AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?
Ich glaube, Ihr verkennt da alle etwas. Nur, weil jemand ein Pazifist ist, bedeutet das nicht automatisch, dass derjenige auf jegliche Form von Gewalt verzichtet.
Der Begriff leitet sich vom lateinischen „Pax“ für Frieden ab. Pacificare, das Verb, das dem zugrunde liegt, bedeutet nichts anderes als „Frieden stiften“. Im Laufe der Jahrhunderte bekam der Pazifismus in Form als Friedensbewegung völlig neue Ausprägungen. So modern, wie er seit etwa 20 Jahren ausgelegt wird, ist er durchaus stark verwässert. Früher hat die Friedensbewegung durchaus auch selbst Hand angelegt, um diesen Frieden zu erzwingen.
Grundsätzlich kann man heutzutage aber davon ausgehen, dass jemand, der sich als Pazifist bezeichnet, hauptsächlich gegen den Krieg oder jedwede Form der gewaltsamen Auseinandersetzung zum Zwecke der Vorteilsnahme auf Völkerebene ist. (Typischer Wehrdienstverweigerer) Das heißt aber mitnichten, dass ein Pazifist sich einfach abschlachten lässt oder sein Hab und Gut oder gar seine Familie und Freunde nicht verteidigt. So einer wird landläufig wohl eher als „Blumenkind“ belächelt.
Unterschieden wird in der Theorie weiterhin, ob Pazifismus als Ziel oder als Mittel verstanden wird. Beim Ziel-Pazifismus stehen die Überwindung der Institution Krieg und die Frage nach einem friedlichen Miteinander im Mittelpunkt. Die Überwindung des Krieges gilt als das moralisch höchstrangige Ziel, wobei Gewalt als Mittel nicht ausgeschlossen wird. Beim Mittel-Pazifismus geht es vor allem um die Vermeidung von Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung. In einem anderen Sinne ist darunter zu verstehen, dass der Pazifismus selbst ein Mittel zum Erreichen des pazifistischen Ziels darstellt. Gerade durch den Verzicht auf Gewalt im konkreten Fall sollen langfristig gewaltfreie Beziehungen aufgebaut werden.
Ergo kann auch ein Runner durchaus hehre Zeile verfolgen und im Kern pazifistisch veranlagt sein. Die Mittel, die zur Erreichung des Friedens eingesetzt werden, variieren halt ein wenig.
Auf Faerûn umgesetzt, würde ich sagen, ist ein pazifistischer Runner ist der typisch chaotisch gute Charakter, der die Regeln biegt, um sein nobles Ziel zu erreichen. Gerade in einer dermaßen gewalttätigen Welt ist es doch durchaus vorstellbar, dass man versucht, nicht noch mehr Blut zu vergießen, wenn es sich vermeiden lässt. Und schon haben wir wieder eine Motivation, um Runner zu werden. Vielleicht kann ich als Runner ja helfen, die Welt ein bisschen besser und vor allem friedlicher zu machen.
Und das zu spielen, macht sicher Spaß. Und wie auch schon ein paar Mal angesprochen wurde, besteht ein guter Run ja nicht zwangsläufig aus 300Litern Blut und Gedärmen.
Was ich allerdings schon berücksichtigen würde, ist der Nachteil an sich. Wenn jemand sagt, er ist Pazifist und zerfleischt seine Gegner dann regelmäßig, macht ihn das schon unglaubwürdig und die gewährten Vorteile sollten dann „angepasst“ werden. Vielleicht sollten die durch den Nachteil ermöglichten Vorteile nur auf Gebieten eingesetzt werden, die dabei helfen, die pazifistische Grundhaltung zu unterstützen. Ein Face, das dafür bekannt ist, Aufträge möglichst friedlich zu vermitteln, könnte auch für Kons interessant werden, weil sie ihre Arbeit vielleicht leiser verrichten und weniger Aufmerksamkeit auf die Drahtzieher lenken.
Und die Idee mit den wild onanierenden Wachmännern hat was….