[SIZE=3]Pelgram beendete die Planung nach einer guten Stunde. Alle Details waren geregelt. Die sechzig Leute sollten zu je zwanzig auf die drei Boote verteilt werden. Gabriel würde das Boot kommandieren, welches das andere Schiff über die Ankerkette am Bug entern würde. Dort wurde mit dem wenigsten Widerstand gerechnet. Hashtets Boot übernahm die Seite mit dem Fallreep. Dort konnten mehrere Personen gleichzeitig entern, was dem Angriff mehr Wucht verlieh. Pelgrams Boot kam die schwierigste Aufgabe zu. Sie würden über das Heck entern, wo alleine die Kletterei bereits schwierig werden würde vor allem im Licht der Laternen. Dafür wollten sie alle auf das Schwimmen der letzten Meter verzichten. Es würde auch so schwierig genug werden. So konnten sie auch bessere Waffen mitnehmen.
Die Abfahrt der Boote wurde so arrangiert, das sie nahezu zeitgleich angreifen konnten. Hahstet würde zuerst die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, damit de anderen dann unbehelligter nachrücken konnten. Die Riemen der Boote wurden mit Tüchern umwickelt, damit sie beim Pullen nicht so laut ins Wasser platschten. Die teilnehmenden Mannschaften waren alle heiß darauf, bei diesem Husarenstück mitzumachen und wurden von den Zurückbleibenden beneidet.
Als alle an der Reling standen bereit zum Einsteigen in die Boote, schritt Pelgram die Mannschaft nochmals ab. “Alles klar?” fragte er. “Jetzt könnt ihr noch zurücktreten oder Fragen stellen. In zwei Minuten ist es dafür zu spät. Also?” Niemand der Seasprite meldete sich. “Dann ab!” kommandierte er und das Einsteigen begann.
Fast eine Stunde später sah man sie Silhouette des feindlichen Schiffes vor den Booten aufragen. Auf Pelgrams Zeichen hin, begannen die Boote auseinander zu streben und ihre Postionen einzunehmen.
Als Pelgrams Boot unter dem Heck ankam, warteten sie. Pelgrams Hand umklammerte die Ankerkette. Er würde als erster gehen. Dann sollte Eluned folgen und anschließend Luca. Er sah nach ihnen, versuchte zu erkennen, ob sie Angst hatten. Die Stirne runzelnd formulierte er lautlos die Frage: Alles klar bei und mit euch?"
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[SIZE=“3”]Ich stieg gehorsam in das Beiboot mit Pelgam und Eluned, verhielt mich ruhig und betrachtete das näher kommende Schiff. Stunden schienen zu vergingen, bis wir die Silhouette erkennen konnten. Es wirkte riesig, als wir uns dem Heck näherten und mein Herz klopfte hörbar - sie schien es mir -bis zum Hals. Als Pelgram stumm fragte, ob es uns gut ginge, nickte ich etwas heftiger als ich wollte und starrte dann wieder zu dem riesen Schiff hinauf. Es war schon eindrucksvoll was Menschen zustande brachten -ich schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um über Bauwerke nachzudenken, ermahnte ich mich stumm selber. Ich wartete nur auf Pelgrams Zeichen, um möglichst schnell all das hinter mich zu bringen.[/SIZE]
[SIZE=“3”]Unruhig und angespannt wartete ich darauf, dass wir in die Boote steigen konnten. Ein letztes Mal prüfte ich meine Waffen, dann ging es los. Mein Herz klopfte und ich schaute schweigend auf Pelgrams breiten Rücken. Als wir angekommen waren und er sich nochmal nach uns umsah, nickte ich nur knapp - ich wollte jetzt keine Sekunde länger warten - vielleicht würde ich sonst wirklich noch Angst bekommen…[/SIZE]
[SIZE=3]Pelgram nickte kurz und sah wieder angespannt nach oben. Als er das Klatschen eines ins Wasser gefallenen Körpers hörte, nahm er das als Signal und begann behende, aber vorsichtig Hand über Hand nach oben zu klettern. als er das ende fast erreicht hatte, schien an Deck der Kampf loszubrechen. Pelgram lies alle Vorsicht fahren und sprang mit einem Schwung auf die schmale Balkonbrüstung des Achterdecks. er stieg auf den Balkon, nahm ein Tau und warf es Eluned zu, die ihm gefolgt war, damit sie es an der Kette für die Nachfolgenden befestige. Er selbst machte das andere Ende an der Brüstung fest. Dann sicherte er den Balkon.
