Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

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Möglicherweise ist es dem einen oder andren von Euch auch schon mal aufgefallen, dass gerade in Sci-Fi/Fantasybüchern erfreulich offen mit dem Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe umgegangen wird. Eine aus meiner persönlichen Sicht heraus sehr positive Entwicklung, die sicherlich Ihren Beginn u.a.mit den Romanen von Marion Zimmer Bradley aber auch anderen erfolgreichen Werken nahm.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass gerade in dieser Art von Literatur ein
noch größeres Mass an freiheitlichem Denken existiert, als in der “normalen” Literatur. Wobei ich fairerweise anmerke, dass heutzutage das Thema Homosexualität im Buch, Film oder gar im wirklichen Leben allgemein durchaus (glücklicherweise) kein Tabuthema mehr ist. Leider sind wir aber genausogut noch weit davon entfernt von Normalität zu sprechen, aber das soll hier nicht das Thema sein.

Für andere Interessierte hier mal ein paar Buchtitel hierzu:

Eric van Lustbader, Trilogie: The Ring of Five Dragons, The veil of thousand tears, Mistress of the pearl

Jacqueline Carey, Trilogie: Kushiels Dart, Kushiels Chosen, Kushiels Avatar

Mary Gentle, Book of Ash 1-4

Shaylynn Rose, Banshee’s Honor

Ellen Kushner, The Privilige of the sword, Swordspoint

David Gemmell, Trilogie Troy, Lord of the silver bow, Shield of Thunder,
Fall of Kings

Kai Meyer, Loreley

Jane Fletcher, Lorimal’s Chalice

Niccola Griffith, Untiefen

Katherine V. Forrest Töchter der Morgenröte

Delia Sherman, Through a brazen Mirror

Leider mangelt es mir an Zeit alle Titel einzeln per Rezi vorzustellen, aber für zusätzliche Info s stehe ich natürlich gerne zur Verfügung (per Post oder PN),
habe diese alle gelesen.

Freue mich auch über andere Titel oder Rezi s … :-))
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AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

Mal abgesehen davon, dass ich keines der Bücher, die Du auflistet gelesen habe und wahrscheinlich auch nicht lesen werde - das soll jetzt keine Wertung, sondern eine bloße Feststellung sein - fallen mir dabei zwei Dinge ein, die ich loswerden möchte.

Eines ist eine Aussage, das andere eine Frage.

Zur Aussage: Ich finde, dass du Recht ast, was die Stellung der Homosexualität in der Gesellschaft und die Entwicklung dazu angeht. Auch bin ich davon überzeugt, dass diese Entwicklung nur gut sein kann. Was mir fehlt, ist die Aussage, dass diese Situation der Nicht-Anerkennung in der Gesellschaft, sowohl ein kulturell als auch historisch immer wieder unterschiedlich zu bewertendes Phänomen ist. Je nach Art und Entwicklungsstand der Gesellschaft ist die Ächtung von Homosexualität mal größer und mal weniger groß und selbst in Europa gab es Zeiten, da war es um die Anerkennung durchaus besser gestellt als heute.

[ot]Bitte betrachtet das jetzt NICHT als Start zu einer politischen oder religiösen Diskussion, die wir hier ja nicht haben wollen. Ich wollte einfach nur mal Stellung beziehen. Bleiben wir einfach bei der Literatur.[/ot]

Zur Frage: Die von dir vorgestellten Titel scheinen zu 99% aus dem englischen Sprachraum zu kommen. Gibt es zu wenig deutsche Bücher mit diesem Thema, ist also quasi das in Deutschland auch in der Literatur doch noch ein Tabuthema oder sind dir die deutschen Autoren einfach nicht gut genug?

Gruß
Tufir

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

@Tufir
Da muss ich doch gleich mit einer Gegenfrage kontern:
Warum wirst du diese nicht lesen ?

Deine politische/kulturelle Anmerkung werde ich bewusst nicht kommentieren, weil das ja nicht hierhergehört.

