Karl-Heinz Witzko - Die Kobolde

Heute bin ich nach langer Zeit mal wieder “zufällig” in einem Buchladen vorbeigekommen und habe etwas gefunden, worauf ich Euch schon hinweisen will bevor ich es gelesen habe.

[SIZE=3]Karl-Heinz Witzko: DIE KOBOLDE[/SIZE]

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Warum nun bin ich auf die Idee verfallen, dieses Buch schon vor dem ersten Lesen vorzustellen und warum habe ich es gekauft ohne mindestens 15 Minuten reinzulesen?
DSA-Spieler ahnen es schon: Aus reiner Begeisterung für den Autor!

Karl-Heinz Witzko war (und dieses war bedaure ich außerordentlich) lange Jahre für DSA tätig und hat in dieser Zeit einige der besten Abenteuer, Regionalbeschreibungen und Romane veröffentlicht. Einige der besten deshalb, weil er seinen ganz eigenen Humor hat und stets das Gefühl vermittelt, er könne nichts, nicht mal sich selbst, 100%ig ernst nehmen.
Leider erforderten seine DSA-Romane stets eine ganze Menge Hintergrundwissen um ihre ganze Wirkung zu entfalten. Damit waren sie nicht DSA-Spielern nicht zugänglich.
Und genau dies sollte bei diesem Roman anders sein, da er nicht in der DSA-Welt angesiedlet ist. Zumindest gehe ich stark davon aus, dass mich der Autor da nciht enttäuschen wird.

Aber: Ich werde diese Vermutung noch verifizieren und am Ende der Lektüre ein Feedback geben. Daher soll dieser Post nur als Appetizer dienen (und um mir das Thema zu sichern :))

AW: Karl-Heinz Witzko - Die Kobolde

Manchmal dauert es etwas länger - was nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein muss. Hier leider dann doch.

Die Grundidee des Buches ist so unglaublich gut, dass ich nicht weiß, warum nicht schon früher jemand darauf gekommen ist:
Kobolden (ein in der Reihe Elfen, Zwerge, Orks, Drachen,… vollkommen vernachlässigtes Volk) ein eigenes Buch zu widmen und dies mit einer humoristischen Weltsicht zu paaren - super. Bedenkt man dann den Witzko-eigenen Humor (der mir bisher immer sehr gut gefallen hat) kann eigentlich nicht viel schief gehen.

Mit dieser Hoffnung bin ich an das Buch gegangen, ich erwartete skurrile Charaktere (ich erinnere an Scheijian oder noch viel mehr an Prinz Kasparbald) die in unglaubliche Situationen geraten und dies in eienr Welt, die dem Betrachter unglaublich absurd erscheint, sich selbst aber jederzeit ernst nimmt (man denke an Nostria und die Beschreibungen von Maraskan in seinen Romanen und Quellenbüchern).

Leider liefert das Buch all das nur halbherzig. Damit will ich nicht sagen, dass das Buch keine lustigen Ideen oder Skurrilitäten bietet. Das tut es sehr wohl, leider sind diese Ideen nicht so gut umgesetzt, dass sie über die gesamten 406 Seiten tragfähig wären. Sie setzen Highlights und wecken Interesse daran, wie die Geschichte wohl ausgehen mag, aber zwischen den Highlights und dem Ende zieht sich die Geschichte manchmal wie Kaugummi.

Auch die Sprache konnte mich nicht wirklich überzeugen - mir fehlte die Fähigkeit von Sätzen, das Auge über sie gleiten zu lasen und die Lesegeschwindigkeit der Handlungsgeschwindigkeit anzupassen. Will sagen, Sätze so zu schreiben, dass die in Passagern großer Handlungsdichte das Auge beschleunigen und sie bei langsamerer Handlung zu bremsen. Dafür waren es mir einfach zu viele Hauptsätze und zu wenige Nebensätze - auch wenn der Autor anderes behauptet. (Darauf komme ich nochmal zu sprechen)

Wie gesagt, das ist meine persönliche und vielleicht etwas überkritische Meinung. Positiv sollte vermerkt werden, dass sich das Buch in der zweiten Hälfte deutlisch flüssiger und schneller liest und dass ich es freiwillig vollständig gelesen habe (die zweite Hälfte im Zug auf einen Satz). Ganz schlecht kann es also nicht gewesen sein, denn schlechte Bücher lese ich normalerweise nicht oder nur widerwillig zu Ende.
Allerdings kommt es auch nicht auf die Liste der Bücher, die ich nochmal lesen muss. Es wird seinen Platz im Bücherregal finden, aber nicht auf Augenhöhe.

Von mir gibt es
:spring:spring:spring Smilies von 6 möglichen

Das meine Meinung nicht der Weisheit letzter Schluss ist, finden sich weitere Meinungen z.B. auf der amazon-Seite. Und vielleicht findet sich in der Tiefe dieser Meinungen oder des www irgendwo eine Erklärung dafür, wie Piper auf diesen absolut lächerlichen Klappentext gekommen ist (insbesondere auf die Einleitung).

Vor ihnen gehen Trolle in Deckung und flüchten Elfen auf die Bäume:
Die Kobolde kommen

[LEFT]Hallo??? Gehts noch???

Und jetzt nochmal zurück zum Punkt “auch wenn der Autor anderes behauptet”. Hier muss ich leider auf ein anderes Forum verweisen, da ich dort eine Diskussion gelesen habe, die ich hier nicht in ihrer vollen Länge zitieren kann. Aber sie ist schon allein deshalb lesenswert, weil ein User dort seine Kritik gepostet hat und damit eine Reaktion des Autor provozierte. Eine harte Kritik und eine interessante Reaktion.
Hier ist der Link und nicht erschrecken - bei mir war die Ladezeit ewig.
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AW: Karl-Heinz Witzko - Die Kobolde

[COLOR=“RoyalBlue”]Tja, war echt interessant das zu lesen (link im Blutschwerter Forum) … schade, bin doch etwas enttäuscht von der (Witzko)-Reaktion.

AW: Karl-Heinz Witzko - Die Kobolde

Ich ehrlich gesagt auch - sicher ist es hart, sowas von jemandem zu lesen, den man als Freund betrachtet, aber etwas professioneller hätte die Reaktion ausfallen dürfen.

AW: Karl-Heinz Witzko - Die Kobolde

[COLOR=“RoyalBlue”]absolut. sehe ich genauso. Ein Author muss einfach eine Kritik auch annehmen können, soviel Professionalität müßte eigentlich eine Grundeigenschaft sein.
(Wie eigentlich jeder Mensch auch im normalen Leben …)