Drachirs Verwirrung hält nur kurz an, dann bemerkt er, dass es hier keine Geheimtür gibt.
Er folgt dem Gang nach Westen und die Gruppe läuft hinter ihm her. Nach mehr als 14 vorsichtigen Schritten erreichen die Suchenden das Ende des Ganges. Eine schmale Tür (halb so breit wir der 2 Schritt breite Gang), führt am südlichen Ende der Westwand des Ganges weiter. In der Nordwand könnte man durch eine 2 Schritt breite Tür ebenfalls auf weitere Entdeckungsreisen gehen.
Ruppert wartet geduldig ab, was die Suche Drachirs nach Fallen und Schlössern ergibt. Zur Wahl der Türen wirft er kurz ein: “Wenn es … gefahrlos möglich ist, … beide Türen zu öffnen … können wir uns … vielleicht besser dann entscheiden … wenn wir wissen, … was hinter den Türen ist.”
Hinter Drachir und Ruppert steht stumm Megrim. In beiden Händen eine Axt und bereit, auf alles einzuhauen, was sich auch nur eine Haaresbreite aus der Tür wagt.
“Scheint alles sauber zu sein … ich versuche jetzt die linke zu öffnen. Dann können wir immer noch überlegen, wie wir weitermachen.” Drachir spricht leise aber hörbar über die Schulter zu den anderen, dann drückt er vorsichtig gegen die linke, nach Westen führende Tür. Sollte sich da nichts tun, zieht er daran, so es eine Griffmöglichkeit gibt. Nach Möglichkeit öffnet er die Türe vorsichtig und leise.
Auf Drachirs Versuch hin, öffnet sich ohne Probleme die schmalere der beiden Türen in einen Raum, der lediglich 3 Schritt lang und 2 Schritt breit ist.
Die Wände des kleinen Raumes sind vom Boden bis zur Decke mit einem vor allem in Blau gehaltenem Gemälde geschmückt. Es stellt einen mit Palmen umstandenen See dar. Im Hintergrund sind einige Gebäude mit kleinen Fenstern und ein paar Zelte sowie eine Anzahl Kamele zu erkennen.
Die ganze Szenerei wird von einem Halbmond in der Decke, der tatsächlich real leuchtet, erhellt. Der Rest der Decke ist in einem monotonen Dunkelblau gehalten, das den Himmel des Gemäldes fortsetzt.
Mit dem Rücken zur Tür steht ein thronähnlicher, steinerner Stuhl. Er ist massiv und der Sitz sowie die Rückenlehne scheinen gepolstert zu sein, aber von der Tür aus ist dies nicht klar zu erkennen!
“Verdammt kleiner Thronsaal!” murmelt Joxx aus der zweiten Reihe!
“Hm … gut … Meister Ruppert, ich denke, das solltet Ihr Euch genauer ansehen … habe da so ein Gefühl.” Damit macht Drachir dem Magier platz und betrachtet nachdenklich die breite Tür nach Norden.
Ruppert nickt bestätigend und zückt den kleinen Stab. Er bleibt dicht vor dem Eingang stehen und richtet den Stab auf das innere des Raumes. Er schliesst sich konzentrierend die Augen und löst den Zauber des Stabes aus…
Auch Seyshaban steht fast kampfbereit da - fast deswegen, weil er offenbar eines seiner Beine etwas zu entlasten sucht. Eine Verstauchung lässt sich zwar im Notfall ignorieren, jedoch hat er gelernt, seinen Körper nur dann überzustrapazieren, wenn es notwendig ist.
Ruppert schaut mit leicht verzogenem Gesicht auf den Stab und steckt ihn wieder weg. “Ich könnte zwar … auch ohne den Stab … herausfinden, ob Magie in dem Raum … wirkt, jedoch wird es … meine Kräfte schnell aufzehren … wenn ich an jeder … Gangbiegung darauf magisch überprüfe …”
Drachir nimmt sein Ohr wieder von der breiten Tür und richtet sich auf. “Sehe ich ein. Nun, hinter der Tür hier scheint sich nichts zu tun, also können wir uns den Raum mit den interessanten Tapeten genauer ansehen. Ich würde die Vorhut übernehmen, außer jemand hat Einwände.”
Vorsichtig wirft nun auch Megrim einen Blick in den kleinen, stillen Raum und reckt witternd die Nase in die Höhe als sie sonst keine Anhaltspunkte auf seine Funktion findet.
Ruppert betritt zwar den Raum, bleibt aber kurz hinter dem Durchgang stehen und sieht sich von dort aus um. Hin und wieder schaut er zurück oder zur anderen Türe, ob sich dort etwas tut. Ansonsten überlässt er die Untersuchung den anderen.