Ich finde das Thema echt spannend und beschäftige mich da momentan selbst viel mit, bzw. bin auch selbst etwas unsicher bezüglich der Grenzen, wie weit man eigentlich gehen kann.
Der Reiz im Spiel liegt für mich gerade darin, dass Fantasy so greifbar, so realistisch wird, dass man widerspruchslos in diese Welt hingezogen wird und dazu gehört halt eben auch, dass sie in sich logisch und stimmig ist. Wenn da übermächtige Wesen rumlaufen und alles ist flauschig und harmonisch, passt da irgendetwas nicht, vor allem in Anbetracht dessen, dass auf einem Planeten, auf dem „nur“ der Mensch derzeit die mächtigste Instanz ist so gar nichts wirklich zu 100% flauschig und harmonisch läuft.
Ich gebe Koshka da absolut Recht, das Witcheruniversum ist auch eines meiner persönlichen Favoriten, wenn nicht sogar der eine große Favorit, mir gefällt die Düsternis dieser Welt und auch der Aspekt, der in den Büchern immer wieder thematisiert wird: welches ist das größere und welches das kleinere Übel und macht es wirklich Sinn, dazwischen zu wählen?
Zum den heiklen Themen Sexismus, Sklaverei, Erotik, Vergewaltigungen und Unterdrückung der Frau möchte ich nun als eine eben solche nun auch mal meinen Senf dazugeben.
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Ich habe in einem textbasierten RPG in der Rolle einer nordischen Frau in einer Welt gespielt, in der Sklaverei an der Tagesordnung stand - vor allem die Sklaverei von Frauen. Und es war das längste und packendste Spiel, in dem ich je gespielt habe. Und ja, mein Charakter hat auch eine Vergewaltigung durchgemacht, das war allerdings so abgesprochen und von mir sogar herbeigeführt, weil wir nur dadurch überhaupt von den Sklavenhändlern fliehen konnten. (Meine Charakterin wurde gegen ihren Willen versklavt und es kam sehr viel Kreativität auf bei dem Versuch, die Freiheit wiederzuerlangen. Sie hat sich nie in ihr Schicksal gefügt sondern stets gekämpft und sich dabei ziemlich entwickelt, am Ende hätte sie als Agentin eine gute Figur gemacht.)
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Vorherige Kommunikation ist glaube ich gerade bei sexuellen Themen äußerst wichtig. Mir scheint es, als sei dies ein noch viel größeres Tabu als Gewalt. Die Kombination aus beidem ist dann quasi so ein Doppeltabu
Auf jeden Fall gehöre ich zu jenen, die Erotik nicht gern zur Gänze aus dem Spiel ausklammern weil sie zum Realismus eigentlich dazugehört.
Was wäre eine detailliert inszenierte Stadt ohne Freudenhäuser?
Feministinnen sind an dieser Stelle vermutlich anderer Meinung und ich möchte an dieser Stelle freundlich darum bitten, die Mistgabeln und Fackeln wegzustellen und den Scheiterhaufen zu löschen
Aber es ist nun einmal einfach eine Tatsache, dass die Stärken einer Frau zumeist in anderen Bereichen liegen als die eines Mannes und das ist doch auch gar nicht tragisch. Eine Frau ist halt in den meisten Fällen kein Hulk, wir sind anatomisch nicht für übermäßige Kraftakte geschaffen. Dafür sind wir die mit den Strippen in der Hand und dem Gift im Kräuterschränkchen.
Und entfernte man die Erotik gänzlich aus dem RPG so beraubte man uns einer unserer effektivsten Waffen und da würde ich dann doch mein Veto einlegen wollen. -
Man kann ja auch im Zweifel auf allzu genaue Beschreibungen bei Gewalt- und Sexszenen verzichten, wenn zart besaitete Personen anwesend sind, für die Story macht es ja letztlich keinen Unterschied, ob der der Schmied nen Stein an den Kopf bekam und tot umfiel oder ob der fußballgroße Felsbrocken sein Gesicht zur Gänze zertrümmerte und beim Aufbrall Gehirnmasse über den Boden spritzte.
Liebe Grüße an alle,
Anna