Das Knacken der Hülle durch das Entspannen ist das einzige Geräusch, dass die ungewöhliche Stille an Bord nach mehreren Wochen ununterbrochenen Fluges ab und zu unterbricht.
Dann ertönt eine Funkmeldung: “Raumhafen Port Hope an Nachtschatten. Gute Landung. Die letzte dieser Art ist 6 Monate her. Was kostet ihr Pilot? … Ach egal, erwarten Sie unseren Inspekteur in ca. 20 Minuten Standardzeit. Bitte halten Sie alle Papiere zu transportierten Gütern und den Personalien der Besatzung bereit. Danke für ihre Kooperation. RHPH Ende.”
Samela öffnet ihre Gurte, steht auf, streckt sich einmal gründlich durch und klopft Vrarander einmal auf die Schulter. “Ich seche mirr die Maschinen an. Perrsonalien chaben sie ja noch, Kapitan, oderr? Bis in 20 Minuten.” Sodann macht sie sich auf den Weg in den Maschinenraum. “CHarren, kommst du mit?”
Harren kommt durch die Luke zum Aufenthaltsraum gehüpft als hätte er nur darauf gewartet, dass endlich mal jemand mit ihm spricht, ohne ihn angnartzen zu wollen.
“Ja klar, Samela, ich bin dabei! Was kann ich tun?”
Und dann, nach einer kurzen Pause… “Ähm, was die Papiere angeht… Naja…”
[I]"Gut. Falls noch jemand etwas wegzupacken hat, dann haben wir noch 20 Minuten.
Und dann wollen wir den Kontrolleur doch mal willkommen heißen."
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Er stutzt.
“Soll das bedeuten, dass wir dich und unseren neuen Freund verstecken müssen? Kann Ougous Fähigkeit da helfen und euch verstecken?”
Auch Ilva streckt und schüttelt sich. “Ah, endlich wieder ein richtiges Bett…” seufzt sie und grinst dabei in Richtung Vrarander. Ihre Ohre zucken, als sie Harrens Worte hört. “Harren… Was hast du Welpe wieder angestellt?” fragt sie irgendwie gutmütig und ein wenig misstrauisch zugleich. “Ach, und Ougou, ich hoffe, du bist nicht böse, wenn wir dich als Haustier deklarieren? Sonst bräuchtest du auch Papiere, die wir nicht haben.”
Bei Ilva’s Seufzen und Grinsen hatte sich Vrarander’s Stimmung eigentlich schon wieder gehoben, und dann das! Sein Knurren kommt aus tiefster Kehle und vermittelt eindeutige Mordgedanken. Das einzige, was den Vargr davon abhällt, sich seines persönlichen Schmerz im Arsches zu entledigen, ist die Aussicht auf ein Hotelzimmer mit seiner Beta und mindestens 20 Zimmer und fünf Stockwerke von Harren entfernnt.
“Ougou geht als Haustier durch,… und Harren als Fracht, wenn wir ihm einfach ein Sklavenhalsband verpassen!”
Die Hand am Säbel wartet der Pirat nur auf Widerworte.
“Und was ist, wenn wirr CHarrren unterrwegs als Schiffbrrüchigen aufgesammelt chaben? Dann müssten wirr ihn nurr vom Kaufverrtrrag entferrnen … falls sie den überrchaupt sechen wollen. Ich chalte es fürr rriskant, falls sie ihn entdecken, chaben wirr einiges zu errklärren und landen viellaicht in Arrrest.”
Harren schaut das kleine Wesen an, dessen Fähigkeit er über die letzten Tage schon öfter präsentiert bekommen hat.
“Ach, ich glaube, das mit den Milch klappt schon. Ougou, ich finde das eine Superidee. Endlich mal machen wir was Aufregendes. Wir dürfen dann nur nicht niesen. Komm, Ougou, lass uns mal verstecken gehen.”
Harren schaut Ougou kurz begriffsstutzig an. Dann… “Oh! Richtig! Das hätte ich fast vergessen.” Er nimmt Ougou vorsichtig mit beiden Händen vom Boden und legt sie sanft in seine Armbeuge, um danach kurz im Aufenthaltsraum zu verschwinden und mit einem Zehnerpack Kondensmilch-Portionen wieder aufzutauchen.
“Dann mal los!”, richtet er sich freudestrahlend und abenteuerhungrig in die Runde.
Samela zuckt mit den Schultern. “Tvoye resheniye, blinderr Passagierr. Ich geche mal die Türr öffnen.” Sie dreht sich zum Nahfunkgerät und antwortet: “Samela Ibova, Chefmechanikerr, ich bin auf dem Weg.” Mit einem letzten Blick auf Harren bedeutet sie diesem, sich zu beeilen. “Blaiben nurr noch die Unterrlagen, Kapitan.” Dann ist sie auch schon unterwegs … im Spaziertempo.
Samela erreicht die Schleuse und öffnet sie. Draußen steht eine blonde, recht hübsch anzusehende Person, die in eine Uniform des Kolonialamtes gekleidet ist. Die Abzeichen weisen sie als Hafenmeisterin aus.
“Danke, dass Sie sich selbst bemühen, Frau Chefmechanikerin. Hätten Sie die Schleuse per Fernsteuerung von der Brücke aus geöffnet, hätten wir jetzt bereits 4 Minuten gespart. Ich kenne den Aufbau eines Scouts und finde den Weg zur Brücke. Außerdem muss ich ihren Captain sprechen, wenn Sie dies nicht in Personalunion sind. Wo finde ich ihn?”
[I]"Computer - bitte streiche Harren von der Liste der Besatzung. Verschollen bei der Außenkontrolle des Schiffs.
Dann kopiere eine Frachtliste und die aktuelle Besatzungsliste auf ein Datapad. Ougou ist weder Besatzung noch Fracht, also auf keiner der Listen."[/I]
“Niet. Kapitan Duc de Plaisir befindet sich derrzait im Aufentchaltsrraum.” Samela tritt zur Seite, um die Dame durchzulassen. "Und wegen dem Zaitverrlust, bitte um Entschuldigung, ich verrtrrete die Ansicht derr perrsönlichen Note. CHeutzutage ist alles so schnell, wo blaibt da das CHerrz? "
Die Offizierin zieht eine Augenbraue nach oben, geht am Samela vorbei und steuert schnurstracks den Aufenthaltsraum an. Dort angekommen sieht sie sich um.
“Captain Plaisir?” stellt sie ihre Frage in den Raum.