Nachtreiter

Kurzbeschreibung
Über die Steppe Phykadoniens, die Heimat der beiden Krieger Braninn und Grachann, bricht ein unerklärliches Ereignis herein: Immewährende Dunkelheit schiebt sich über das Land und vertreibt alles Licht aus dem Leben der Steppenreiter. Als ihr Herrscher, Ertann sein Volk zum Krieg gegen das Nachbarland Sarmyn aufstachelt, ahnen Braninn und Grachann: Ertann selbst steht mit Dämonen im Bunde. Auf der Flucht verschlägt es die beiden Freunde ausgerechnet ins feindliche Sarmyn. Doch dort finden sie Hilfe. Zwei sarmynische Ritter und eine geheimnisvolle Reisende schliessen sich ihnen an.
Gelingt es den ehemaligen Gegnern, ihre Welt der dunklen Macht der Dämonen zu entreissen ?

Über die Autorin
Daniela Knor, geboen 1972 in Mainz, studierte Geschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Psychologie. Sie lebt mit ihrem Mann, Pferd und Hund in der Nähe von Würzburg. Sie hat zahlreiche Romane aus dem Rollenspiel-Universum „Das schwarze Auge“ geschrieben.

Nachtreiter ist ihr neus großes Fantasy-Epos. Weiteres zur Autorin Homepage von Daniela Knor

Das Buchhandwerklich in Zahlen:

Broschiert: 474 Seiten
Verlag: Piper (September 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492701612
ISBN-13: 978-3492701617

Rezension:
Neben den beiden im Vortext genannten Steppenkriegern Braninn und Grachann lernen wir noch Arion einen sarmynischen Bettelritter, Regin einen wohlhabenden sarmynischen Ritter, Sava die Halbschwester Arions, die einem Ritter versprochen ist und Rodan, den einfachen, doch widersprüchlichen Söldner kennen. Diese fünf sowie die geheimnisvolle Fremde, die später noch zu Ihnen stösst sind die Hauptfiguren in diesem fesselnden Fantasyroman.

Was die Spannung weitgehend hochhält sind die unterschiedlichen Sichtweisen, aus denen der Erzählstrang jeweils fortgewebt wird. Jedes Kapitel trägt die Überschrift der Person, aus dessen Sicht zunächst die Handlung weitergetragen wird. Das ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber wie gesagt, die Spannung ist dadurch groß – man will unbedingt weiterlesen …

Sehr schön ist auch das Handlungsumfeld, die Ländereien, Phykadonien, Sarmyn deren Bewohner, die unterschiedlicher nicht sein können: das wilde, freiheitsliebende Steppenvolk Phykadoniens, dem gegenüber die in feudalen Zwängen gefangenen Eisenmänner „Ritter“ und Edelfrauen aus Sarmyn. Die Magie spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, wenn auch der Heerführer des Steppenvolkes ausgiebig und nicht im Guten davon gebraucht macht.

Unsere Helden finden auf sehr ungewöhnlichen Wegen zusammen, und brauchen auch ein wenig Zeit, um sich als Gruppe bereit zu finden gemeinsam zu agieren. Schliesslich kommen sie aus gänzlich unterschiedlichen Lagern. Jede(r) hat noch so sein eigenes Bündel zu schleppen und sich damit auseinander zu setzen. Die geheimnisvolle Fremde kommt dabei ein wenig zu kurz – man erfährt wirklich nur das Nötigste, und nicht nur Arion ist darüber enttäuscht, auch der geneigte Leser würde gerne mehr über die Schöne, Unnahbare erfahren. Sava, als einzige findet ihre Bestimmung bzw verlässt den ihr eigentlich vorbestimmten Weg mit Arions Hilfe…

Doch generell muss sich sagen, vermisst man ein wenig den Tiefgang der Charaktere, das sich identifizieren mit den einzelnen Protagonisten. Ich denke, das ist wahrscheinlich dem Spannungsbogen der Handlung zum Opfer gefallen.

Das Ende ist aus meiner Sicht etwas zu abrupt. Schreit ein wenig nach Fortsetzung, und hätte aus schon noch ein paar Seiten mehr vertragen. Etliche Fragen bleiben offen … werden nicht beantwortet. Oder vielleicht später doch noch ?

Aber alles in allem eine wirklich gut geschriebene, spannende Geschichte, die überraschenderweise wenig an Das Schwarze Auge erinnert, sondern ihre eigene Fantasy-Welt zeigt und den Leser dorthin mitnimmt, wenn er sich denn mitnehmen lässt!

Zum Cover:
Ein einzelner Reiter als Schattenbild inmitten einer Scheibe, mit fremdländischen Schriftzeichen und dunklen, rostrotem Einband. Sehr stimmig. Gefällt mir gut.

Diese Rezension entstand in Zusammenarbeit mit DSA UND FANTASY !
Wir danken PIPER für die freundliche Unterstützung.

AW: Nachtreiter

Danke Sami, dass du in deiner Rezenssion eine Stimmung für das Buch vermittelt hast, aber nicht allzuviel über den Inhalt, habe es wie du weist selbst noch auf dem Stapel neben meinem Bett liegen und freue mich darauf es demnächst zu lesen.

AW: Nachtreiter

So, hab das Buch über die Feiertage lesen können und meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Ich gebe dir absolut Recht, das Ende kommt abrupt und ist anscheinend bewußt offen gehalten, um eine Fortsetzung nachschieben zu können. Ich würde Inhalt und Schreibstil zwei Punkte schlechter bewerten, da Cover und Beschreibung mehr versprechen als sie letztendlich halten können. Einfach NUR nette Unterhaltung, aber nix für die Annalen und den wertvollen, knappen Platz im Bücherschrank.