Hallo liebe Spieleleiter / Gamemaster da draußen,
meine Frage an euch ist, habt ihr schon einmal Situationen als Leiter einer Runde gehabt, wo ihr selber nicht mehr wusstet wie ihr weitermachen sollt.
Ich habe zwei bsp. für euch:
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In meiner ersten Kampagne die ich geleitet habe, Pathfinder first edition, hat einer der Spieler gemeint er müsse einen Fighter mit ein paar Leveln Druiden spielen, damit er als Begleittier einen Tiger bekommt. Ich habe mir nichts dabei gedacht und habe es zugelassen. Das Problem war nur, dass dieser Tiger so abnormal overpowered war, dass bei uns am Tisch immer gesagt wurde, dass der eigentliche Charakter der Tiger aka “Katzi” war und der menschliche Charakter der Begleiter. Das an sich wäre ja nicht schlimm gewesen, aber das Problem war, dass der Tiger im Kampf jedem anderen Charakter die Chance genommen hat zu glänzen und ich konnte die Enttäuschung in den Gesichtern der anderen Spieler sehen, wenn ihnen wieder einmal die “Show” gestohlen wurde. Ich habe dann mit dem Spieler geredet, der ursprünglich auch noch gerne gehabt hätte, dass ich ihm erlaube, dass sein “Katzi” Desna Anhänger wird, damit sie mit Starknifes umgehen kann (das funktioniert regeltechnisch tatsächlich, weil “Katzi” 2 Punkte in Intelligenz hatte, wenn ich mich richtig erinnere). Jedenfalls hat der Spieler gemeint, dass ich ja gesagt habe dass das alles erlaubt ist, er hatte mich vorher ja gefragt. Letzten Endes hatte sich diese Kampagne im Sande verlaufen, zum einen wegen “Katzi”, zum anderen weil manche Spieler dann auch keine Zeit mehr hatten oder Lust (das wurde mir nicht gesagt).
- In einer späteren Kampagne, wieder Pathfinder first edition, habe ich einem Spieler erlaubt einen Kleriker mit dem Rüstungsbonus feat vom Fighter zu spielen. Gut ich bin was das angeht auch selber schuld, wenn ich sowas erlaube, aber gut was solls. Dieser besagte Kleriker hatte letzten Endes auf Stufe 5 oder 6 eine Rk von 32, wenn er vollgebufft war, was er meistens war. Also habe ich ein Monster geschrieben, dass gut darin war seine Gegner umzuwerfen, damit sie am Boden liegen und -2 Rk bekommen. Was jetzt meiner Meinung keinen großen unterschied bei dem Kleriker macht, da die meisten Gegner die bei diesem Monster waren einen Angriffsbonus von +4 oder +8 hatten, kurz gesagt ihn eh nur mit einer natural 20 getroffen hätten. Den Spieler hat dieses Monster aber so sehr aufgeregt, dass er gemeint hatte, dass ich diese Monster wieder löschen soll, weil die ja absolut unfair sind. Fakt ist, diese Monster waren nach allerspätestens 4 Kampfrunden tot und sein Charakter hat auch nur wenige Treffer abbekommen. Er war seltenst unter 50% seiner HP. Letzlich ist auch diese Runde zerfallen zum einen wegen diesen gemeinen Monstern, zum anderen weil mich bei den Spielern Rollenspieltechnisch ein paar Sachen gestört haben. Z.B.: Es gab in der Hauptstadt eine Seherin die ihnen helfen wollte, aber die Spieler wollten ihre Hilfe nicht bzw. ihre Charaktere glaubten nicht daran dass es in der Welt Leute gibt die in die Zukunft sehen können, obwohl ich ihnen gesagt habe, dass es so etwas in der Welt gibt und ihre Charaktere wissen, dass Vorhersagen und der gleichen existieren. “Nein daran glaub ich nicht”, kam als Antwort zurück. Gut das konnte ich auch noch akzeptieren, aber als dann ein Spieler (der Kleriker Kerl) Story relevante NPC`s getötet hat nur weil es Goblins waren und er sich vor dem Goblinhäuptling mit einem Diplomatiewurf rausgeredet hat, seiner Meinung nach, weil er ein besseres Ergebnis hatte als der Häuptling auf seinen Motiverkennen Wurf, da ist es mir als Spielleiter zu viel geworden und ich habe die Runde für beendet erklärt. Ich bin meiner Erinnerung nach ruhig geblieben in diesem Moment, aber vielleicht konnte man mir in dem Moment auch ansehen, dass das alles etwas zu viel für ich war.
Jetzt meine eigentliche Frage, was hättet ihr in diesen Momenten anders gemacht um die Situation zu handhaben?
Vielen Dank für eure Antworten
DerNeuling