Es handelt sich mit nichten bei allen vorgestellten Titeln um Geschichten in denen es ausschließlich um homosexuelle Protagonisten handelt, sondern Geschichten mit zum Teil Haupt oder Nebenprotagonisten, die schwul oder lesbisch oder bi sind oder um eine “sexuell weltoffenere Umgebung” oder es einfach gar nicht erst zum Thema wird weil es einfach so ist (dass jeder jeden lieben kann).

Fast alle Titel sind in deutscher Sprache erhältlich, aber von englisch sprachigen Authoren das ist richtig (mal abgesehen von Kai Meyer, dessen “Loreley” auch nur sehr sanft das Thema anschneidet).

Das liegt in der Tat daran, dass mir kaum deutsche Authoren zu diesem speziellen Inhalt (schul-lesbische Protagnoisten/Welt/Umgebung) bekannt sind, und zum anderen daran, dass ich (wie du weisst) sehr gerne englische Originale lese, weil sie doch in 9 von 10 Fällen besser sind als die deutschen Übersetzungen.

Wie bereits angedeutet, freue ich mich über jeden Hinweis zu anderen Authoren / Büchern.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

Hey! Endlich mal wieder eins von den Themen die immer zu Zoff führen! Schön! Wer will mit mir wetten wie viele Postings es noch braucht?

Ich lese Bücher in denen Protagonisten, Antagonisten, Nisten im Allgemeinen oder Nebendarsteller miteinander in die Kiste springen sehr ungern. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, das dadurch gewonnen hat. Man kann Seite um Seite damit füllen, es wunderschön ausschmücken und es ist und bleibt doch immer das Gleiche: Ein Lückenfüller um Szenen zu entspannen oder Bindungen herzustellen die sich sonst nicht erklären lassen. Meist füllt es einfach nur Seiten.
Sex wurde so oft thematisiert das er verdammt langweilig und nichtssagend geworden ist. Das wird meiner Meinung auch dann nicht besser wenn man mehr Spielarten einbaut, um die Leute dafür zu begeistern.

Ich gehe davon aus das deutsche Autoren sich nicht gern auf das Popp-Niveau herablassen. Vielleicht gibt es in deutschen Romanen generell weniger Sex?

Und das ist gut so, da bleibt mehr Zeit für die Handlung und mehr Tote pro Absatz!

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

@Sami: Warum nicht? - 2 Gründe:

Weil ich ungefähr noch 10 - 15 andere Bücher hier rumliegen habe, die ich auch noch lesen will und ich möchte diesen Stapel nicht vergrößern. Das ist der Hauptgrund.

Ein weiterer Grund ist folgender: Irgendwie mag ich es, mir die Bücher, die ich lese, selbst auszusuchen. Für mich muss ein Buch wirklich neu sein, um es überhaupt gut finden zu können; neu im Sinne von “Davon habe ich noch nichts gehört”. Sobald mir jemand davon erzählt, verliert es bei mir erheblich an Reiz. Ich weiß, das ist ein Tick, aber das ist zum Beispiel auch der Grund, warum ich tatsächlich den “Herr der Ringe” immer noch nicht gelesen habe. Zu viele Leute haben mir gesagt, “Das musst du unbedingt mal lesen!” Unter allen Büchern, die ich jemals gelesen habe (Ich schätze mal grob, dass es eine hohe 3-stellige Zahl ist - nicht eingerechnet Sachbücher, Perry Rhodan Groschenromane (Das sind alleine 700), RPG Regelwerke und Abenteuer :)) befinden sich vielleicht 10 Empfehlungen anderer. Und keine davon rangiert unter meinen persönlichen TOP 100. Das ist jetzt nicht abwertend gegenüber den Empfehlern gemeint. Das ist irgendwie ein Tick wie … die Reste vom Teller eines anderen essen. :o

Gruß
Tufir

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

@Tufir
na ja, wenn du meinst. Deine Entscheidung. Ich habe sehr viele sehr gute Empfehlungen von Büchern gehabt / gelesen.

@Zylerath
wer sagt denn, dass es nur um Sex geht ?

Das wäre doch zu eindimensional.

