AW: Ist das 2W10-System zufallslastig?
@Jolinar: Dass man mit niedrigen Werten viel Erfolg haben kann, passt zum Heldensetting - finde ich zumindest.
@Ibag: Natürlich hast Du recht – man muss es im Spiel erleben um das System richtig einschätzen zu können.
…
Allerdings konnte ich trotz meiner Zustimmung zu dieser Aussage das Gefühl nicht loswerden, dass bei AC das Zufallsmoment größer ist als bei anderen Systemen.
Daher habe ich meine Pause hier mal genutzt und gerechnet:
Angenommen ein Charakter hat durchschnittliche Werte in Eigenschaft und Kenntnis (also per definitonem 5), so hat er einen Aktionswert von ebenfalls 5. Versucht er nun etwas mit normaler Schwierigkeit zu machen, hat er einen Mindestwurf von 11-15 zu schaffen. Das schafft er mit einer Wahrscheinlichkeit von 90-64%
{Bsp: 5+2W10 >= 15
=> 2W10 >= 10
=> 1-(2W10 kleiner als 10),
=> 2W10 nicht gleich 2-9
=> 1 – [(1+2+3+4+5+6+7+8)/100] = 0,64}
Das ist sehr viel freundlicher als andere Systeme, als Bsp. Degenesis und DSA, ersteres, weil es eine Wahrscheinlichkeitstabelle hat, in der ich nachschauen kann, zweiteres, weil ich es so ungefähr im Kopf habe
Degenesis:
Durchschnittliche Werte liegen ebenfalls bei 5, anspruchsvoll sind Schwierigkeiten von 4. Ergibt eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 45% - 6% = 39%
DSA:
Durchschnittliche Werte liegen bei 100GP / 8 Eigenschaften = 12,5 = 12
Durchschnittliche Talentwerte liegen bei 6 (?).
Durchschnittliche Schwierigkeit liegt bei 0 (?)
Ohne den Talentwert ist die Probe einfach zu berechnen: 3*1W20, jeder W20 <= 12
=> (12/20)^3 = 0,216 => 21,6%
Komplizierter wird es, da ich die 6 Punkte ja beliebig zum Ausgleichen verteilen darf, im Moment zu kompliziert für mich. Daher nehme ich zur Vereinfachung an, dass ich alle 6 Punkte auf einen Würfel anwende und wir runden am Schluss auf:
12/20 * 12/20 * 18/20 = 0,324 => 32,4%, sagen wir 35%
Das passt auch dahingehend, dass man in den verglichenen RPG keine Helden spielt, sondern welche die es werden wollen und welche, die nur überleben wollen. Da muss man in AC natürlich tendenziell erfolgreicher sein.
Aber davon mal abgesehen und zurück zum Zufallselement:
- Ich lasse die Werte unverändert und erhöhe massiv die Schwierigkeit– von normal auf extreme Herausforderung (AC: 21-22), bzw. kaum zu schaffen (Degenesis: 12) bzw. xyz (bei DSA hab ich die Kategorien nicht im Kopf, nehmen wir 10?)
Degenesis: 45%-64% => ich bin auf den Glückswurf angewiesen
DSA: Der Einfachheit halber: TAW 6 -10 = -4 => EW 12 → 8 => (8/20)^3=6,4%
AC: 5+2W10 >= 21 => 2W10 nicht kleiner 16 => 2W10 nicht gleich 2-15 => 10%
Und umgekehrt:
Ich bin nun sehr gut geworden und versuche mich an der normalen Schwierigkeit:
Degenesis: Aktionswert von Experten (die Kategorie über routiniert): 13-15 → 14; lt Tabelle bei normaler Schwierigkeit von 4: 85%-6%=79%
DSA: EW: 15, TAW 13 => es kann nur noch bei einem Patzer schief gehen
AC: Exzellenter EW: 8, exzellenter Fertigkeitsrang: 7
=> 10 + 2W10 >= 15
=> 2W10 nicht kleiner als 5
=> 94%
Nun bin ich kein Statistiker, daher kann es sein, das sich mich hier verhauen habe (und bitte dann an dieser Stelle um Widerspruch!) – aber wenn nicht, sieht das obige für mich wie folgt aus:
Degenesis ist prickelhart: Durchschnittliche Charaktere brauchen sich an schwierigen Aufgaben nicht zu versuche, erfahrene scheitern relativ häufig an durchschnittlichen.
DSA ist statistisch sehr kompliziert (was den Nachteil hat, dass es für Spieler sehr schwer ist einzuschätzen, was ein Wert wert ist und für SL sehr schwer abzuschätzen, welche Schwierigkeit angemessen ist), hat aber eingebaute Grenzen, über denen Aktionen fast immer klappen/bzw. nu noch sehr schwer zu schaffen sind.
AC hat ein statistisch sehr schön abzubildendes System das relativ hohe Erfolgswahrscheinlichkeiten bietet, aber auch mehr streut als andere. Allerdings - und da muss ich meine ursprüngliche Aussage relativieren - es ist nicht so zufallslastig wie mein Gefühl es mir sagte