[SIZE=3]Pelgram grinste Eluned an und flüsterte “Hoffentlich versteht sie es und macht es dem armen Hashtet nicht gar so schwer!”
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AW: Kap. 12c: Eluend & Pelgram
[SIZE=“3”]“Die beiden werden schon miteinander klarkommen.” meinte ich ebenfalls grinsend.
An Pelgrams Arm an einem heiteren Tag über Trondheims bunten Markt zu schlendern, gehörte nicht zu den unangenehmsten Dingen, die ich mir vorstellen konnte. Schade, dass die Umstände verhinderten, dass ich das alles sorgenfrei geniessen konnte.
“Warum hast Du sie eigentlich weggeschickt?” fragte ich immer noch lächelnd. “Ist es denn klug, dass wir uns trennen?”[/SIZE]
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[SIZE=3]“Das habe ich bereits mit Karoline besprochen. Es könnte sein, dass der Feind uns bereits als Gruppe wahr genommen hat. Deswegen blieb sie auf dem Schiff. Und deswegen soll Luca mit Hashtet eigene Wege gehen. Hashtet weiß Bescheid. Ich vertraue ihm.” antwortete Pelgram leise. Dann sagte er laut “Sieh mal Schatz, dort verkaufen sie Lederwaren.” und deutete auf die Auslagen eines Händlers. “Ob die einen Jagdanzug für dich haben? Du wolltest doch einen neuen?” Pelgram blinzelte Eluned an. Auch er hatte offensichtlich Spaß.
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[SIZE=“3”]“Klingt nicht beruhigend, aber einleuchtend.” Ich nickte.
“Gibt es im Zusammenhang mit unserer Suche noch mehr, was du mit Karoline besprochen hast? Und das ich vielleicht wissen sollte?” fragte ich leise in neckendem Tonfall und hob dabei leicht die Augenbrauen.
Pelgrams unvermittelter Themawechsel war ebenso verwirrend, wie sein Angebot. Ich biss mir fast vor Überraschung auf die Zunge.
“Das ist…eine verlockende Idee, mein Schatz. Aber haben wir denn Zeit für einen Einkaufsbummel? Wartet nicht dein Geschäftsfreund auf uns?”[/SIZE]
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[SIZE=3]“Natürlich haben wir diese Zeit, Liebling. Der will ja was von mir!” Pelgram winkte dem Händler gönnerhaft zu, worauf dieser eine Zeltbahn zurückschlug, um seine neuen Kunden eintreten zu lassen. Eluneds zweite Frage ignorierte Pelgram offensichtlich. Professionell inspizierte Olil zuerst den Raum dahinter, dann gab er den Weg für Eluned und Pelgram frei, um sich selbst vor dem Eingang aufzubauen.
Der Händler kam auf Pelgram zu, zog eine Augenbraue in die Höhe und fragte: “Für euch selbst, edler Herr, oder für eure Begleitung?” Pelgram deutet auf Eluned. “Meine Dame benötigt ein neues Gewand für unsere Jagdausflüge. Robust, aber auch kleidsam, wenn ihr wisst, was ich meine! Aber ich will nur das Beste. Habt ihr das Beste?” Dabei klimperte er mit einem Beutel.
Der Händler machte einen Bückling und versicherte: “Aber selbstverständlich, edler Herr. Nehmt solange Platz. Darf ich euch Tee anbieten?” Pelgram nickte nur und nahm Platz. Der Händler wuselte umher, ein Jüngling brachte den Tee und ein anderer Gehilfe trug wunderschöne Gewänder und andere Kleidungstücke heran, welche Eluned angereicht wurden. “Dort hinter dem Vorhang, könnt ihr euch umkleiden, edle Dame!” bei diesen Worten zeigte der Gehilfe auf einen abgetrennten Bereich. “Nimm, was immer Du willst, Schatz!” meinte Pelgram lächelnd und schlürfte an seinem Tee.