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[SIZE=“3”]Endlich hatte das Warten ein Ende! Ich liess leise den angehaltenen Atem entweichen und begann Pelgram zu folgen. Das Klettern bereitete mir keine Probleme und ich befestigte schnell und leise das Tau, das er mir zugeworfen hatte. Dann stieg ich neben ihn auf den Balkon, bereit, Luca zu helfen, falls sie mit dem Klettern Schwierigkeiten hätte.[/SIZE]
[SIZE=“3”]Ich wartete, bis Eluned und Pelgram nach oben geklettert waren. Dann prüfte ich, in dem ich kurz an dem Tau zog, ob ich genug Kraft in den Armen hatte um mich daran festzuhalten. Ich entschied mich positiv und zog mich dann, erstaunlicherweise ohne große Probleme, das Tau hoch, und kletterte dann ebenfalls auf den Balkon, jedoch nicht ohne mir von Eluned helfen zu lassen, die bereit stand um genau dieses zu tun . Dann wartete ich mit den anderen beiden auf die letzten des Bootes, gespannt was nun folgen würde.[/SIZE]
[SIZE=3]Pelgram teilte die Leute in zwei Gruppen ein und ließ sie vor den Heckfenstern der offensichtlich leeren Kabinen des Achterdecks Aufstellung nehmen. Er bestimmte einen Matrosen dazu, die gleiche Aktion durchzuführen wie er. Er nahm vor einem der beiden Fenster Aufstellung, zählte bis drei und dann stießen der Matrose und er kraftvoll mit dem Fuß gegen das Fensterkreuz. Die Fenster zersplitterten. Mit einem Schrei sprang Pelgram mit gezückten Schwertern in den Raum, stürmte durch ihn hindurch und brach durch die Tür auf der anderen Seite hinaus an Deck. Dort tobte mittlerweile der Kampf mit Hashtets und Gabriels Gruppe. Der Gegner wurde nun durch die Attacke in seinem Rücken total überrascht. Trotzdem war er immer noch zahlenmäßig überlegen. Ein harter Kampf begann.
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[SIZE=“3”]Nachdem Pelgram, der andere Matrose, Eluned und einige weitere durch die Tür, den Raum und weiter hoch zum Deck, rannten, folgte ich ihnen. Ich zog das Kurzschwert, welches Hashtet mir gab und hielt es fest in der Hand. Ich erinnerte mich an seine Worte, wie er sagte ich solle es nie wieder fallen lassen, es war mein verlängerter Arm, unwillkürlich schloss sich meine Faust fester um den Griff und ich suchte mir, als wir die Mannschaft des Handelsschiffes erreichten, in Sekundenschnelle einen der Crewmitglieder aus. So stürmte ich auf einen rechts von Eluned und Pelgram zu und verwickelte diesen in einen Kampf.[/SIZE]
[SIZE=“3”]Den Katzbalger in der rechten, das Entermesser in der linken Hand, eilte ich dorthin, wo der Kampflärm her kam. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass Luca bereits in einen Kampf verwickelt war und beschloss, in ihrer Nähe zu bleiben und ihr weitere Gegner vom Hals zu halten.[/SIZE]
[SIZE=3]Der Hauptkampf entbrannte auf dem Mitteldeck. Wie erwartet, war der Gegner in der Überzahl. Doch es waren nur Menschen, keine Monster und die Überraschung war gelungen.
