Der Zauberer von Oz

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„Der Zauberer von OZ“ gilt in den USA als ein Klassiker wie hierzulande Rotkäppchen. Nun ist die Geschichte, in Form einer Graphic Novel, auch in Deutschland erhältlich. In den USA gibt es sogar eine Fortsetzung. Einen Erscheinungstermin für die deutsche Ausgabe ist noch unbekannt, also vergnügt man sich bis dahin damit, wie alles begann.

Die kleine Dorothy lebt bei ihrem Onkel und ihrer Tante in Kansas auf einem Bauernhof. Eines Tages zieht ein Wirbelsturm auf und trägt das ganze Haus samt dem Mädchen fort. Dorothy bleibt unversehrt, doch landet sie in Oz, einem Land, wo Hexen und Zauberer zum Alltag gehören. Als Begrüßung wird sie bejubelt, da sie bei der Landung zufällig die böse Hexe des Ostens getötet hat. Dorothy interessiert das aber wenig, denn sie möchte einfach nur nach Hause. Dafür soll sie zum mächtigen Zauberer Oz reisen. Ein weiter und anstrengender Weg, doch sie erhält Hilfe von außergewöhnlichen Begleitern. Zunächst trifft sie auf eine sprechende Vogelscheuche, die Verstand sucht, da sie nur Stroh im Kopf hat. Schon bald darauf lernt sie den Blechmann kennen, einen Holzfäller, der nach und nach seine Körperteile durch Blechanfertigungen ersetzt hat. Allerdings vermisst er sein Herz, mit dem er wieder lieben kann. Gemeinsam treffen sie auf den feigen Löwen, der mutiger sein möchte, um seinem Ruf als König der Tiere gerecht zu werden. So machen sie sich zusammen auf den Weg und hoffen auf Hilfe vom großen Oz.

Mit dieser Graphic Novel liegt eine wundervolle Umsetzung des Märchens vor. Der einzigartige Zeichenstil ist ulkig, aber auch sehr schön. Zahlreiche Details und eine harmonische Farbgebung machen die Geschichte zu einem Augenschmaus. Unterstrichen wird das künstlerische Talent durch den Druck auf hochwertigem Bilderdruckpapier. Eingebunden als Hardcover, mit dem Format 28,5x 18,5 cm, macht diese Graphic Novel einen sehr ansprechenden Eindruck.

„Der Zauberer von OZ“ hat viele typische Elemente eines Märchens. So wirken manche Ereignisse und Dialoge etwas nüchtern. Handlungslogik ist nicht immer vorhanden. Auch wenn es sich um eine Phantasiegeschichte handelt, kann man das bis zu einem gewissen Grad schon erwarten, aber Märchen haben eben meistens ihre eigene Logik.
Etwas störend sind die Wiederholungen in den Dialogen. Dorothys neue Weggefährten erwähnen entschieden zu oft, was ihnen fehlt. Doch gibt es auch zahlreiche unterhaltsame Bemerkungen und Szenen. Zum Beispiel wird die Vogelscheuche ausgerechnet von einem Vogel aus dem Wasser gerettet.
Die Märchenwelt wurde mit großem Einfallsreichtum erschaffen und wer den „Zauberer von OZ“ noch nicht kennt, wird über überraschende Wendungen erstaunt sein. Die Moral bietet zudem viel Interpretationsfreiraum.
Vereinzelt gibt es gruselige Szenen, die aber kindgerecht dargestellt werden. Somit haben sowohl Kinder als auch Erwachsene ihre Freude daran.
Eine Leseprobe gibt es hier.

Diese Graphic Novel ist somit eine sehr gelungene Umsetzung. „Der Zauberer von OZ“ ist ein Klassiker, den man kennen sollte!

Autoren/Künstler:

„Der Zauberer von OZ“ wurde 1900 von L.Frank Baum in den USA veröffentlicht und war das meistverkaufte Kinderbuch seiner Zeit.
Eric Shanower erschuf aus dieser Grundlage die Geschichte der Graphic Novel. Davor hat er schon andere Werke verfasst oder auch gezeichnet wie zum Beispiel die Serien „Warp“ und „Starslayer“. Zudem arbeitete er bereits an anderen OZ-Graphic-Novels.

Skottie Young zeichnete bereits für zahlreiche Kunden wie zum Beispiel: Warner Brothers, Universal, Spike TV, Mattel, Fisher Price, Marvel, Dark Horse und Image.
Die Farbgebung dieser Graphic Novel übernahm Jean-Francois Beaulieu.

Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
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