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[SIZE=“3”]Still lächelnd sah ich Pelgram in die Augen und stellte mir dabei vor, wie ich meine Hände um seinen Hals legte und langsam zudrückte.
“Es wird nicht lange dauern, mein lieber Schatz.” Dann löste ich mich von Pelgrams Arm und begab mich in die Ankleide.
Ich musste kein Interesse heucheln - die Sachen waren von hervorragender Qualität. Ich liess mir Zeit beim Aussuchen und Anprobieren der wunderbaren Gewänder.
Zwei Stunden erschienen mir plötzlich doch ein bischen knapp. - Ich grinste böse, als ich das nächste Stück anprobierte, das der Händler mir reichte. Pelgram hatte es nicht anders gewollt.
Eine Entscheidung zu treffen fiel mir schwer, aber schliesslich wählte ich ein dunkelgrünes Ensemble aus weichem Leder, das sich an mich schmiegte wie eine zweite Haut. Vor dem Spiegel löste ich das Band, das meine Haare hielt, so dass sie mir lang und weich bis zur Mitte des Rückens fielen. Kupferrot glühten sie über dem dunklen Leder.
Zufrieden lächelnd trat ich aus der Ankleide, um Pelgram den Lohn für seine Geduld zu präsentieren.
“Gefällt es Dir?”
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[SIZE=3]Pelgram verschluckte sich fast an seinem Tee, als Eluned hervortrat. Doch dann besann er sich auf seine Rolle und meinte “Du siehst bezaubernd aus, meine Liebe. Da wird das Wild demnächst freiwillig zu uns, pardon, zu dir kommen.” Dann sah er den Händler an und dieser nannte eine Zahl. Pelgram griff in seinen Beutel, zählte ein paar Münzen ab und legte diese auf den Tisch neben die Teetasse. Eluned konnte erkennen, dass die Anzahl etwas höher lag, als der vom Händler genannte Betrag. “Und nun, guter Mann, sage er uns noch, wo wir einen Magier finden können, den Besten in der Stadt.”
Der Händler nickte, nannte einen Begriff, der wohl ein Strassename war. “Fragt dort nach Murgol! Er wird gemeinhin als der Beste bezeichnet.” antwortete er.
Pelgram nichte, stand auf und reichte Eluned wieder den Arm. “Habt Dank, Meister der Stoffe!” sagte er und verließ mit Eluned das Zelt.
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[SIZE=“3”]Pelgrams Reaktion entlockte mir ein aufrichtiges Lächeln. Ich ging auf ihn zu, bis ich dicht vor ihm stand und fuhr mit den Fingern leicht am spitzenbesetzten Kragen seines Hemdes entlang.
“Nun, dann hoffe ich, dass ich bei der Jagd deinen Erwartungen entspreche und ein möglichst attraktiver Köder bin.” Noch während ich das sagte, verblasste mein Lächeln und ich sah ihn aus grauen Augen ernst an. Diese ganze Scharade und seine verdammte Geheimniskrämerei fingen an, mir ziemlich auf die Nerven zu gehen.
Als ich zurücktrat, um Pelgram bezahlen zu lassen, klang mir die Strophe eines Liedes im Kopf, das ich vor langer Zeit gehört hatte:
Folge nicht dem Auge in
Sonnen- oder Schattenpfade
Das Spiel von Anblick und von Sinn
Ist nur des Teufels Maskerade.
Aber da ich mich entschieden hatte mitzuspielen, konnte ich mich kaum beschweren - oder? Ich setzte also wieder ein liebenswürdiges Lächeln auf, schob meine Hand in Pelgrams Armbeuge und folgte ihm, etwas stiller und nachdenklicher geworden hinaus.
