Titel: Dorothy und der Zauberer in Oz
Serie: Oz-Zyklus
Autor: Eric Shanower, L. Frank Baum
Künstler: Skottie Young, Jean-Francois Beaulieu
Genre(s): Fantasy
Aufmachung: Hardcover
Seiten: 196
Format: 28,5 x 18,5
Verlag: Panini
Erscheinungsdatum: 08.10.2013
ISBN-13: 978-3862016617
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„Der Zauberer von Oz“ ist eine Geschichte, die den meisten bekannt sein dürfte, weniger bekannt sind dagegen die Fortsetzungen, die inzwischen mit „Ozma von Oz“ und dem aktuellsten Teil: „Dorothy und der Zauberer in Oz“ von Eric Shanower und Skottie Young als Graphic Novel umgesetzt wurden. Besonders die diesmalige Roman-Vorlage hat erst selten eine Adaption erlebt.
Inhalt:
Dorothy reist mit dem Zug nach Kalifornien, um Verwandte zu besuchen und wird dort von Zeb, ihrem Cousin 2.Grades, mit einer Kutsche abgeholt. Durch ein Erdbeben öffnet sich eine Erdspalte und reißt sie in die Tiefe. Statt in den Tod stürzen sie allerdings in das Land der Mangabus. Das sind Pflanzenwesen, die aussehen wie Menschen. Geschöpfe aus Fleisch und Blut sind ihnen fremd und unheimlich. So fällt es ihnen leicht Dorothy und ihre Begleiter für einen Steinregen verantwortlich zu machen und drohen mit der Todesstrafe.
Glücklicherweise verschlägt es auch den Zauberer OZ in das Reich der Mangabus und er versucht sie durch seine Wortgewandtheit zu retten. Am Ende landen sie jedoch alle im Gefängnis und sollen dort ausgehungert werden. Da die Mangabus Orte ohne Licht nicht mögen, wissen sie gar nicht, dass es sich bei dem steinernen Gefängnis um eine Höhle handelt, die nach oben führt. Gemeinsam begeben sie sich in ein weiteres rätselhaftes Land: ein Ort an dem alle Lebewesen unsichtbar sind, sobald sie die schmackhaften Dama-Früchte essen. Für Dorothy und ihre Freunde ist es sehr befremdlich, nicht zu wissen, wo sich der Gesprächspartner befindet und sehr gefährlich, da die wilden Tiere ebenfalls die Früchte essen. Doch dank der Unterstützung netter Bewohner kommen sie weiter nach oben und gelangen an den nächsten Ort. Dort besteht alles aus Holz, weshalb das Pferd Jim nicht einmal Grashalme rupfen kann. Somit sind Lebensmittel knapp und noch viel erschreckender ist das dort lebende Volk: Die Gargoyles, welche sofort angreifen. Die Flucht gelingt ihnen in eine weitere Höhle, in der sie durch eine Tür gehen, die sich hinter ihnen verschließt und sie einsperrt. Schon bald treffen sie auf Drachen. Die Reise zurück an die Oberfläche scheint aussichtslos, doch sie haben eine rettende Idee.
Erläuterungen und Kritik:
Dieses Mal reisen Dorothy und ihre Freunde durch gleich mehrere Welten mit ihren ganz eigenen Regeln, welche immer wieder beeindruckend sind.
Die Gemüse-Menschen haben von dem Tod eine eigene Vorstellung: Sind neue “Menschen” pflückreif, werden Alte einfach zerstört und wieder eingepflanzt. Als sie ihr Prinzip auf Dorothy und ihre Freunde übertragen wollen, stoßen sie allerdings auf Widerstand und Oz trickst sie daraufhin aus. Er beeindruckt die Gemüse-Menschen erst mit Petroleumlampen, dann mit offenem Feuer. Die Gemüse-Menschen lieben das Licht. Von der Gefahr wissen sie jedoch nichts und damit lockt er sie in die Falle. Die Berater der Königin sollen ins Feuer treten. Mit den Worten “wenn ihr Rat gut war, wird ihnen nichts geschehen. Wenn aber nicht, wird das Licht sie verdorren lassen” verleiht er dem Feuer etwas Göttliches. Ein Prinzip, das man von der Verurteilung der Hexen im Mittelalter kennt.
Nachdem sie den Mangabus entrinnen, erwarteten sie noch viele Überraschungen. In der Welt der Unsichtbaren lernt man die Bewohner nur durch Dialoge kennen, was gerade bei einem gezeichneten Medium, einen interessanten Eindruck hinterlässt. Sie sind sehr freundlich, aber was wäre, wenn sie aussähen wie grässliche Ungeheuer?
