Hat sich bei euch auch der neue Typus des Meme Spielers entwickelt? Keine Ahnung, wann das begonnen hat, jedoch habe ich jetzt schon mehrer dieser Spieler am Tisch gehabt. Da fange ich ja echt an den Edgelord zu vermissen. Richtig drastisch finde ich auch, das es sich eingeschlichen hat das Spieler Situation, die sehr ernst sind, dann mit einem blöden Spruch zu sabotieren. Ich habe vor einigen Wochen auch ein YT Video angesehen über Cthulhu, wo alle fröhlich am Lachen und am witzeln waren. Habe ich verpasst, das H.P. Lovecraft auch Stand-up Comedian war?
Diese Spieler gibt es auch hier. Manchmal bin ich einer davon, meist nicht. Immersion ist nicht immer alles, man kann sich auch mal durchalbern. Vielleicht drückt sich so auch Anspannung aus? So oder so, es ist alles eine Sache des Gruppenkonsens. Wenn es jemanden am Tisch stört, muss man halt reden. Auf Conventions gibt es das Phänomen nach meinem Empfinden öfter.
Jap, da bin ich voll bei dir. Da stört es mich auch nicht, wenn da gefeiert wird. Wird sind ja auf der Con, um Laune zu haben.
Online habe ich letztes Jahr gespielt, aber das war mir vom Konzept des SL zu wild. Dauernd neue Spieler und ein Spotlighthog waren mir dann zu anstrengend.
Also ich bin selbst oft ein alberner Spieler, sofern das Setting es zulässt. Wenn wir dann Kult oder Die spielen, reiße ich mich schon am Riemen.
Auch mein DM Stil in meiner DnD Westmarches Gruppe ist häufig, meine Spieler mit komplett verrückten NPCs oder manchmal lächerlichen Situationen zu konfrontieren. Ich lade also auch öfter ein, an meinem Tisch dämliche Witze zu reißen. Ich habe sogar ein Amulett kreiert, welches einen heilt, für einen cocky Spruch nachdem man einen Gegner besiegt hat, oder einen Schaden zufügt, wenn der Spruch einfach nur schlecht war. ?
Am Ende des Tages kommen wir doch alle zusammen, um Spaß zu haben. Daher finde ich es nicht schlimm, wenn wir über dämliche Dick Jokes am Spieltisch lachen. Es ist aber wichtig die Erwartungshaltungen zu klären, damit eben sich niemand davon vor den Kopf gestoßen fühlt.
Witze machen bei uns eher die Charaktere als die Spielenden und diese machen sie meist eher wenn sie gerade nicht in Lebensgefahr sind. So haben wir eigentlich eine gute Mischung zwischen atmosphärischen Drama und guter Laune. ?
Prinzipiell hat Grunz! schon (wirklich) alles genannt, was auch ich schreiben würde.
Persönlich stört es mich zwar auch sehr, wenn anstatt atmosphärischer Stimmung & funktionierender Immersion Witze & Albernheiten die aufgebaute Stimmung auseinander reißen. Vor Allem, wenn es plötzlich geschieht oder gar etwas ganz weg gerissen wird.
Aber mir ist auch fast immer bewußt, warum das in den jeweiligen Situationen dann geschieht. Insofern ist es zumindest an meinem Ende nicht allzu schlimm.
Und wenn die Gruppe insgesamt halt lieber lachen möchte, als die zur Situation passende Stimmung mit aufzubauen und/oder zu genießen, ist das nun mal so. Solange diese mehr oder weniger Gegenläufigkeit bei der “Arbeit” an der Stimmung nicht zum Dauerzustand während der einzelnen Sitzung oder in der Gruppe an sich wird, ist das auch durchaus irgendwo okay.
Aber um es (auch) nochmal hervorzuheben:
Rollenspiel ist ein gemeinsamer Spaß für den man miteinander kommunizieren sollte, um möglichst viel gemeinsamen Spaß & möglichst wenig persönlichen Streß zu ermöglichen.
Neu finde ich daran nichts, höchsten ändern sich mit der Zeit die Referenzen… Wir mittelalten Herren haben uns halt früher beömmelt, wenn sich die Gelegenheit gab, Monty Python oder einen Schwarzenegger-Film zu zitieren; heute zitieren die Kids halt lieber Critical Role oder das epische Internet-Maymay du jour…
Ich versteh nicht ganz was du mit dem Typus Meme Spieler meinst… Bin wohl noch keinem begegnet.