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[SIZE=3]Pelgram beugte sich bereits nach wenigen Schritten des Schlenderns zu Eluned hinab und tat so, als würde er ihre Zärtlichkeit von eben erwidern. Dabei flüsterte er ihr ins Ohr. “Ich habe Erfahrung mit Magiern. Die nehmen immer nur die betuchten Leute mit Macken als Kunden an. Also tun wir so als ob. Nachher auf dem Schiff, darfst Du mich dann dafür verprügeln!” Er kam wieder hoch und zeigte sein glückseliges Lächeln. “Olil, erkundige dich da vorne bei den ehrenwerten Herren nach dem Weg zur Pagodengasse.” Er deutet auf eine Gruppe besser gekleideter Herren auf einem freien Platz. “Ja, Herr” antwortete Olil und lief los. “Setzen wir uns so lange hierher, Liebling.” sprach er Eluned erneut an und zeigte auf eine freie Parkbank.
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[SIZE=“3”]Pelgram verprügeln? Netter Gedanke! Ich hob eine Braue und funkelte ihn amüsiert an. Vergeblich bemühte ich mich, ernst zu bleiben:
“Na, das wäre es doch fast wert.” antwortete ich ebenso flüsternd nahe an seinem Ohr, während ich eine Hand auf seine Brust legte und Pelgram sanft von mir wegschob.
Dann nahm ich lächelnd seine Einladung an und setzte mich geziert auf die nahe Bank.
“Werden wir nicht auf deine Tochter warten, um den Magier zu besuchen, mein Schatz? Oder wie sind deine Pläne für unseren Aufenthalt hier?”[/SIZE]
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[SIZE=3]Als Pelgram antwortete, hätte man meinen können, er habe mal auf einer Bühne gestanden! “LUCA?”, rief er aus, “Die Götter sollen mich bewahren! Wenn Sie es schafft, den ganzen Beutel auszugeben, bevor wir beim Magier sind, dann muss ich Hashtet entlassen. Aber vorher taucht sie bestimmt auch nicht auf, wie ich sie kenne. Wir können froh sein, die beiden rechtzeitig im Gasthaus wieder zu treffen.”
Währenddessen unterhielt sich Olil mit den Herren und er schien Wegbeschreibungen zu erhalten. Dann kam er zurück, nickte und sagte “Zehn Minuten von hier, Herr!”
Pelgram schielte nach der Sonne. “Hhhmm hätte der Händler nicht so eine große Auswahl gehabt, könnten wir jetzt noch mehr Zeit haben.” Er schielte zu Eluned. “Ach was, wir können uns wenigstens das Haus des Magiers mal von außen ansehen. Was meinst Du, Schatz?”
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[SIZE=“3”]Entspannt lehnte ich mich zurück und liess meinen Blick über das bunte Treiben auf dem Markt schweifen.
Als Olil mit der Wegbeschreibung zurück war, nahm ich Pelgrams Vorschlag erfreut auf und nickte zustimmend.
“Das kann nicht schaden.”
Dann hob ich Pelgram meine Hand entgegen: “Hilfst Du mir auf, Schatz?” fragte ich liebenswürdig.[/SIZE]
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[SIZE=3]Pelgram stand auf und reichte Eluned die Hand. Dann gingen beide schlendernd durch die Gassen Trondheims, die immer nobler und feudaler wurden. Schließlich erreichten sie die Pagodengasse. Diese Strasse war wirklich etwas Besonderes. Kein Haus sah dem anderen auch nur entfernt ähnlich. Es war so, als wollte sich hier jeder so gut wie möglich vom anderen abheben. “Welche Hausnummer hat Murgol?” fragte Pelgram nach hinten zu Olil. “Elf, Herr!” antwortete dieser.
Nummer elf war ein Prachtbau unter Prachtbauten. Manch kleiner Fürst wäre neidisch gewesen auf diesen Palast. Das Anwesen umfasste soweit man sehen konnte drei Gebäude, die alle in einem klassischen Stil mit Erkern, Balkonen und Terrassen ausgestattet waren. Säulen stützten das Dach des Eingangsportal und der Garten sah sehr gepflegt und teilweise exotisch aus.