Für weitere Überraschung sorgt die Gerichtsverhandlung in der Smaragd-Stadt. Dorothys Katze Eureka ist auf Ozmas Mini-Hausschwein scharf. Da man sie mehrmals davor gewarnt hat, das Schweinchen zu fressen, wartet sie auf den richtigen Augenblick. Als Ozma das fehlende Schweinchen auffällt, muss die Katze vor Gericht. Quasselkäfer ist der Anwalt der Klägerin und der Blechmann übernimmt die Verteidigung für Eureka. Beide sprechen sehr förmlich und nicht immer die Wahrheit, ganz auf eine überzeugende Rede bedacht. Interessant ist, dass Eureka ihrem eigenen Verteidiger einen Strich durch die Rechnung macht.
Einfallsreichtum, Humor, Spannung, überraschende Wendungen und jede Menge Anregungen zum Nachdenken sind somit vorhanden. Wie sehr lässt man sich durch die richtigen Worte manipulieren? Würde Unsichtbarkeit vor Vorurteilen schützen? Was ist Ehrlichkeit wert?
Und wer sich schon immer gefragt hat, wie eigentlich die Löcher in den Käse kommen, wird es im Laufe der Geschichte erfahren. Somit handelt es sich um eine sehr abwechslungsreiche Geschichte, die man aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Erwachsene werden mit anderen Augen lesen als Kinder und mindestens genauso viel Freude haben. Wie gewohnt sind die Zeichnungen stets kindsgerecht. Die Dialoge sind es meistens auch, bis auf Ausnahmen, wie: „Wir werden euch zerquetschen und eure Körper verschlingen“ oder „Als die Bären den Helden getötet hatten, sahen wir alle mehrere Teile von ihm herumliegen“.
Wem die Roman-Vorlage fremd ist, wird sich im Laufe der Geschichte über neue Charaktere wundern. Im Gegensatz zum Leser kennt Dorothy bereits den Quasselkäfer und das Holzpferd. An dieser Stelle merkt man, dass bei der Adaption ein Buch ausgelassen wurde.
Mindestens genauso beeindruckend wie die Handlung, ist Skotties einzigartiger Zeichenstil. Sein Werk wirkt ulkig und zugleich bezaubernd. Die harmonische Farbgebung verleiht etwas Märchenhaftes. Ein Meisterwerk, das noch lange in Erinnerung bleiben wird! Durch den Druck auf hochwertigem Bilderdruckpapier kommt es besonders gut zur Geltung. Eingebunden als Hardcover macht diese Graphic Novel einen sehr ansprechenden Eindruck.
Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, sollte sich die Leseprobe anschauen.
Als Abschluss kann man noch das Art-Work betrachten. Auch Eric Shanower hat ein Cover entworfen, das allerdings nicht mit Skotties Werken vergleichbar ist. Interessant sind auch Skotties Skizzen oder seine Idee zu der Szene, als Dorothy und ihre Freunde den Fluss überqueren.
Fazit:
Erneut ist eine grandiose Fortsetzung gelungen! „Dorothy und der Zauberer in Oz“ steht den beiden Vorgängern in nichts nach.
Autoren und Künstler:
„Der Zauberer von OZ“ wurde 1900 von L.Frank Baum in den USA veröffentlicht und war das meistverkaufte Kinderbuch seiner Zeit. Danach erschienen 13 weitere Bücher unter anderem auch “Dorothy und der Zauberer in Oz”. Eric Shanower erschuf aus dieser Grundlage die Geschichte der Graphic Novel. Davor hat er schon andere Werke verfasst oder gezeichnet wie zum Beispiel die Serien „Warp“ und „Starslayer“.
Skottie Young zeichnete bereits für zahlreiche Kunden wie zum Beispiel: Warner Brothers, Universal, Spike TV, Mattel, Fisher Price, Marvel, Dark Horse und Image.
Die Farbgebung dieser Graphic Novel übernahm Jean-Francois Beaulieu.
Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
Links zur Rezensionen vorheriger Teile:
Der Zauberer von Oz
Ozma von Oz
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[40/[SIZE=3]40[/SIZE]] - Handlung
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“Dorothy und der Zauberer in Oz” erhält den goldenen Würfel. Das ist die Auszeichnung der RPG-Foren.com für besonders gelungene Werke.
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