Die meisten Erzählrollenspiele erfordern sogar zu einem gwissen Grad Metagaming, damit man sie spielen kann.
Die Session 0 ist ja quasi eine komplette Sitzung die nur für das Metagaming gedacht ist.
Das “my guy syndrom” hatte ich früher auch schon in Gruppen. Schlussendlich ist es aber immer auf die Entscheidungen des Spielers zurück zu führen. Es ist seine Entscheidung gewesen einen Charakter zu spielen, der so etwas tut. Viele der kritischen Themen spreche ich im Vorfeld ebenfalls in Session 0 an. Insbesondere was den Umgang mit Konflikten zwischen Charaktere angeht. Ist es ok, wenn ein SC andere SCs beklaut, umbringt usw? Wenn sich die Gruppe dagegen entscheidet, dann hat sich jeder daran zu halten. In dem Moment wo ein Spieler dann etwas anderes im Spiel tut, kann sich jeder auf diese Vereinbarung berufen und es passiert einfach nicht.
Auch die Erwartungshaltungen der Spieler abzufragen ist ein super Thema für eine Session 0. Wenn sich dann herausstellt, dass ein Spieler vielleicht kein Dungeon Crawling oder ständige Kämpfe haben will, dann kann man das im Vorfeld klären. Entweder findet die Gruppe dann eine gemeinsame Basis oder es ist vielleicht besser nicht zu spielen, oder mal etwas anderes spielen. Sonst hat man dann wirklich Spieler in der Gruppe, die aus lauter Frust und stillem Protest Dinge tun, die der Gruppe als ganzes nicht gut tut.