“Gut,” sagte Pelgram, “jetzt wissen wir, wo Murgol wohnt. Lasst uns nun erst meine Tochter abholen.” “Ja, Herr!” wiederholte Olil ein weiteres Mal und die Gruppe machte sich auf den Rückweg zum Markt. Pelgram beugte sich erneut zu Eluned und tat so, als wolle er ihr einen Kuss auf die Wange geben. Dabei flüsterte er: “Wir versuchen das nachher erst einmal offiziell. Wenn das nicht funktionieren sollte, kommen wir beide heute Nacht alleine zurück. Einverstanden?” Dann lauter: “Du duftest heute wieder exzellent, Liebes. Wollen wir dir nicht noch ein neues Parfüm kaufen? Ich liebe es, wenn du so gut riechst!”
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[SIZE=“3”]Während wir an Murgols Anwesen vorbeischlenderten, suchten meine Augen Hinweise auf Wachen und anderen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Grundstück. Die Erker und Balkone freuten mich, erleichterten sie uns doch möglicherweise später das Eindringen, sollte uns Murgol nicht freundlicherweise selber öffnen.
“Ja. Einverstanden. Aber führt eine Strasse an der Rückseite der Anwesen vorbei? Ich würde es gerne nochmal von der anderen Seite sehen.” wollte ich flüsternd wissen und streifte dabei leicht Pelgrams Wange.
“Nur, wenn du dir auch ein neues Rasierwasser zulegst.” erwiderte ich laut seine letzte Frage.[/SIZE]
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[SIZE=3]“Findest Du das jetzige nicht gut?” fragte Pelgram und zog die Augenbrauen hoch. “Gute Idee!” nuschelte er noch dazwischen und rief zu Olil: “Olil, wir wollen die parallele Gasse zurückgehen. Wir biegen dann links an diesem Gelände ab.” “Ja, Herr” war wieder einmal Olils Antwort und niemand konnte sehen, ob es ihn nervte oder ob er sich darüber amüsierte.
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[SIZE=“3”]“Doch, mein Schatz.” brachte ich mühsam beherrscht heraus. Es kostete mich gerade große Anstrengung angesichts Pelgrams verdutztem Gesicht nicht laut zu lachen. Abgesehen davon roch er wirklich gut.
Ehe das ganze noch peinlicher wurde, hakte ich mich wieder bei Pelgram unter. “Lass uns gehen, mein Lieber, deine Tochter wartet.”[/SIZE]
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[SIZE=3]Auf dem Rückweg am hinteren Teil des Geländes vorbei, mussten die beiden feststellen, dass alle Gebäude der Strasse nach hinten durch eine mehr als vier Meter hohe Mauer geschützt waren. Selbst die Trennung der einzelnen Grundstücke war von hier aus nicht zu erkennen.
Nach 20 Minuten gemütlichen Fußmarsches erreichten die Drei wieder den Marktplatz und betraten das ausgewählte Gasthaus. Der Wirt eilte geschäftig herbei, als er die teure Ausstattung und den Leibwächter erkannte und bot Eluned und Pelgram sofort eine kleine abgeschirmte Nische zum Sitzen an. “Nix da!” versetze Pelgram grob dem Wirt. “Das ist zu klein. Wir erwarten noch zwei Gäste. Außerdem sollen meine Bediensteten in meiner Nähe sein.” Der Wirt horchte auf und bemühte sich sofort um einen anderen Platz. Vier Einheimische wurden von ihren Plätzen “verjagt” und der Wirt wischte geschwind über zwei Tische, die sich in einer von drei Seiten abgeschirmten Nische befanden. “Das ist besser!” sagte Pelgram gönnervoll. “Eine Runde auf mich für die Herren, die den Platz geräumt haben!” er nickten den Vieren zu, welche ihren Gesichtsausdruck von erbost auf erfreut wechselten. Sie verneigten sich leicht und bedankten sich auf diese Weise. Pelgram deutete auf den größeren Tisch und sagte zu Eluned “Nimm Platz, Schatz! Wollen wir hoffen, dass Luca auch bald kommt!” Nachdem sich Eluned gesetzt hatte, nahm er selbst an ihrer Seite Platz und wies Olil an den kleineren Tisch, welcher den großen quasi absicherte. Der Wirt wartete noch immer und Pelgram bestellte dann auch sogleich “Wild, falls ihr welches habt, ansonsten Ziege oder Schaf. Gebraten! Dazu Gemüse und dunkles Brot. Für uns alle. Dann noch Wein, roten, für mich und die Dame. Bier für meinen Diener. Den Wein lieblich!” Der Wirt nickte und eilte von dannen.