Zwischenmenschliche Gefühle, gute Charakterdarstellungen, spannende Handlungen und sexy Helden/Heldinnen gibt es nach meinen Lesenserfahrungen im homo- wie auch im heterobereich.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

Ich hatte auch genug Empfehlungen und ich sage auch gar nicht, dass sie schlecht waren. Es ist nur wirklich so, dass das Buch dann bei an Reiz verliert. Das ist der gleiche Grund, warum ich mir keine (kaum) Filmtrailor ansehe. Irgendwie verdirbt mir das sowohl Vorfreude als auch meine Meinung dazu. Ich komme nicht dagegen an. :o

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

@Tufir
jeder wie er mag. Bei mir ist es manchmal (nicht immer) genau umgekehert, dass ein Buch einen besonderen Reiz hat, wenn es mir persönlich empfohlen wurde (also keine anonyme Rezi-empfehlung oder so).

@Zylerath
Nachtrag: zuviel Herz / Schmerz ist für Sci-Fi/Fantasy Stories nicht gut.
Egal ob die Protagonisten (ist doch ein hübsches Wort) homo- oder heterosexuell sind.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

Ich muss gestehen, dass ich, wenn ich in Gedanken durch mein Bücherregal gehe, nicht sagen könnte, ob und in welchen Büchern wer mit wem häufiger ins Bett steigt - einfach weil es mir relativ egal ist. Denn, und da gebe ich Zylerath recht, in vielen Büchern werden Bettszenen nur dafür genutzt, Bindungen darzustellen oder zu erschaffen - und sind meist auch noch qualitativ schlecht. Und das unabhängig davon, welches Geschlecht mit welchem in die Kiste springt.

Aber wenn man mal von den Sexszenen weg zu einfachen Liebesgeschichten geht - so teile ich durchaus den Standpunkt, dass gleichgeschlechtliche Liebe in Fantasy und SF häufiger ist als z.B. in zeitgenössischen Krimis - klar, denn die spielen ja auch in der Gegenwart und bilden die jetzige, unvollkommene Realität ab. Viele SF/F-Autoren scheinen liberal zu sein und davon auszugehen, dass diese Haltung in der von ihnen beschriebenen Zukunft / den von ihnen beschriebenen Welten verbreiteter ist als im Moment noch hier und jetzt. Und damit werden sie wohl recht haben.

Jedoch muss ich an dieser Stelle eine Einschränkung machen - auch ich würde zum jetzigen Zeitpunkt keines der oben genannten Bücher lesen.

Und das aus einem ganz bestimmten Grund: Ich lese Bücher nicht deswegen, weil in ihnen eine ganz bestimmte Beziehungsvariante häufiger oder seltener ist. Will sagen: Die sexuelle Orientierung der Protagonisten ist mMn kein Qualitätskriterium. Oder noch deutlicher: Die Aussage, das sind empfehlenswerte Bücher, weil dort homosexuelle Liebe vorkommt ist genauso unsinng wie es die Aussage, empfehlenswert obwohl dort homosexuelle Liebe vorkommt, wäre.
Ein Buch ist gut, wenn in guter Sprache und ansprechenden Sätzen eine spannende Geschichte erzählt wird - nicht aufgrund der sexuellen Orientierung der Protagonisten. Damit ich eine Buchempfehlung akzeptiere, müssen erstere Punkte erfüllt sein - das letzte ist mir vollkommen egal. Und leider empfiehlst Du damit diese Bücher aus einem Grund, der für mich keiner ist.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

Ich nehme mal an, dass Sami die Bücher empfohlen hat, WEIL sie ihrer Meinung nach gut sind UND das Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe dort offen angegangen wird. Insofern kann ich das durchaus nachvollziehen.

Im übrigen vertrete ich durchaus sonics Meinung zu dem Thema. Sprich, ich lese Bücher weil sie gut sind und kümmere mich da nur zweitrangig bis gar nicht um die sexuelle Polung der Protagonisten.

