[SIZE=5]Titel: Exit - Das Spiel (Die Grabkammer des Pharao)
Autor: Inka und Markus Brand
Spieleranzahl: 1-6 (theoretisch noch mehr möglich, dann wird es aber voll am Tisch)
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 - 120 Minuten
Verlag: Kosmos
Erscheinungsdatum: Oktober 2016
ASIN: B01GVGHJB4
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Vor einigen Jahren entstand in mehreren großen Städten ein Trend für Rästelfreunde: Room Escape oder Exit Room Spiele. Als ein wissbegieriger Fan der ersten Stunde habe ich mich schon in diverse Räume in verschiedenen Städten einsperren lassen und konnte schon den meisten Räumen auch erfolgreich wieder entfliehen. Aus den anderen hat man mich so raus gelassen.
Die Zahl der Anbieter ist seit dem stark gestiegen und ich bin mir sicher, die meisten haben bereits davon gehört oder waren auch selbst schon mal für eine Stunde „eingesperrt“.
Der Reiz liegt im Zeitdruck, dem Mysteriösen, dem Ungewissen und dem Rätseln in all seinen Formen. Ein fabelhaftes Vergnügen, das allerdings auch seinen Preis hat.
Schon bei der Spielmesse in Essen im Oktober 2016 fiel auf, dass es eine Vielzahl an Brettspieladaptionen dieses Konzeptes gibt. Eines der ersten ist Exit – Das Spiel vom KOSMOS Verlag. Das Ehepaar Inka und Markus Brand hat sich hier einiges einfallen lassen, um das System des Rätselns von einem speziellen Raum an den heimischen Spieltisch zu bringen. [/SIZE]
[SIZE=5]Zum Testen lag uns die Version „Die Grabkammer des Pharao“ vor. Es gibt darüber hinaus aber noch „Die verlassene Hütte“ und „Das geheime Labor“, welche jeweils eigenständig sind.
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[SIZE=5]Inhalt[/SIZE]
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Die Schachtel ist sehr klein, das fällt gleich mal auf. Sie wurde auf das wesentliche komprimiert und kommt im DIN A5 Format daher. Darin befinden sich zwei seltsame Teile, eine Art Tagebuch, eine runde Scheibe zum Drehen, eine kurze Anleitung und diverse Karten, mit der Warnaufschrift, dass sie bloß nicht gelesen werden sollen, bevor man dazu aufgefordert wird. Mehr ist in der Schachtel nicht drin.[/SIZE]
[SIZE=5]Ablauf[/SIZE]
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Also, ran an die Anleitung. Es stellt sich alles sehr einfach dar. Und auf wenigen Seiten liest man anhand von Beispielen, wie man die Rätsel im richtigen Spiel angehen kann.[/SIZE]
[SIZE=5]Alles beginnt mit dem Tagebuch. Hierin werden die Aspiranten alles erfahren, was es mit dem Rätsel und auch mit dem Setting (Wie kamen die Spieler denn überhaupt in diese Grabkammer) auf sich hat.
Das Spiel selbst ist wirklich einfach gehalten und auch wenn man es anfangs nicht glauben will: man wird toll durch das Spiel geleitet. Meistens über die roten Hinweiskarten. Diese tragen Buchstaben darauf. Die Rätselmechanik wird dabei immer ähnlich ablaufen. Hinweiskarten muss man sich suchen oder erspielen. Behilflich dabei sind sämtliche anderen Inhalte der Box, denen man sich nun widmen kann.
Pssst: Meist spielen Hieroglyphen hier eine wichtige Rolle und die kreisrunde Schreibe mit Hieroglyphen darauf!
Eine Zeit läuft im Spiel nicht relevant ab. Natürlich kann und sollte man sich dennoch eine eigene Uhr stellen. Später ist das wichtig für die eigene Bewertung und für den puren Nervenkitzel.
Sollte man mal nicht weiter wissen, gibt es zu jedem Rätsel auch mehrere Tipps in Form von eigenen Karten. Der erste Tipp ist meist sehr banal. Der zweite geht schon tiefer und mit dieser jeweiligen Hilfe könnte man das Rätsel auch noch aus eigenem Antrieb heraus lösen. Sollte auch dies scheitern weil man ein Brett vorm Kopf hat, ist die letzte Tippkarte zu einem Rätsel immer auch deren Auflösung. So muss man nicht das ganze Spiel aufgebeben, nur weil man mal einen einzelnen Baum im Wald nicht gesehen hat.
