Hat jemand Erfahrungen mit dem Rollenspiel "Engel"?

Guten Morgen an Alle,

der Jäger und Sammler (und nach Möglichkeit alle ausprobieren-Woller) in mir schleicht seit geraumer Zeit um das Rollenspiel “Engel” herum, welches Anfang dieses Jahrtausends bei Feder & Schwert herausgekommen ist.
Ich weiß zwar, es soll(te) zwar mal neu erscheinen, wenngleich auf das System FATE angepasst (ich konnte aber trotz intensiver Recherche im Netz nichts finden, dass es schon auf dem Markt ist), aber davon abgesehen schiele ich ohnehin eher auf das alte “Engel”.

Das Teil gibt es für 24 € als PDF in einem Downloadshop in Deutsch (bzw. für knapp 9 € in Englisch als Scan, der aber angeblich wirklich schlecht sein soll).
Da ich aber ein bisschen schwanke, unsicher bin, ob ich es mir zulegen sollte oder nicht, frage ich mal hier nach, ob einer von Ihnen schon einmal Erfahrungen mit diesem Rollenspielsystem gemacht hat.

Neugierige Grüße
Feuertraum

Ich kenne “Engel” nur aus der WoD von White Wolf. Keine Ahnung, ob es dasselbe ist? Wenn ja, fand ich das nicht so wirklich interessant. Nur meine persönliche Meinung.

Ups, da haben Sie mich auf dem falschen Fuß erwischt.
Ich musste da eben recherchieren und mehrere Seiten durchforsten um herauszufinden, ob dies aus dem WoD-Universum stammt.

Was meine Wenigkeit herausgefunden hat, ist ein Ja und ein Nein.
Engel auf Deutsch hat wohl nichts mit White Wolf zu tun, aber die englische Version ist bei White Wolf erschienen.
Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob sich Deutsch und Englisch von den Versionen her stark unterscheiden, sprich: Ob es für den jeweiligen Markt angepasst wurde.

Auf alle Fälle vielen lieben Dank für die Antwort.

Hallo und Willkommen, werter Jäger und Sammler,

und natürlich auch alle Interessierten, welche sich hier bereits eingefunden haben oder noch einfinden werden - Willkommen zu einem Kurzausflug, um etwas Licht in eine Welt der Dunkelheit zu bringen, welche vielleicht gar nicht so dunkel ist - oder vielleicht doch?

Das Rollenspiel: “Die Chroniken der Engel”, wurde vom deutschen Verlag Feder&Schwert entwickelt und, im Jahr 2001, veröffentlicht. Für den englischen Markt hat White Wolf die Übersetzung und Veröffentlichung, unter dem Namen “Engel” für Sword and Sorcery Studios, im Jahr 2002, herausgebracht. 2007 bekam das deutsche Regelwerk eine zweite und überarbeitete Auflage, welche als “Engel 2.0” bezeichnet wird. Der Name “Engel” wird jedoch synonym für alle Auflagen verwendet.
Da sowohl White Wolf, als auch Feder&Schwert, maßgeblich für die “World of Darkness” (dt. Welt der Dunkelheit) bekannt sind, kann dies - verständlicherweise - die Frage aufwerfen, ob “Engel” zur WoD gehört oder nicht. Diese Frage beantwortet sich fast von selbst, sobald man einen Blick ins Grundregelwerk wirft.

An dieser Stelle möchte ich dazu raten, auf die deutsche Version zurückzugreifen, den das englische Grundregelwerk ist nicht vollständig bzw. fehlerhaft produziert worden und weil Bücher, welche einen religiösen Bezug haben, oft inhaltliche Änderungen/Markanpassungen erhalten, ist es naheliegend, dass dies hier ebenfalls geschehen ist - in wie weit dies tatsächlich zutrifft und ob diese sich auf das Setting und das Spiel auswirken, kann ich gegenwärtig nicht beurteilen, da ich zwar eine englische PDF habe, jedoch bislang noch keine Zeit fand, diese mit meiner deutschen Druckversion zu vergleichen. Qualitativ ist das englische PDF ein Scan des Buches, der ersten Edition, allerdings kein schlechter. Die Farben sind etwas blasser und bei stärkerer Vergrößerung wird das Schriftbild unsauber und schwerer zu lesen, was bei solchen Scans jedoch normal ist. Einen Mittelweg, zwischen Bildqualität und Dateigröße, zu finden, ist bei einem Scan nicht einfach.