Aber ich spiel es halt entsprechend aus, wenn auch der Char Humor hat wenn auch einen fragwürdigen, dann macht der auch Witze, meist dumme, das stimmt, manchmal auch unpassend, aber das gehört dann zum Char. Ich spiele auch andere, die ernster sind, oder einfach nicht sozial genug sind um einen Witz hinzubekommen.
Es gibt auch Spieler, die fast Slapstick Char haben, aber auch die passen und (in dem fall Text RPG) deren Züge les ich manchmal fast am liebsten. Immer Drama geht auch nicht.
Für mich sind das alles Inspirationsquellen. Ja, manche davon passen einfach nicht zum Setting (ScoobyDoo-Cthulhu) andere sind relativ leicht entschärfbar (Verleihnix - hat er denn genug Fische dabei? Denn ein toter Fisch macht A kaum Schaden und B ist nach spätestens drei Hieben nur noch eine abgerissene Gräte an einer Schwanzflosse. Und ja, die fangen an zu riechen, auch in einem nimmervollen Beutel.) Der Rest ist, wenn es das System mechanisch hergibt, auch ohne die entsprechenden Inspirationsvorlagen immer wieder vorgekommen. Session 0 ist sehr wichtig, was solche Punkte betrifft.
Manchmal können solche Inspirationsvorlagen echt schöne Charaktere hervorbringen.
Habe in Shadowrun einen jungen, seattler Baseballstar gebaut, mit ein wenig Cyber- & Bioware, der schon im Fokus der Profivereine stand. Nebenher hat seine Neigung zu Antiautorität und Adrenalinrausch dafür gesorgt, dass er nebenher den einen oder anderen Run für Linksaktivisten oder ähnliches erledigt hat. Dann kam der Trend zu Personafixen alter Spieler aus der 5. Welt in der NBA, bei der er es (als Ork, wohlgemerkt) gewagt hat anzumerken, dass damit alle metamenschlichen Spieler effektiv nur Menschen nachspielen würden. Ein paar aufgebauschte Medienberichte und Trotzreaktionen später, war er raus aus der Profiriege und hat sich in die ADL abgesetzt.
Sein Markenzeichen sind Zweikontakt-Granaten (Explodieren beim 2. Aufprall bzw. starken Beschleunigungswechsel) die mit dem Baseballschläger zum Ziel befördert werden. Spitzname daher: “Batman”
Gerade Session 0 ist wirklich wichtig. Die Leute können gerne solche Chars ja spielen aber ich finde die Gruppen Chemie sollte nicht darunter leiden
Kleines Beispiel aus PF 1: Wir in der Runde ein Summoner der speziel nur auf das Beschwören seiner Monster ging. War am Anfang noch ganz ok aber später hat er dann Wesen geholt die den Kämpfer oder den Heiler fast komplett ersetzt haben und nur noch zu neben Figuren gemacht haben.
Das ist aber ein Grundproblem bei PF1. Da dieses Spiel, so gerne ich es auch habe, leider voll gemüllt wurde mit Spieleroptionen.
Letztes Konzept der Dinotrainer: Magier mit Dino Tiergefährte, der ebenfalls einen Dino als Vertrauten hat. Vom Regelwerk her möglich habe ich aber abgelehnt.
Würde ich Mmn nicht sagen. Ich kenne mich persönlich jetzt nur mit DSA ( 4.1) und Pathfinder mittel bis gut aus und ich denke Es kommt immer auf die Spieler + Meister an.
Du kannst in vielen Systemen sehr starke Charaktere bauen oder das System ausnutzen wenn du genau schaust. Es kommt immer drauf an ob man als Spielleiter es zulässt oder nicht.
Ich Persönlich lasse auch gerade bei PF 1 nie den Paktmagier zu weil ich es 1x zugelassen habe und das spielen für alle war richtig eklig ( egal ob Kampf oder Soziales er konnte sich immer in den Vordergrund setzen)
Für mich ( und meine Mitspieler) kommt es wirklich auf die Person an.