Und gegen GUT gemachte Liebesbeziehungen habe ich auch nichts einzuwenden. Solange sie in der Geschichte ihren Sinn erfüllen und diese auch voranbringen. Einfach nur so als “Lückenfüller” finde ich sie auch störend.
Aber ich muss auch nicht ein “bluttriefendes” Buch lesen, wo alle paar Seiten irgendwelche Köpfe rollen oder sonstige “Action” beschrieben wird. Denn auch solche Dinge ähneln sich irgendwann und werden ausstauschbar. Da gibt es zu den schlecht gemachten Sexszenen keinen großen Unterschied.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

So funktionieren Menschen eben. Sex ist das Ziel und es läuft immer darauf hinaus. Und Bücher zu lesen in denen nur Händchen gehalten wird … das ist schon wirklich High-Fantasy.
Ist übrigens einer der Gründe warum mir Star Wars Romane so selten gefallen. Man schleicht umeinander, rührt sich aber nie an.

Ich bin kein Fan von Herzschmerz und Romantik Sinnlosigkeiten und rosa Brillen. Mir sind Bücher am liebsten in denen es heißt: “…eine kurze Nacht später.” Auch einer der Gründe warum mir Star Wars Bücher manchmal gefallen. Shadowrun Bücher machen das zum Glück auch sehr oft so.

Und wenn ich diesen Kram schon nicht mag wenn es Heteros zelebrieren werde ich ihn mir bestimmt mit noch weniger Freude zu Gemüte führen wenn es Schwule oder Lesben sind. Das ist dann noch viel weniger meine Liga.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

Mag sein, ich vermute auch, dass sie die Bücher nicht nur aus diesem einen Grund empfiehlt, jedoch ist das der einzige, den sie nennt.

Nun kann ich sehr wohl nachvollziehen, dass sie nicht die Zeit hat, die Bücher alle vorzustellen - die hätte ich auch nicht, aber es ist einfach etwas optimistisch anzunehmen, dass allein die Titel und das eine genannte, alle verbindende Thema, ausreicht, um als Empfehlung für die Bücher durchzugehen. Vielleicht trifft das auf den ein oder anderen zu, jedoch nicht auf mich.

Ich denke aber auch nicht, dass das ihr Punkt war - ich denke, sie wollte viel eher diskutieren, ob und wenn ja warum in SF/F mit Homosexualität freier umgegangen wird als in der heutigen Welt. Und dazu habe ich mich ja bereits geäußert.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

So, dann sag ich nochmal was Klärendes hierzu:

genau wie [COLOR=“Cyan”]Voltan vermutet hat, habe ich die Bücher genannt, weil ich sie gut fand und sie das Thema Homosexualität zum Teil durch Inhalt/Welt oder einzelne Protagonisten als Haupt oder Nebendarsteller beinhalten.

Ausserdem gibt es ja vielleicht andere Menschen, die genau noch solchen Titeln suchen. (offensichtlich aber hier nicht). Weitere Informationen zum Inhalt findet man bei den bekannten Seiten im Internet, sodass der Titel für weitere Recherchen daher genügt. Wen also der Titel als solches anspricht, (und genügt) wunderbar, wem nicht, auch gut.

Es ist weiterhin richtig, was [COLOR=“Lime”]sonic schreibt, dass das Thema generell offener / häufiger in SF/F Literatur behandelt wird, welches ich eben auch nochmal zur Diskussion stellen wollte.

AW: Love as you whilt - Liebe wen du magst in Sci-Fi & Fantasyliteratur

[FONT=Comic Sans MS]Ich habe mir während des Durchlesens der Posts so meine Gedanken gemacht und möchte nun auch etwas dazu beisteuern.

Auch außerhalb von SF/F ist Homosexualität in vielen Büchern enthalten, angeschnitten oder sogar DAS Thema (leider kann ich keine Titel nennen, müsste alle Bücher erst nochmal lesen) und ob es wirklich so ist, dass es in SF/F-Büchern häufiger vorkommt kann ich weder bestreiten noch bestätigen.
Aber in meinen Augen kommt die Freiheit dieses Themas im SF/F-Bereich daher, dass solche Bücher und Geschichten von Menschen geschrieben werden, welche allgemein eher liberal eingestellt sind. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass ein konservativer Roman-Autor häufig (wenn überhaupt) Science-Fiction oder Fantasy schreibt. Ähnlich verhält es sich da, denke ich mit Frauen in Führungs-Positionen oder ähnlichem. In SF/F gibt es mehr “starke” Frauen als in realistischen Büchern.

cul8r, Screw
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