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[SIZE=“3”]Der kleine Spaziergang hatte mir gutgetan und ich nahm zufrieden lächelnd am Tisch platz. Gelassen legte ich die Hände auf den Tisch und spielte geistesabwesend mit dem Riemen, der die Messerscheide am Hangelenk festhielt. Der Ärmel des ledernen Oberteiles hatte genau die richtige Weite, um das Messer noch schnell ziehen zu können.
“Ich habe dir noch gar nicht hierfür gedankt.” meinte ich leise zu Pelgram und deutete auf mein neues Gewand, “Das ist sehr großzügig von dir. Danke, Pelgram.”
Dann liess ich meinen Blick durch den Gastraum streifen und seufzte leise. “Hoffentlich taucht Luca bald auf.”
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[SIZE=3]Eluned, Pelgram und Olil ließen sich gerade das Wildbret schmecken, als Hashtet die Tür herein kam. Sie konnten sofort sehen, dass etwas nicht stimmte. Luca fehlte. Hashtet sah sich kurz um und kam dann schnellen Schrittes auf ihren Tisch zu. “Entführt! Sie haben Luca!” stieß er hervor.
Pelgram wischte sich umständlich den Mund mit der Serviette ab. “Gut!” sagte er, “Sehr gut. Ich hätte es gehasst, den ersten Schritt tun zu müssen!” Er stand auf und sah Eluned an. “Das Versteckspiel hat ein Ende. Der Feind gibt sich zu erkennen. Lass uns Murgol nun einen Besuch abstatten.” Er warf eine Goldmünze auf den Tisch. Olil holte das Paket hervor, dass er die ganz Zeit auf dem Rücken getragen hatte und gab es Pelgram. Dieser schnallte seinen Schmuckdegen ab und gab ihn Olil. Dann öffnete er das Paket, holte Dorn und Leid mitsamt ihrem Gehänge hervor und schnallte sie sich um. Zwar lächelte Pelgram immer noch, aber konnte dies nicht über den harten Blick seiner grünen Augen hinweg täuschen. Er reichte Eluned die Hand. “Komm, Schatz! Showtime!” meinte er grimmig.
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[SIZE=“3”]Hashtets Nachricht von der Entführung Lucas beunruhigte mich wesentlich mehr, als ich erwartet hatte. Kurz legte ich die Handflächen vor mir auf den Tisch und atmete einmal tief ein. Wenn unser Gegner in der Lage war, Luca zu entführen, hätte er sie auch töten können - um uns aus dem Rennen zu werfen, wäre das die einfachere Handlungsweise gewesen.
Dass er es jetzt auf sich nahm, sich mit Luca rumzuärgern, offenbarte dann doch ein persönlicheres Interesse an uns.
Pelgram schien gefasst und so, als hätte er damit gerechnet. Würde das dann nicht bedeuten, dass er in Kauf genommen hatte, dass Luca zu Schaden kam? Und wenn dem so war - wie vertrug sich das mit seinem Schwur?
Während er sich mit seinem Schwertgehänge gürtete, betrachtete ich ihn nachdenklich - und gestand mir ein, dass ich ebenfalls fast erleichtert war, dass es jetzt losging. Ein Teil meiner Anspannung fiel von mir ab, mein Herzschlag hatte sich beschleunigt und als Pelgram mir die Hand reichte, schenkte ich ihm ein angriffslustiges Lächeln, ergriff sie und liess mich von ihm nach draussen führen.[/SIZE]