Von der Regelmechanik her, gibt es zwei Möglichkeiten “Engel” zu spielen. Entweder nach den D20-Regeln, für die man jedoch wieder die separaten Grundregelwerke der Version 3.5 benötigt, oder, man verzichtet darauf und benutzt stattdessen die Arkana-Karten von “Engel”, einem, ans Tarot angelehntem, Karten-Deck. Mit den Arkana-Karten lässt sich komplett auf Würfel verzichten und somit “Engel” als reines Erzählspiel spielen, ohne dabei jedoch komplett auf eine Spielmechanik, und damit verbundene Zufallseinflüsse, verzichten zu müssen. Die Karten zu benutzen ist etwas gewöhnungsbedürftig und nicht jede Gruppe nimmt dies offen an, was auch zu einigen negativen Kritiken beigetragen hat.
Leider steht “Engel” in dem Ruf, eine der schlechtesten Implementierungen der D20-Regeln, seiner damaligen Zeit, zu besitzen, weshalb weiträumig davon abgeraten wird, diese zu verwenden, sofern man nicht noch extra Zeit in Anpassungen und Korrekturen aufwenden möchte. Alternativ kann man auch eine Konvertierung in ein anderes System in Betracht ziehen und ist damit vermutlich sogar schneller fertig, als mit den D20-Korrekturen. Wer beides nicht möchte, ist mit den Arkana-Karten besser beraten.

Würde “Engel” zur WoD gehören, würde man, sehr wahrscheinlich, das Storyteller-System vorfinden und keine D20-Regeln, zudem würde der Charakterbogen das WoD-typische Punkte-System verwenden - im Internet kann man einiges zur Konvertierung von D20 nach Storyteller finden, um es ggf. für Engel anzuwenden.
Die PnP-Reihe, von White Wolf, welche sich um Engel (oder eher gefallene Engel bzw. Dämonen) dreht und zur WoD gehört, ist “Demon: The Fallen”, welches 2002, erschienen ist und 2003 bei Feder & Schwert, als “Dämonen: Die Gefallenen”.
In der WoD gibt es zwar noch einige Angaben und Aufhänger, welche Engelswesen betreffen, aber darauf einzugehen würde hier keinen Nährwert liefern. Kurzum, es sind zwei verschiedene Spiele und Welten. Was nicht bedeutet, das man das Setting von “Engel” nicht auch in die WoD übertragen könnte, oder die WoD nach “Engel”.

Der Status der 3. Edition, von “Die Chroniken der Engel” bzw. “Engel”, welche man auch als Neuauflage bezeichnen kann, basierend auf dem FATE-System, ist unbekannt. Da es, um dieses Projekt, jedoch schon lange still geworden ist, liegt die Vermutung nahe, dass es auf unbestimmte Zeit verschoben oder sogar aufgegeben wurde.

Das Setting von “Engel” ist im zukünftigen, post-apokalyptischen, teils überfluteten, Europa angesiedelt. Zudem gibt es einen “dualen” Hintergund - den “offiziellen” und den “geheimen”, welche in einer interessanten Kontroverse zueinander stehen, was “Engel”, sowohl als System, als auch die Engel, als Spielercharaktere, sehr speziell und einzigartig macht. Genauer möchte ich nicht darauf eingehen, da dieses Wissen auch als Kampagnen-Material verwendet werden kann. Natürlich lässt sich dieses Wissen auch mittels Recherche, im Internet, herausfinden, was es ein wenig obsolet erscheinen lässt, es nicht zu erwähnen - aber, ein bisschen versuchen, Spannung zu erhalten, kann nicht schaden.
Als Spielleiter sollte man sich jedoch, vorab, gut überlegen, ob man dieses geheime Hintergrundwissen tatsächlich verwenden mag oder es lieber weglassen möchte, denn es kann durchaus sein, das manche Spieler diese Erkenntnisse nicht gut aufnehmen und, folglich, die Lust am weiterspielen verlieren.
Generell scheint es eher schwierig zu sein, Mitspieler für “Engel” zu finden; aus verschiedenen Gründen, welche nicht nur auf die schlechte Verfügbarkeit der Bücher zurückzuführen sind.