Während die Gegner nach kurzer Zeit begannen Pelgram aus dem Weg zu gehen, bekamen es Eluned und Luca mit drei Gegnern gleichzeitig zu tun. Luca hatte einen Matrosen in den Kampf verwickelt und sah einen zweiten von rechts hinten nicht kommen. Eluned konnte den zweiten Angreifer rechtzeitig abfangen. Dann standen die beiden Rücken an Rücken. An einer Seite deckte eine Kabinenwand ihre Seite. Aber auf der anderen freien Seite drängte nun ein weitere Angreifer heran. Die Überzahl der Gegner machte sich bemerkbar.
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[SIZE=“3”]Durch das Training mit Hashtet hielt ich mich bei “Mann-gegen-Mann”- Kämpfen ganz gut, doch Eluned und ich hatten schneller als angenommen Mühe die Angreifer unter Kontrolle zu halten. Ich versetzte dem Matrosen einen Stich in die Schulter, nutzte seine leichte Abgelenktheit aus um mich um den nächsten zu kümmern.[/SIZE]
[SIZE=“3”]Dass wir derart schnell so bedrängt wurden, überraschte mich etwas. Zum Glück war unsere Position nicht die Schlechteste.
Als der erste Gegner heran war, parierte ich seinen ersten Hieb mit dem Katzbalger und stiess das Entermesser kraftvoll nach seiner Brust.[/SIZE]
[SIZE=3]Eluneds Stich in die Brust, ließ den Gegner zusammensacken. Auch Lucas Attacke gegen die Schulter ihres Gegners zeigte Erfolg und dieser verlor seine Waffe. Doch die Masse der Angreifer ließ nicht nach. Pelgram war entschwunden, stürmte Gegnern nach, die vor ihm davon liefen. Während Luca den Gegner abwehrte, der sich von der Seite genähert hatte, stand plötzlich ein Hüne von Mann vor Eluned. Der Knüppel, den er zum Schlag erhob, war dicker als ihr Oberschenkel. Eluned wusste, dass an eine Abwehr bei dieser Kraft nicht zu denken war. Das würde sie nur die Waffe kosten. Im gleichen Augenblick fühlte Luca einen Stich in ihrem linken Arm. Ein weiterer Gegner hatte sich ihr schräg von der Seite genähert. Wäre sie nicht in Bewegung gewesen, hätte der Streich besser getroffen.
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[SIZE=“3”]Ich musste kurz lächeln, als ich Erfolg hatte bei meinem Kampf, dann durchzuckte mich ein Stechen und ich wandte mich um. Ich funkelte den Angreifer an, welcher mich mit seiner Waffe verletzt hatte, spürte die Wut in mir steigen und griff den Mann an. Ich sah aus dem Augenwinkel wie ein Hüne vor Eluned Aufstellung bezog. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich wusste nicht was ich tun sollte, - behielt dann aber einen klaren Kopf. Ich konzentrierte mich auf meinen Gegner und schleuderte ihm eine Salve von Angriffen entgegen, welche mit einem tödlichen Stoß in Richtung Bauch endete. Ich musste ihn schnell besiegen, um Eluned zu helfen… [/SIZE]
[SIZE=“3”]Das Entermesser liess sich schwer aus der Brust meines Gegners ziehen und ich drückte mit der Faust, die das Kurzschwert hielt, gegen ihn, bis er von der Klinge rutschte. Kaum war sie wieder frei, fiel ein Schatten über mich und als ich aufsah, zuckte ich unwillkürlich zusammen: Der Kerl war riesig! Und die Keule…
Ohne viel zu überlegen trat ich einen grossen Schritt auf ihn zu, bis ich dicht vor seiner Brust stand und unterlief so seine weit ausholenden Arme, hob in der gleichen Bewegung ein Knie und rammte es ihm zwischen die Beine.[/SIZE]
[SIZE=3]Der Hüne wurde von Eluneds Attacke vollkommen überrascht. Aus seinem Mund kam nur ein dumpfer Ton. Er knickte in der Leibesmitte zusammen. Seine Keule fiel polternd hinter Eluned aus Deck. Dann sackte er zur seite weg, nur um zwei weiteren Angreifern Platz zu machen, die mit Entermessern auf Eluned eindrangen. Eluned konnte sehen, wie weitere Feinde hinter diesen ebenfalls auf ihre Chance lauerten.
