein guter Weg. Besonders da ich halt TTRPG spiele und mich nicht in einem BDSM Studio befinde, aus dem die sich nun im Rollenspiel befindlichen Verhaltensregeln stammen.

Der schweigende Hardcore Spielleiter ist das noch anerkannt?
Nein, ist er nicht. Ob dies durch die Snowflakes kommt? Nein!
Das Hobby hat viele neue Spieler. Es ist nicht mehr so schwer, eine Gruppe zu finden. Es ist einfach nur dazu gekommen, das die Spieler sich nicht mehr von einem Hardcore GM aus den 80/90ern tyrannisieren lassen müssen. Kerkermeister werden jetzt zur selbst Reflexion aufgerufen. Im Privaten mit der festen Gruppe können die Wände im Rollenspiel ja wackeln. Jedoch auf Cons sowie in den ersten Runden zum Kennenlernen erweisen sich die neuen Absprachen als sehr gut.

Also Hardcore-Spielleiter*_innEN holt eure RED FLAGS hervor und schaut nach Spielern, die euch nach einer Runde bejubeln und kaum abwarten können, das es weitergeht, anstatt schweigend irgendwelche Spieler in Angst und Schrecken zu versetzen.

Wie ist eure Meinung zum schweigenden Hardcore Spielleiter? Ich freue mich über weitere Reflexionen und Gedanken.

In liebe und ewiger Freundschaft euer
Sailor Baselgeus

Ich habe nicht die geringste Ahnung was dieser Rant versucht auszudrücken.

Mit weit weniger Worten teile ich deine Meinung:
Ich sehe mein Rollenspieltisch, wie mein Schlafzimmer: Was da vor sich geht, hat niemanden Unbeteiligtes zu interessieren. Solange alle am Tisch wissen, worauf sie sich einlassen und sich dafür bereit erklärt haben, können sie jeglichen Inhalt nach Herzenslust bespielen, ganz unabhängig von meiner persönlichen Meinung darüber.
Werden im Allgemeinen die verschwiegenen Hardcore-Kerkermeister noch gedulded? - Nein, nicht in der Allgemeinheit.
Rollenspiele haben über die letzten Jahre so einen Zuwachs bekommen, als die Systeme und Formate immer zugänglicher für den Otto-Normal-Verbraucher wurde. Dabei hat sich auch das Bild einer klassischen Rollenspielgruppe in den Köpfen der meisten Spieler geändert. Vorbei ist die Zeit, in der die Spielleitung als großer Antagonist betrachtet wurde. Ebenfalls ist der Fokus auf das Überleben der Charaktere vorbei. Viele wollen weg von den Brettspiel-Elementen und mehr die Beziehungen zu dem eigenen Charakter und zu den Mitspielercharakteren erforschen. Der 10 stündige Dungeon Grind ist kein Bedürfnis mehr für die großen Massen.
Natürlich wird es immer die Leute geben, die auch solche Erfahrungen suchen, aber in meiner Wahrnehmung ist das heutzutage mehr Nische, als jemals zuvor.

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Und das ist jetzt der große (satirische) Aufreißer? Rumnölen über die “Woke Police”, die einen nichts mehr sagen lässt? Verschwörungstheorie ick hör dir trappsen … .

Aber tatsächlich ist es Leuten doch komplett egal wie du spielst, solange alle am Tisch damit d’accord gehen.
Der eigentliche Aufreger ist doch, das es keinen Freifahrtschein mehr gibt seine sexistischen/rassistischen Fantasien überall ungefragt auszubreiten. Dieses fragwürdige ewig gestrige Privileg stellen heute die meisten in Frage, auch weil das immer schon das originale Gatekeeping war.

Darüber jetzt in Krokodilstränen auszubrechen, ist wie sich darüber aufregen das Schwule und Lesben jetzt heiraten dürfen, oder man(n) Frauen nichtmehr ungefragt angrapschen darf.
Das geht alles noch an deinem Stammtisch ohne Probleme, aber wenn du raus gehst, dann gibt’s da heute ein anderen Echo. Das ist auch keine Woke Police, sondern lediglich das Phänomen eines verschlafenen gesellschaftlichen Wandels.

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Damit ist die politische Seite dieser Diskussion auch schon beendet.
Leider sehe ich in diesem Thema effektiv auch kein anderes Potential, da die Grundthematik (Gemeinsame Interessen und Erwartungen an eine Spielrunde) hier so polarisiert vorgebracht wurde.
Daher beende ich das Thema.

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