Unterm Strich betrachtet - Lohnt es sich?
Meiner Ansicht nach, ja. Das einzigartige Setting ist spannend und es gibt einiges zu erkunden und herauszufinden - selbst dann, wenn man keine Mitspieler findet, ist es interessant zu lesen und es macht Spaß, den eigenen Gedanken freien Lauf zu lassen. Engelswesen, als Spielercharaktere, sind ein seltenes Gut in der Rollenspielwelt und auf diese Art und Weise, wie das Thema in “Die Chroniken der Engel” aufbereitet wurde, ist es mir noch kein weiteres Mal untergekommen.
Zudem sind die Bücher sehr schön gestaltet; das Layout und das Art-Work passen einfach wunderbar zum Setting und schaffen eine Atmosphäre, welche es dem Leser erleichtert, sich die Welt vorzustellen und in diese einzutauchen. Es ist ein schönes Beispiel dafür, welchen positiven Einfluss eine gute Gestaltung haben kann.

Aus Sammler-Sicht, ist die Anzahl der Bücher überschaubar, wenn auch, einige wenige, schwer zu bekommen sind. Demzufolge nimmt die Vervollständigung einiges an Zeit in Anspruch, sofern man die gedrucken Bücher im Regal stehen haben oder auch benutzen möchte.

Noch eine Information am Rand, welche vielleicht auch für Sammler, von alternativen Spielmechaniken, interessant sein könnte:
“Engel” ist nicht das einzige PnP, welches ein Kartensystem verwendet. Ein weiteres Beispiel wäre, “Everway: Visionary-Roleplaying”, welches sehr umfangreiche Karten-Decks beinhaltet.

Das soll es hierzu erstmal gewesen sein.
Es war mir eine Freude, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und würde mich freuen, wenn sich einige weitere Spieler dazu hingezogen fühlen, sich mit den Chroniken der Engel eingehender beschäftigen zu wollen.

Vielen Dank, für die Aufmerksamkeit.

Schöne Grüße
LordSeraz

Werter LordSeraz,

habt Dank für Eure sehr ausführliche und gute Antwort.
Das sich bei religiösen Bezug inhaltliche Unterscheidungen in unterschiedlichen Ländern finden, habe ich schon befürchtet. Von daher auch danke für den Tipp, lieber die deutschsprachige Version zu wählen, auch wenn ich dafür in den sauren Apfel beißen und mehr Geld fürs PDF bezahlen muss.

Sie schrieben, dass Sie beide PDFs besitzen. Jetzt eine “dumme” Frage von mir: Sind bei diesem die Arkana-Karten dabei?

Das sich schwer Spieler für Engel finden lassen, ist natürlich schade, auch wenn ich einräumen will, dass ich auch mit anderen - nicht gerade als Mainstreamspiel bekannte Systeme - bei Cons eher dann alleine am Tisch sitze, während sich viele PnPler eher an Tische mit “den üblichen Verdächtigen” setzen.
Immerhin habe ich das Glück, in einer Gruppe zu sein, die immer wieder gerne neue/nicht so bekannte/gänzliche unbekannte Systeme ausprobiert und diese kennenlernen will. Und wenn es “nur” für zwei Abenteuer ist …

Everway habe ich sogar schon (wie ich gerade feststellen durfte). Zwar nur als kostenfreien Schnellstarter, aber immerhin …

Oki, Sie haben mich überzeugt: Ich werde mir das PDF holen (verbunden mit der Hoffnung, dass die Arkana-Karten mit dabei sind).
Vielen lieben Dank noch einmal für die Mühe, die Sie sich gemacht haben.

VG
Feuertraum

Werter Feuersturm,

es freut mich sehr, dass mein Beitrag für Sie von Nutzen ist.
Auch wenn es schon etwas her ist und vielleicht nicht mehr so ganz relevant, so möchte ich trotzdem noch antworten.

