Liebe unterm Hollerbusch

Kennt ihr den Kindervers: “Ringel, Ringel, Reihe, sind wir Kinder dreie, sitzen unterm Hollerbusch, machen alle Husch, Husch, Husch!” Auch wenn nicht – die Sträucher gibt es immer noch, die im Frühjahr und Frühsommer süßlich riechende, zartgelbe Blütendolden tragen und im Herbst, oft schon Ende August, mit schwarzen Beeren locken.

Aus den Blüten lassen sich wunderbare Sachen zaubern: Sirup und Sekt, Parfait und Küchlein. Jetzt im Herbst wiederum werden die Beeren geerntet. Sie ergeben eine wunderbare Suppe, die sowohl kalt als auch warm schmeckt.

Der anspruchslose Strauch ist ein Geißblattgewächs und gedeiht selbst auf kargen Sandböden. Er wächst in Gärten, Wäldern und Hecken, an Straßenrändern und auf Schutthalden. Sowohl Blüten als auch Beeren sind gesund: Tee aus den Blüten wird schweißtreibend und hilft bei Erkältungen. Die Beeren wirken verdauungsfördernd. Roh sind allerdings alle Teile des Holunders giftig; der Genuss führt zu Brechreiz und Durchfall. Durch Erhitzen wird der Holunder genießbar.

Holunder hat viele Namen: Holler, Holder, Eller, Elderbaum, Eiderbaum, Fliederbeere. Und das sind sicher nur einige. Die Germanen glaubten, dass in dem Strauch die Liebesgöttin Freya (Holla) wohnt, und verehrten ihn als heilig. (Achtung: Flecke! Denn die reifen Beeren fallen leicht von den Dolden, und Sie verhelfen jedem zu der Erkenntnis, unter welchem Strauch Sie lagerten…)

Holla kennen wir alle als “Frau Holle” aus Grimms Märchen. Holla wurde als Hausgöttin besonders in Bayern, Schwaben und dem Elsass verehrt. Warum ausgerechnet dieser mehr als bescheidene Busch einer Liebesgöttin als Wohnort zugedacht wurde, weiß wohl keiner. Denn besonders ansehnlich ist er eigentlich nicht. Nur wenn er blüht, besitzt er eine stille Schönheit, und es wird einem klar, dass so ein Strauch durchaus etwas Göttliches haben kann.

Pflückt also vor dem Picknick unterm Hollerbusch die Dolden ab und kocht daraus eine leckere Holundersuppe mit Grießklößchen:

Zutaten:

1 kg Holunderbeeren
3 EL Zucker
2 EL Grieß
2 El Orangensirup
1 Glas Weinbrand oder Rum

Für die Klößchen:

1/8 l Milch
50 g Grieß
1 TL Butter
1 Ei
etwas Salz

Zubereitung:

Die Holunderbeeren gut waschen; die Büsche haben oft Blattläuse, was ihnen aber offenbar nicht sehr zu schaffen macht. Erst dann erst von den Stielen abstreifen. In 1 l Wasser etwa 10 min kochen lassen. Durch ein Sieb streichen, aufkochen lassen, den Zucker zufügen, Grieß einstreuen und ausquellen lassen. Nicht zuviel Grieß nehmen, die Suppe sollte nur leicht sämig sein, keine dicke Pampe.

Für die Klößchen Milch und Butter mit einer Prise Salz aufkochen, Grieß einstreuen und mit einem Holzlöffel so lange rühren, bis die Masse zu einem dicken Kloß wird und sich vom Topfboden löst. Etwas abkühlen lassen und dann das Ei darunter mischen. Mit einem Kaffeelöffel kleine Klößchen abstechen und in der heißen Suppe gar ziehen lassen. Mit dem Orangensirup und dem Rum verfeinern. Die Suppe schmeckt heiß und kalt.

Für Kinder den Alkohol weglasssen. Habt ihr nicht so viele Holunderbeeren, können auch 2 Äpfel und 2 Birnen (geschält, entkernt und klein geschnitten) mit verwendet werden. Die Suppe kann auch mit etwas gemahlenem Zimt, Nelken oder Zitronensaft abgeschmeckt werden.

Quelle: Heidi Driesner, n-tv

Viele Grüße
Euer Tufir

AW: Liebe unterm Hollerbusch

Auch die Blüten lassen sich zu einem leckeren Nachtisch verarbeiten:

Dolden pflücken, kleine Käferchen rausschütteln evtl.auch nochmal vorsichtig abwaschen.

In Eierkuchenteig tauchen, dan in Fett ausbacken und mit Puderzucker bestreuen.

Ist sehr lecker und sieht auch sehr hübsch aus.

AW: Liebe unterm Hollerbusch

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Jau! Meine Oma macht auch jedes Jahr Holundersaft! :smiley:

Gruß
Graf Albin

AW: Liebe unterm Hollerbusch

Mit oder ohne Allohol?

AW: Liebe unterm Hollerbusch

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Leider ohne! :frowning:

Gruß
Graf Albin

AW: Liebe unterm Hollerbusch

[COLOR=“RoyalBlue”]Mist!

AW: Liebe unterm Hollerbusch

Hmmmm meine Mum macht immer einen ganz leckeren Hollunder Likör. Das Rezept rückt sie aber noch nicht raus, ist halt ein altes (Apotheker-)Familien Rezept. Da meine Generation allerdings mit der Familientradition gebrochen hat und keiner von uns Apotheker ist, wird meine Mum wohl die letzte sein, die den Likör an der Arbeitsstelle zusammen braut.

Mein Dad macht immer Hollunder Sekt. Nicht sehr Alkohol reich, prickelt nur ein bißchen und ist im Sommer sehr erfrischend… besonders mit nem ordentlichen Schuß Zitrone.

Diese “Hollunderküchlein” hat mein Dad uns (einem meiner Brüder und mir) auch mal serviert. Nur leider waren da noch ein paar zu grüne Stengel bei und ja, das Zeug ist giftig, wenns grün ist. Seit dem sind mein Bruder und ich traumatisiert… ich rühr das Zeug nie wieder an!!

In diesem Sinne
Cheers!
Enigma