Lucas Attacken waren nicht schlecht. Sie hatte in der kurzen Zeit viel von Hashtet gelernt. Und doch schaffte es der Matrose, ihren finalen Hieb gegen seinen Bauch abzuwehren. Gleichzeitig erschienen zwei weitere Gegner rechts und links an den Seiten des ersten und drangen auf sie ein.
Luca und Eluned wurde bewusst, dass sie nur noch Gegner sahen. Sie waren von Feinden umringt. Wo waren die anderen? Wo waren die Matrosen der Seasprite? Wo war Pelgram?
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[SIZE=“3”]Ich sah mich in einer klitzekleinen Pause der einströmenden Matrosen hektisch um. Wo waren die anderen, zum Teufel!? Wütend über die Minderheit in der wir waren, attackierte ich die Feinde zu meiner Linken und Rechten weiter. Doch im Inneren wusste ich, dass wir - sollte sich die Lage nicht bald ändern - keine Chance auf den Sieg hatten. Ich drehte mich kurz zu Eluned um und stllte erleichtert fest, dass sie sich gut alleine helfen konnte - was für ein Gedanke , sie war eine Kriegerin, natürlich konnte sie gut alleine zurecht kommen!
Er versuchte die auf mich eindringenden Gegner abzuwehren doch spürte ich auch, dass ich kaum noch Chancen hatte jetzt wo 3 Gegner zur gleichen Zeit vor mir standen.[/SIZE]
[SIZE=“3”]Der Hüne krümmte sich am Boden, aber für Triumph blieb keine Zeit. Die Gegner wuchsen nach, wie die Köpfe einer Hydra!
Zwei von ihnen drangen gerade auf mich ein und ich nahm mir keine Zeit zu parieren, sondern hieb mit dem Kurzschwert nach der Brust des ersten, drehte mich dann auf dem Ballen eines Fusses um meine Achse und attackierte den zweiten ebenfalls mit einem schnellen Streich meines Kurzschwertes.[/SIZE]
[SIZE=3]Eluned war schnell, aber nicht schnell genug. Ein Hieb mit einem Entermesser erwischte sie schmerzhaft an der Schulter. Beim Zusammenzucken sah sie aus den Augenwinkeln, wie zwei Gegner über die Brüstung des Oberdecks flankten, um nach unten zu springen.
Luca wurde erneut am Arm getroffen und musste feststellen, dass sie stark blutete. das Blut rann ihren Arm hinunter und tropfte vom Handgelenk.
Ein weiterer Gegner sprang mit einem Satz in ihre Mitte. Dies war kein Matrose, sondern ein erfahrener Kämpfer. Er hatte zwei Schwerter dabei und hieb damit um sich - und die Gegner von Luca und Eluned wichen zurück. Pelgram war da! Eluned bemerkte, wie ihre Gegner unsicher wurden und ihre Schläge schwächer. Luca hatte plötzlich auch mehr Luft und Raum zum Agieren. Pelgrams tödliche Eleganz war wie immer faszinierend anzusehen.
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[SIZE=“3”]Ich verzog kuz das Gesicht, als ich den stechenden Schmerz bemerkte. Doch als ich mich wieder auf meine Gegner konzentrieren wollte, sah ich, wie sie alle auseinander strömten. Verwirrt wandte ich mich um und sah Pelgram, mit den wirbelnden Schwerter Dorn und Leid. Ich atmete kurz tief ein, ehe ich mich wieder um die verschüchterten Gegner kümmerte. Als Pelgram hinter uns aufgetaucht war, musste ich gleichzeitig an Hashtet denken. Immer wieder versuchte ich einen Blick auf eben Genannten zu erhaschen, konnte ihn jedoch zu meinem Entsetzen nicht ausmachen. [/SIZE]