Religiöse Themen werden oft mit einer gewissen Vorsicht behandelt, da es leider sehr viele Menschen gibt, welche ihren Glauben zu ernst nehmen und Unterhaltungsliteratur, sowie alternative Interpretationen, nicht nur mit einem Lächeln abtun, sondern sich sogar persönlich angegriffen fühlen. Es kann sich für Gläugige, innerhalb ihrer Gemeinschaft, sogar als fatal erweisen und zum Ausschluss führen, wenn diese ein Buch lesen, welches nicht glaubenskonform ist.
Aus der Sicht eines aufgeschlossen Kunden und Spielers mag so eine Entscheidung, ein Werk inhaltlich abzuändern, zuweilen schwer oder nicht nachvollziehbar sein; aus der Sicht eines Unternehmens hingegen, ist es durchaus verständlich, lieber auf “Nummer sicher” gehen zu wollen, um etwaigen Schwierigkeiten möglichst weiträumig aus dem Weg zu gehen.

Etwas schade ist es zwar, dass viele Spieler nur bei den “altbekannten” Spielen bleiben mögen, aber durchaus auch verständlich, wenn, zum Beispiel, einem die Thematik, des unbekannten Spiels, nicht zusagt oder man gerade erst ein Spiel für sich entdeckt hat und deshalb nicht gleich weiter schauen oder etwas anderes ausprobieren mag.
In dem Punkt haben Sie ja außerordentliches Glück, dass Sie einer Gruppe angehören, welche auch weniger polulären Spielen aufgeschlossen gegenüber steht.

Im allgemeinen gibt es keine dummen Fragen und in diesem Fall ist es sogar eine sehr berechtigte.
Leider kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob dem deutschen PDF die Arkana-Karten bei liegen. Allerdings habe ich da meine Zweifel, dass dem so ist. Sie scheinen zudem nicht separat angeboten zu werden, was bedeuten könnte, dass der Anbieter vielleicht nicht die vollen Rechte an den Karten besitzt, sondern diese eventuell beim Künstler liegen, was einer weiteren Vermarktungen im Wege stehen könnte.

Meine Formulierung war etwas ungünstig gewählt, mit “deutschen Druckversion” meine ich kein drucktaugliches PDF, sondern beziehe mich auf das gebundene Buch, zudem ich einen physischen Karten-Satz besitze.

Ich wünsche, auf jeden Fall, viel Spaß beim lesen und spielen.

Schöne Grüße
LordSeraz

Guten Morgen Lord Seraz,
vielen lieben Dank für Ihre Antwort und gleichzeitig eine dicke Entschuldigung dafür, dass ich mcih erst jetzt melde. Ich war gestern abend sehr spät am Rechner, einfach, weil ich nur schnell nach Mails schauen und noch im Netz etwas schauen wollte, allerdings war ich so hundemüde gewsen, dass ich keinen Satz geradeaus hätte schreiben können.

Ja, das ist leider so.
Und leider zieht sich das ja schon seit vielen Jahrhunderten durch die Geschichte, vom Alten Rom übers Mittelalter bis zur Gegenwart.
Glaube kann leider auch Gewalt hervorrufen, je nachdem, wie viel Aggressionspotential in einem Menschen steckt.
Allerdings sollte man auch ehrlich sagen, dass nicht jeder Gläubige automatisch gewaltbereit ist. Wäre auch furchtbar; gibt ohnehin viel zu viel Gewalt auf der Welt.

Auch da stimme ich Ihnen zu: Ich finde es zwar auch schade, dass sich nicht wenige Spieler an “ihrem” System festkrallen, kann aber gleichzeitig Ihre Argumente nachvollziehen. Gerade was D&D angeht, dazu finden das Spielerherz einerseits sehr viele Mitspieler, andererseits eben auch sehr viel Material, was bei den eher unbekannten Systemen nicht wirklich gegeben ist. Klar, bei einigen Spielen, die nun nicht völlig unbekannt sind, kann man da trotzdem noch auf Fans/Fan-Material, kommerzielles Material spekulieren, aber je unbekannter, um so seltener Material und noch seltener Spieler.

