Wie @Screw schon schrieb, Skyrim kratzt da nur an der Grenze, ebenso wie Fallout 3 und 4. Ein ernstzunehmendes Computerspiel, welches ein Rollenspiel sein möchte, gibt es bis jetzt noch nicht.
Das ist nicht der mangelnden Kreativität der Entwickler zu verdanken sondern eher der noch zu schwachen Technik. Es wird garantiert irgendwann “grenzenlose Welten” zu entdecken geben. Die Spiele werden nicht mehr gedownloadet oder installiert, sie werden nur noch gestreamt, die Technik steckt bereits in den Kinderschuhen. Man loggt sich einfach ein und fertig.
Die Vorteile: Der Entwickler kann an seinem Werk arbeiten wie er will, die Spieler benötigen keinerlei Hardware mehr und sind immer technisch auf dem gleichen Stand. Es spielt also dann auch keine Rolle mehr wie groß ein Spiel ist, da es nur “ein einziges Mal” zur Verfügung steht, nämlich für alle. Das ermöglicht eine ganz andere Spielweise. Auch die Größe dieses Spiels kann dann in astronomische Höhen gehen. Das wiederum ermöglicht dann die Programmierung “richtig denkender, realistischer NSC” und einer Fauna, die an der von unserer Erde locker heranreicht. Die AI Pferde in Red Dead Redemption II zum Beispiel ist richtig klasse, und auch NSC, die einen Tagesablauf haben, gibt es bereits. Verpackt man das dann noch alles in VR, hat man eine komplett künstliche Computerwelt, sowohl visuell als auch akustisch. Dann ist alles möglich. Selbstverständlich hat das auch nichts mit dem traditionellen Pen&Paper-Rollenspielen zu tun, was mich zu einem ganz anderen Punkt bringt:
Pen&Paper-Rollenspiel ist auch nicht gleich Pen&Paper-Rollenspiel. Hier habe ich auch Runden erlebt, bei dem das vermeintliche Rollenspiel in einen dauerhaften Dungeon-Crawl ausgeartet ist, und sie haben diese Abart dann Rollenspiel genannt. Das Wort “Rollenspiel” hatte absolut keinerlei Berechtigung in dieser Gruppe, denn es wurden keine Rollen sondern nur Klassen gespielt. Es war ein reines HacknSlay, Dialoge gab es gar nicht, man hangelte sich von Dungeon zu Dungeon. Der Aufbau auf dem Tisch erinnerte mich an HeroQuest (ein sehr tolles Brettspiel) und eben nicht an ein Rollenspiel. Als ich das zur Sprache brachte, wurde ich völlig schockiert angestarrt. Sie spielten ihr “Rollenspiel” schon seit Jahren so. Für mich aber war das eben kein Rollenspiel, in dem ich eben in eine andere Rolle schlüpfe und wo man auch mal stundenlang in einem Gasthaus dumme Gespräche führt. Die NSC des Spielleiters erinnerten mich wirklich an Auftraggeber von World of Warcraft und fast rutschte mir die Frage raus, ob der Kerl ein gelbes Ausrufezeichen über seinem Kopf schweben hat. Ich erwähne dieses Beispiel, weil es eben Video-Spiele gibt, die genau so funktionieren. Das ist eben kein Rollenspiel. Divinity: Original Sin 2 ist ein tolles Spiel mit guter Story und sehr taktischen Kämpfen, aber Freiheit gibt es dort nicht, weil “Railroad”.
Das Spielen von Pen&Paper-Rollenspielen über den PC (Roll20 / Teamspeak / Discord etc.) lehne ich kategorisch ab. Ich habe es mal versucht und es reizt mich ungefähr so viel wie ein Besuch beim Zahnarzt, nämlich gar nicht. Aber ich glaube auch, das war hier nicht das Thema.