In der Anleitung steht übrigens explizit, dass man das Spielmaterial je nach Aufgabe auch final zerstören darf z.B. durch Malen, Reißen, Drücken, Knicken… natürlich nur, wenn es der Rätselfindung hilft
Je länger man schließlich braucht und je mehr Tippkarten man genutzt hat, umso niedriger ist schließlich ein Punktestand. Dieser Punktestand lässt auf einer Tabelle die gezeigte Leistung mit anderen Gruppen oder Spielrunden vergleichen (1 - 10 Sterne).
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[SIZE=5]Rezension[/SIZE]
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Nach vielen Stunden in „echten“ Exit Räumen habe ich die kleine Schachtel vor mir etwas belächelt. Auch das Auspacken half nicht viel, um mich von dem puren Inhalt zu überzeugen. Fast schon überheblich gähnend drückten wird den Startknopf unserer Stoppuhr und begannen das Spiel.
Im Verlauf des Spiels änderte sich diese legere Haltung grundlegend. Nachdem der Einstieg gesucht und gefunden wurde und das erste Rätsel anstand, fingen wir an zu fiebern, zu rätseln und zu überlegen. Triumphierend wurden Erfolge gemeinsam gefeiert, nur um an anderer Stelle den Kopf kratzend zu stagnieren. Die Rätselabfolge fordert in verschiedenster Hinsicht. Aufmerksamkeit, „Köpfchen“, Kombinationsgabe und manchmal auch ein gewisses Querdenken werden hier in gleicher Art gefordert, wie auch in einem echten „Exit Raum“. Das war mehr als nur verblüffend und für uns alle eine große Überraschung. Es macht zudem gleichermaßen Spaß. Insbesondere wenn man ganz besonders knifflige Problemlösungen endlich gefunden hat. Die Zusammenarbeit ist bei diesem Brettspiel also ebenso wichtig, wie in der Live-Version.[/SIZE]
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Somit steht zu meiner großen Verblüffung „EXIT – Das Spiel“ einem Live - Escape Raum in Sachen Rätseln in nichts nach und trifft damit genau den gleichen Kern. [/SIZE]
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Was natürlich anders ist, ist das Ambiente. Das kann eine kleine Box natürlich nicht nachempfinden. Auch wenn die Thematik sich durch das gesamte Brettspiel durchzieht, kann es einen ganzen Raum mit Requisiten nicht ersetzen. Auch das tatsächliche Suchen, das Anfassen und durchwühlen kann nicht simuliert werden. Dafür zahlt man schließlich auch bei der Live – Version einiges mehr für dieses Ambiente. Das Spiel selbst ist dafür ungleich günstiger. Tatsächlich fällt eine Wiederverwendung aus. Das Spiel einmal gespielt ist meist zerstört. Und selbst wenn man es schadlos hinterlassen würde (was eigentlich nicht funktioniert), ist schließlich der Witz raus. Nochmal kann man den gleichen Raum nicht betreten. Das gilt Live, wie auch beim Brettspiel.
Verbesserungswürdig ist uns lediglich die Größe der Komponenten aufgefallen. Die DIN A5 Box hätte gerne auch doppelt so groß sein können, inklusive aller Inhalte. Am Tisch ist es nämlich schwierig, dass alle Teilnehmer etwas gleich gut sehen können. Und da es nur eine überschaubare Anzahl an Komponenten gibt, steckt man die Köpfe schon sehr dicht zusammen. Das war der einzige wirkliche Kritikpunkt, den wir an diesem vergnüglichen Abend finden konnten.
Erwähnt werden soll noch, dass man die Box auch für eine Solorätselrunde alleine durchspielen kann. Manchmal hilft allerdings genau der veränderte Blickwinkel eines weiteren Mitspielers aus der Kammer heraus
Als nächstes werden wir uns wohl in „Das geheime Labor“ begeben. Ich bin gespannt, welcher Rätselspaß und welche kniffligen Hürden uns dort erwarten. Wer keine 100 Euro für einen Live Escape Raum ausgeben möchte, um sein Köpfchen zu trainieren, dem kann ich EXIT- Das Spiel jederzeit sofort ans Herz legen.
Vielen Dank an den Kosmos Verlag, welcher diese Rezension ermöglichte.
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