Was nun meine Gruppe angeht:
Eigentlich ist es so, dass wir derzeit 5 Spieler sind (voraussichtlich ab Januar 2025 6 Spieler), von denen 2 Spieler (meine Wenigkeit mit eingeschlossen) wirklich stark an neuen/unbekannten Systemen interessiert sind, einer keiner so direkten Präferenzen an einem System zeigt und nichts dagegen hat, auch anderes auszuprobieren und zwei weitere halt mitspielen, weil Rollenspiel. Obwohl sich eine der beiden Spielerin hinstellt und sagt: Sie kann zwar die Serie Doctor Who nicht leiden, würde das Rollenspielsystem aber trotzdem mitmachen wollen…

Viele Grüße
Feuertraum
(Nicht Feuersturm, auch wenn dieser Nickname auch etwas für sich hat …:wink:

Guten Abend Feuertraum,

welch ein ungewöhnlicher Schreibfehler sich hier doch eingeschlichen hat, eigenmächtige Namensveränderungen sind nicht meine Art, dies geschah in keiner unlauteren Absicht und ich bitte um Entschuldigung.

Das mit den verspäteten Antworten kenne ich selbst sehr gut, man möchte gern sofort antworten, aber irgendwas kommt dazwischen oder hält einen davon ab, zuweilen sogar mehrere Tage in Folge. Da mir sowas regelmäßig selbst passiert, wäre es ja unverschämt, wenn ich von meinen Gesprächspartnern gegenteiliges erwarten würde und sehe sowas daher recht entspannt.

Glauben und glauben lassen - es gibt, zum Glück, viele Gläubige und nicht Gläubige, welche nach so einem Motto leben, ohne das es zu Aggressionen und Gewaltausbrüchen kommt. So spannend manche Glaubenslehren auch sind, so bedauerlich sind die Spannungen, welche diese mit sich bringen können.

Rollenspieler können leider auch manchmal recht engstirnig sein, habe ich festgestellt, auch wenn dort der Griff zu Fackeln oder Kanonen eher verbaler Natur sind, so können Diskussionen über Interpretationen oder inhaltliche Unstimmigkeiten durchaus sehr zeitraubend sein, was bei kurzen und wenigen Spieleabenden schnell anstrengend werden kann.

Viele der großen Systeme bieten durch ihren Umfang an Büchern, und einer ständigen Erweiterung der Welt und deren Inhalt, einer Vielzahl an Spielern, eine Menge Material und damit auch unzählige Einstiegsoptionen.
Der Kauf von einem Buch führt schnell zum nächsten und zum übernächsten, was zu einer großen Sammlung anwachsen kann, da ist es durchaus verständlich, dass man die Bücher nicht nur zum sammeln kauft, sondern auch gern einmal spielen möchte, was dann vielleicht auch ein paar Jahre vereinnahmen kann, in denen man Spieler bzw. Gruppen nur dafür sucht und in denen man dann erstmal nichts neues anfangen möchte, zumal die Sammlung auch einiges an Geld gekostet haben wird, was man dann nicht nur im Regal verstauben lassen möchte.
Zum Teil ist es bei mir recht ähnlich zugegangen, nur habe ich mich vorab nicht dafür interessiert, wie neu, populär oder umfangreich ein System war oder ist, mir ging es vordergründig darum, dass es mir gefällt - daran hat sich bis heute nichts geändert. Wenn mir etwas gefällt, dann versuche ich es meistens auch zu spielen, auch wenn es zwischenzeitlich erstmal wieder einstaubt, jedoch “verbeiße” ich mich nicht, sondern ich schau mich auch ab und an um, was es sonst noch gibt und mir vielleicht gefallen könnte. Allerdings bevorzuge ich Systeme, mit einer überschaubaren Anzahl an Büchern, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, wieviele Regalmeter ich benötigen könnte.

