Hi Leute,
ich hab mich in der letzten Zeit mal etwas schlau gemacht über den waffenlosen Kampf. Zum einen ist es natürlich komplizierter geworden, als früher (ich meine die vorherigen Editionen), aber das ist ja der gesamte Kampf und darum soll das kein Grund sein die gegebenen Möglichkeiten zu ignorieren.
Alles was es früher gab ist immernoch zu haben und zusätzlich wurde das Repertoire noch erweitert. Was mir am besten gefällt sind die Möglichkeiten, die man mittlerweile gegen bewaffnete Gegner hat. Natürlich hat man im ersten Moment große Nachteile, aber mit einer geschickten Strategie kann man die schnell ins gegenteil umwandeln. Die offensichtlichen Nachteile gegnüber einem bewaffneten Kämpfer sind die geringen Trefferpunkte, der miese WM von -1/-2 (zählt nicht wenn 2 Gegner ohne Waffen kämpfen), die Tastsache, dass man den halben Waffenschaden erhält, wenn man mit den Händen pariert, oder der eigene Angriff pariert wird, und dass Attacken zur Distanzklassenverkürzung einen Aufschlag erhalten. Diese Nachteile will ich im folgenden mal genauer unter die Lupe nehmen.
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[li]Geringe Trefferpunkte: Das ist nunmal so. Verglichen mit einem Zweihänder wird man immer den kürzeren ziehen. Das lässt sich zwar mit dem “Gladiatorenstil”, gewissen Handgemengewaffen oder solchen, die man mittels “Versteckte Klinge” führt etwas kaschieren, aber die bewaffneten Möglichkeiten wird man nicht erreichen.[/li][li]Mieser WM: Den hat man nunmal, aber das lässt sich durch die geringen Steigerungskosten der ensprechenden Talente und der Tatsache, dass man durch die waffenlosten Kampfstiele einen höheren Bonus erhalten kann, als durch Talentspezialisierungen beim bewaffneten Kampf ausgleichen.[/li][li]Halber Waffenschaden durch bewaffnete Paraden: Das Zauberwort heißt Initiative! Laut dem Aventurischen Arsenal bestimmt der Kämpfer mit der höheren Initiative zu Beginn des Kampfes die Wahl der Distanzklasse. Dies sollte aus sicht des Unbewaffneten möglichst H sein. Für die meisten Waffen wird das bedeuten, dass es erhebliche Schwierigkeiten bei der Parade geben wird. Mit manchen wird sie sogar unmöglich. Zusätzlich gibt es noch den “Schwinger”, der die Parade behindert. Außerdem ist es möglich mit diversen Ringenmanövern dem Gegner die eigene Kampfart aufzuzwingen (dazu später mehr).[/li][li]Halber waffenschaden bei Paraden von bewaffneten Attacken: Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Am elegantesten ist es natürlich die distanzklasse auf H zu verkürzen. Dann kann man Waffen nämlich gefahrlos auch ohne eine solche parieren, da man nicht in die Klinge fasst, sonden an den Arm des Gegners. Sollte man weiter weg sein, gibt es andere Möglichkeiten. Am elegantesten ist der “Sprung”. Das ist eine waffenlose Parade, die man ohne gefahr auch gegen Waffen verwenden kann. Sie ist zwar gegen Waffen um 2 Punkte und je nach Distanzklasse nochmals erschwert, aber möglich. Mit “Eisenarm” kann man den Schaden den man durch das Parieren von Waffen erhält etwas abmildern, Ausweichen ist natürlich auch möglich und es gibt noch die “Versteckte Klinge”.[/li][li]Aufschläge beim Distanzklassenverkürzen: Dieser Nachteil wird mit dem Stil “Mercenario” etwas entschärft und mit “Eisenarm” komplett negiert.[/ul]Soviel zu den Nachteilen, die man im ersten Moment hat. Sie ließen sich nicht alle beseitigen, aber im Grunde ist nichts unmöglich, sondern man hat immer nur Aufschläge. Da das erlernen von waffenlosen Techniken billig ist, im vergleich zum bewaffneten Kampf, sollte es möglich sein um ein paar Punkte besser zu sein als der Gegner und schon sieht alles nicht mehr so schlimm aus. Kommen wir zu den Vorteilen. [/li][ul]
[li]Wie schon gesagt ist es sehr günstig waffenlose Techniken zu lernen. Das günstigste Manöver kostet 5 AP. Wenn man keinen zugehörigen Stil beherrscht werden die Kosten mit 5 multipliziert, aber dann sind das immernoch nur 25 AP, bewaffnete Kämpfer müssen da immer wesentlich mehr investieren.[/li][li]Ein Ringer kann dem Gegner seinen Stiel aufzwingen. Manöver wie Klammer oder Schwitzkasten verhindern bewaffnete Attacken des Gegners, so lange er sich nicht entwinden kann. In der Klammer kann nur derjenige angreifen, der eines der Manöver “Kopfstoß”, “Knie” oder “Biss” beherrscht und dann sind die Attacken des Geklammerten noch um die Ansage, der Klammer erschwert. Hingegen der Klammernde kann diese Manöver ohne weitere aufschläge durchführen. Im Schwitzkasten sind Angriffe desjenigen, der sich darin befindet komplett untersagt.[/li][li]Gegner ausknocken: Mit dem “Schmetterschlag” ist es möglich dem Gegner mit nur einer ordentlichen Attacke für mehrere SR das Bewusstsein zu rauben. Etweas ähnliches ist auch mit einem gelungenem “Zat” möglich.[/ul]Soviel zum Kampf Bewaffneter gegen Unbewaffneten. Zum Kampf von 2 Unbewaffneten muss ich wohl nicht viel sagen, außer dass man gewisse Schwächen in der Parade eines ungeübten Gegners ausnutzen kann. Natürlich kann man auch hier als Ringer versuchen jemandem den eigenen Kampf aufzwingen, aber es gibt auch Raufenmanöver, die nur normal pariert werden können, wenn der Verteidiger ein entsprechendes Parademanöver beherrscht oder er erhält einen Aufschlag von 4 Punkten. Weitere Erwähnung verdient auch der “Schprungtritt” Dieser kann auch aus der distanzklasse N heraus ohne schwierigkeiten angewendet werden. Weshalb man so den Vorteil hat den Gegner auf Distanz halten zu können, damit dieser entweder Attacken darauf verwendet näher heran zu kommen oder einen Attackemalus von 4 Punkten erhält.[/li]Als Schlussbemerkung möchte ich noch erwähnen, dass es leider kein Manöver gibt um den gegner zu entwaffnen. Aber mit der Gnade des SLs und dem Stil “Hammerfaust” könnte man eventuell die Waffe des Gegners beschädigen. Außerdem steht es ja jeder Runde zu weitere Manöver zu erfinden. Interessant wäre auch ein unbewaffneter “Schwertgesellenstil”.
Bleibt tapfer,
puck