[SIZE=“3”]Pelgram war nicht allein. Anscheinend waren seine beiden Begleiter bei ihm und es hörte sich so an, als spielten die drei ein Spiel. Nach allem, was Eluned verstand, schien es sich um Jambo zu handeln. Jambo war ein Kartenspiel, bei dem die Kartenverteilung zwar der Glücksfaktor im Spiel war, aber es dann im weiteren Verlauf schon auf die geistigen Fähigkeiten der Spieler ankam.[/SIZE]
AW: Kap. 3c: Pelgram & Eluned
[SIZE=“3”]Ich schmunzelte. Schön, wenn die Jungs Spass hatten - dann heckten sie vermutlich nichts aus. Nur reichlich unprofessionell von den beiden Leibwächtern, sich so ablenken zu lassen - zumindest einer hätte an der Tür stehen sollen.
Ich setzte mein unschuldigstes Lächeln auf und trat ohne zu klopfen ein: “Hallo Pelgram! Ich dachte, ich schau mal vorbei und hol’ mir bei der Gelegenheit mein Pfeifchen wieder…”[/SIZE]
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[SIZE=“3”]“Ah, Eluned,” Pelgram drehte seinne Kopf zur Tür (er saß seitlich an der Seekiste, die sie zu einem Tisch umfunktioniert hatten) und schien überhaupt nicht überrascht. Entweder hatte er sich gut im Griff oder einer seiner Leibwächter, wahrscheinlich der, der mit dem Gesicht zur Tür saß, hatte sie doch bemerkt. “Komm rein! Deine Pfeife? - Hhmmm??, Entschuldige, aber ich glaube die liegt noch bei Karoline in der Kajüte. Was ist, willst Du mitzocken?” Pelgram grinste Eluned offen an.[/SIZE]
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[SIZE=“3”]“Zocken?” eine kleine Stimme sagte mir, dass es besser wäre, das Angebot auszuschlagen und auf der Stelle wieder zu gehen. Ich beschloss, sie zu überhören:
“Kommt drauf an, um was ihr spielt. Sehr hohe Einsätze kann ich mir nicht leisten.” ich hob meine leeren Hände und grinste.
“Habt ihr überhaupt noch Platz hier?” hilfesuchend sah ich mich nach einer Sitzmöglichkeit in der engen Kajüte um.[/SIZE]
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[SIZE=“3”]Pelgram nickte seinen Begleitern zu und diese rückten etwas näher an ihn heran, so dass auf der zweiten Schmalseite der Kiste ein Platz zum Sitzen frei wurde. Pelgram deutete auf die freie Stelle. “Mach es dir bequem, so gut es hier geht. Wir spielen Jambo. Ich nehme an, das kennst du.” Jambo kannte normalerweise jedes Kind bevor es lesen und schreiben konnte. “Wir spielen um 2 Kupfer pro Punkt!” Zwei Kupfer pro Punkt bedeuteten, dass es maximal 5 Silber pro Spiel werden konnten. Das war nicht niedrig, aber auch nicht zu hoch. “Die beiden da schulden mir jetzt schon je eine Woche Dienst ohne Bezahlung.” Pelgram lachte laut auf und die beiden anderen senkten verschämt ihre Köpfe. Jambo war ein Spiel für Denker. Und man war immer dann im Vorteil, wenn man die geistigen Fähigkeiten seiner Mitspieler gut einschätzen konnte oder sogar kannte. Für Pelgram traf wohl eher letzteres zu, was seine Begleiter betraf. Eluned hatte Jambo oft mit Sholto zusammen gespielt. Es war ihnen dabei regelmäßig gelungen, andere Mitspieler auszunehmen. Ihr war klar, dass sie mit Pelgram zusammen den anderen beiden leicht das Geld aus der Tasche ziehen würde. Als Gegner war er aber sicherlich nicht zu verachten. Da kam dann das Schicksal in Form der Kartenverteilung ins Spiel, denn es stellte sich bei Jambo immer erst während des Spiels heraus, wer mit wem zusammen spielte.
All diese Gedanken schossen Eluned in sekundenschnelle durch den Kopf, bevor sie ihre endgültige Entscheidung traf.[/SIZE]
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[SIZE=“3”]Ich kniff die Augen halb zusammen als ich Pelgram und seine Begleiter kurz musterte - dann liess ich mich im Schneidersitz an der freien Tischseite nieder. In meiner Geldkatze klimperten noch ein paar Kupfer, aber ich hatte nicht vor, hier all zu viel zu verlieren. Allso nestelte ich sie vom Gürtel und brachte meinen Einsatz.
Dann lehnte ich mich etwas zurück, stütze mich auf einen Arm und warf einen prüfenden Blick in die Runde. Betrachtete in Ruhe die Gesichter und sah schliesslich auch Pelgram forschend in die Augen, während ich auf meine Karten wartete. Ich hielt die Lider leicht geschlossen und auf meinen Lippen spielte ein unverbindliches kleines Lächeln.[/SIZE]
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[SIZE=“3”]Das Spiel zog sich hin. Eluned konnte nicht sagen, wie lange sie spielten. Als aber schließlich immer mehr Mannschaftsmitglieder eintrafen (Eluned erinnerte sich, dass Karoline davon gesprochen hatte, Pelgram bei der Mannschaft unterzubringen) und begannen zuzusehen, schlug Pelgram vor, die Runde zu beenden. Eluned hatte zu diesem Zeitpunkt gut 2 Silber hinzugewonnen und außerdem den Dolch eines der beiden Begleiter Pelgrams. Laut Abmachung durfte er ihn aber behalten, bis er sich irgendwo Ersatz beschaffen konnte. Pelgram war auch Gewinner. Die beiden durften rund eine Woche umsonst für ihn arbeiten. Dementsprechend war ihre Laune und sie zogen sich auch sogleich zurück. Pelgram sah Eluned an “Gutes Spiel, Eluned. Wo hast Du es gelernt?”[/SIZE]
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[SIZE=“3”]Zufrieden strich ich meinen Gewinn ein und packte ihn sorgsam weg - doch noch nichts verlernt! Schon lange hatte ich nicht mehr soviel Spass gehabt. Pelgram spielte ausgezeichnet. Wenn er und ich uns zusammentaten könnten wir damit… naja, zunächst gab es da erstmal einen Schatz, der gefunden werden wollte.
“Wo ich das gelernt habe?” Pelgrams Frage hatte ich fast überhört. Ich grinste ihn glücklich an: “Ach weisst Du, ich bin viel rumgekommen und mit irgendwas muss man sich ja die Zeit vertreiben.” oder sein Geld verdienen, setzte ich in Gedanken dazu.
“Und du?”[/SIZE]
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[SIZE=“3”]“Ich?”, Pelgram lachte auf, “Ich bin Händler, ich muss so etwas können. Bitte entschuldige mich, ich muss mal für Elefanten. Hoffentlich finde ich hier ein passendes Örtchen!” Damit verschwand Pelgram aus der Unterkunft und ließ Eluned mit den Crewmitgliedern alleine. Leo war auch da und nickte Eluned kurz freundlich zu, bevor er sich in seine Hängematte legte.
Eluned sammelte sich und verließ die Kammer, um nach ihrer eigenen Unterkunft zu sehen.[/SIZE]
[OT][SIZE=“1”][COLOR=“Yellow”]Ende Kapitel 3 - Fortsetzung folgt[/SIZE][/OT]