Einer der schönen Aspekte an den Chroniken der Engel ist, dass bereits alle Bücher erschienen sind und man sich wenige Gedanken darum machen braucht, dass noch viele weitere erscheinen werden. Selbst wenn es doch eine neue Auflage geben sollte, so denke ich nicht, dass diese über ein Grundregelwerk und 3-5 Zusatzbücher hinaus fortgesetzt wird, somit bleibt es überschaubar.
Was jedoch ein wenig schade ist, ist das es kein richtiges Abschlussband gibt bzw. ein Zusatzband, wo alle Andeutungen zusammengefasst und aufgeschlüsselt werden und einem, als Spielleiter, umfangreichere Informationen, über die Hintergründe, Entwicklungen, Ereignisse, Ziele der Feinde und mögliche Endszenarien, usw., zur Verfügung gestellt werden. Es ist einerseits zwar nicht schwer, aus den Informationen, welche man bereits im Grundregelwerk erhält, selbst etwas zu entwickeln; es wäre jedoch sehr schön gewesen, eine offizielle Informationsquelle zu haben und zu erfahren, Was und Wie ursprünglich alles ersonnen wurde. Ob man diese Informationen dann schlussendlich verwenden möchte, steht auf einem anderen Blatt.
Kleine Systeme haben das sehr oft, dass vieles offen ist oder offen gelassen wurde, zumeinst wohl, weil sich die Entwickler mehr Umsatz erhofft hatten und sich noch Material für die Zukunft aufsparen wollten - es einfach der Kreativität der Kunden überlassen zu wollen, wäre zu einfach.
Ich habe mich dafür entschieden, fehlende Informationen nicht als Nachteil zu sehen, dafür funktioniert meine Gedankenschmiede zu gut.

Eine interessante Gruppe haben Sie da beisammen.
Die Einstellung, der Spielerin, etwas nicht zu mögen, aber trotzdem mitspielen zu wollen, hat schon Seltenheitscharakter, insbesondere, wenn der Spielspaß dann auch vorhanden ist und bleibt. Spieler, welche alles mitspielen, was auf den Tisch kommt (mehrheitlich deswegen, weil sie selber nichts leiten wollen), habe ich auch schon erlebt, zumeist in Online-Runden.
Ich habe auch schon einige Spieler erlebt, welche behauptet haben, keine Präferenzen zu haben, meist ist es jedoch so gewesen, dass diese sich [anfangs] nicht trauen, ihre Interessen und Abneigungen zu benennen oder es waren Anfänger, die noch keine Erfahrungen und Eindrücke sammeln konnte und erst im weiteren Verlauf feststellen, was sie mögen und was nicht.

Schöne Grüße
LordSeraz

Mich hat an Engel vor allem der Hintergrund fasziniert. Da ich Rollenspiele mit fein aufgelösten Lösungswürfen gewönt war und meine Spieler diese auch gewöhnt waren sind wir mit dem Arkana System nicht warm geworden.

Also habe ich mich mit D&D, ich glaube eigentlich war 3.0 vorgesehen ich hatte aber nur 3.5 zur verfügung.

Einen mir neuen Hintergrund an ein mir eher unbekannteres System anzupassen hat mich als Spielleiter überfordert.

Dann habe ich mich an den Versuch gesetzt Engel auf Warhammer 1. Edition umzusetzen. Daraus ist aber auch Nichtsverwertbares geworden.

Irgendwann hat sich dann die Runde aufgelöst aber das Interesse am Hintergrund blieb.

Wenn man Material zu Engel such sollte man man Mal unter brandland.de vorbei schauen. Da gibt es viele interessante Projekte von Gebeten über Stadtbeschreibungen bis zu ganzen Regionen.

Das Ende der Chroniken der Engel gab es wohl nicht für das Rollenspiel sondern in Romanform. Für das Rollenspiel gab es eine zweiteilige Timeline die die wesentlichen Ereignisse zusammenfasste.

Zu meiner Enttäuschung war es eine rein mythologische Auflösung obwohl der Hintergrund, aus meiner Sicht, eher eine mythologisch verstandene technische Lösung verdient hätte.

Ich habe Mal damit begonnen in zwei Texten “Spielerinfos” bzw. “Geheimnisse” aus den verschiedenen Büchern zusammen zu tragen. Die Texte existieren auch noch sind aber noch alles Andere als vollständig.

Wenn noch Material gesucht wird einfach eine Nachricht hier einschreiben. Ich habe noch einiges an altem Material auf der Platte.

Gruß Jochen